Weitere Einzelheiten zu macOS 10.13.6: EFI-Updates, Aktualisierungen in vielen Bereichen

11. Juli 2018 16:00 Uhr - Redaktion

In der Nacht zum Dienstag hat Apple das sechste große Update für das aktuelle Betriebssystem macOS High Sierra veröffentlicht. Inzwischen liegen weitere Details zu macOS 10.13.6 vor – und erneut bestehen Zweifel, ob Apples Versionsanmerkungen die ganze Wahrheit über ein Betriebssystemupdate erzählen.

macOS 10.13.6 bringt rund 1,3 GB (per Softwareaktualisierung) bzw. 1,9 GB (via Web-Download) auf die Waage. Trotz dieses erheblichen Dateiumfangs sind in den Release-Notes lediglich drei Änderungen vermerkt (AirPlay-2-Unterstützung und zwei Fehlerkorrekturen), zuzüglich der behobenen Sicherheitslücken im System (neun) und in Safari bzw. WebKit (16).

Bei näherer Begutachtung des Installers von macOS 10.13.6 (mit Tools wie Pacifist oder SystHist) fallen jedoch viele geänderte Komponenten auf, die in der Dokumentation überhaupt nicht erwähnt werden. Beispielsweise gibt es für viele Mac-Modelle eine aktualisierte Firmware – weswegen sich übrigens die Installation auch verhältnismäßig lange hinzieht und mehrere Neustarts auslöst.

 
macOS High Sierra
 
macOS 10.13.6 enthält eine Vielzahl an Änderungen.
Bild: Apple.

 

Außerdem wurden Programme wie Kontakte, FaceTime, Karten, Mac-App-Store, Nachrichten, Notizen, Festplattendienstprogramm, Boot-Camp-Assistent und Fotos, Intel-Grafiktreiber sowie viele Frameworks, Systemdienste und Kernel-Erweiterungen aktualisiert. Was sich in all diesen Komponenten geändert hat, bleibt Apples Geheimnis – das Unternehmen verliert darüber kein Wort in der offiziellen Dokumentation.

Damit setzt der Computerpionier leider die Unsitte der letzten Jahre, die relativ schlecht dokumentierten Betriebssystemupdates, fort. Vor allem Anwender und Administratoren, die Macs geschäftlich einsetzen und verwalten, sind vor der Installation von Updates auf eine möglichst umfangreiche Änderungshistorie angewiesen, um schon im Vorfeld auf etwaige Problemfelder aufmerksam zu werden.

 
macOS High Sierra
 
macOS Mojave löst High Sierra im September ab.
Bild: Apple.

 

Zum Gesamtbild passt, dass noch immer eine umfassende Dokumentation zum Dateisystem APFS fehlt und Apples Open-Source-Seite zuletzt zu Jahresbeginn aktualisiert wurde. Dass Apple auch anders kann, zeigt das Unternehmen übrigens bei den ausführlichen Release-Notes zu Final Cut Pro X und Logic Pro X. Es bleibt zu hoffen, dass Apple auch bei macOS künftig wieder ausführlich über die vorgenommenen Änderungen informieren wird.

Mit Version 10.13.6 endet die Weiterentwicklung von macOS High Sierra. Künftig werden in dem Betriebssystem nur noch Schwachstellen und kritische Fehler im Rahmen von Sicherheitsaktualisierungen geschlossen – für die Dauer von zwei Jahren, also bis etwa Sommer 2020. Während dieses Zeitraums wird es auch Updates für den Web-Browser Safari geben.

Die aktive Weiterentwicklung des Mac-Betriebssystems findet nun auf Basis des neuen Releases Mojave statt, das für September in der Finalversion erwartet wird (mehr dazu in der Rubrik "Themen im Fokus").