macOS Tahoe 26 und OpenCore Legacy Patcher: Der letzte Tanz (Update)

20. Juni 2025 12:00 Uhr - Redaktion

Der OpenCore Legacy Patcher, der die Installation einer neueren macOS-Version auf nicht mehr von Apple unterstützten Intel-Macs erlaubt, geht mit macOS Tahoe 26 in die letzte Runde. Beginnend mit der Version 27 wird macOS einen Apple-Prozessor voraussetzen. Damit endet die Reise des Patchers, da es technisch nicht möglich ist, ein Betriebssystem, das ausschließlich aus Code für Apple-Prozessoren besteht, für Intel-Prozessoren zu patchen. Ob bzw. in welchem Umfang macOS 26 durch das Patcher-Projekt unterstützt werden kann, ist indes noch unklar.

Einigen Bastlern ist es zwar bereits gelungen, macOS Tahoe 26 auf älteren Rechnern zu installieren (wobei im Betrieb zum Teil erhebliche Probleme auftreten), offizielle Unterstützung dafür seitens des Open-Source-Projekts gibt es bislang jedoch nicht. Die Patcher-Entwickler weisen ausdrücklich darauf hin, dass es noch keinen Veröffentlichungstermin für eine an macOS 26 angepasste Version gibt und Fragen dazu derzeit auch nicht beantwortet werden können.

 
OpenCore Legacy Patcher
 
OpenCore Legacy Patcher: Unterstützung für macOS 26 ist bislang offen.
Bild: GitHub.

 

macOS 26 läuft offiziell nur noch auf vier Intel-basierten Macs, die allesamt über den Sicherheitschip T2 verfügen. Der T2-Chip machte den Patcher-Entwicklern zuletzt erhebliche Probleme, beispielsweise kann deswegen bis heute das 2018er MacBook Air nicht unterstützt werden. Außerdem bietet macOS 26 ein neues Oberflächendesign, das weitere Probleme bezüglich der Abwärtskompatibilität bereiten könnte - von der Performance auf alten Rechnern ganz abgesehen.

Somit stehen aktuell hinter einer Unterstützung von macOS 26 durch den Patcher noch etliche Fragezeichen, die findigen Entwickler dürften aber bereits intensiv damit beschäftigt sein. Und falls es mit einer offiziellen Patcher-Unterstützung für macOS 26 nicht klappen sollte: Das vom Patcher unterstützte macOS Sequoia 15 erhält noch bis zum Herbst 2027 Sicherheits- und Safari-Updates.

Eine weitere Alternative für ältere Intel-Macs ist Linux. Beispielsweise bietet das Ubuntu-basierte elementary OS eine an das Apple-Betriebssystem angelehnte Oberfläche mit Dock (Pantheon Desktop). elementary OS ist schlank und wenig anspruchsvoll und läuft auch auf ganz alten Macs recht flüssig. Aber auch bei Linux gilt: Nur erfahrenen Nutzern zu empfehlen, die wissen, was sie tun und willens sind, sich in Linux-basierte Betriebssysteme einzuarbeiten.

Unter dem Strich endet die Ära der Intel-Macs langsam, was freilich bereits im Jahr 2020, als Apple die Umstellung auf hauseigene Prozessoren verkündete, absehbar war. Es wird nicht mehr lange dauern, bis mehr und mehr Hersteller die Intel-Unterstützung für ihre Software abkündigen werden, so wie dies das Blender-Projekt bereits getan hat. Anwender, die noch mit Intel-Macs arbeiten, sollten dies in ihrer mittel- bis langfristigen Planung berücksichtigen.

Nachtrag: Schlechte Nachrichten für den OpenCore Legacy Patcher: Mykola Grymalyuk, einer der führenden Entwickler des Patchers, hat bei Apple angeheuert und steht dem Projekt nicht mehr zur Verfügung. Grymalyuk betont zwar, dass noch immer "eine Menge brillanter Mitglieder" am Patcher arbeiten würde und das Projekt "in guten Händen" sei, dennoch ist es ein herber Verlust, da Grymalyuk das Projekt von A bis Z kannte und enorm viel Expertise einbrachte.