AMD schießt gegen Apple und Intel

26. Mai 2009 15:00 Uhr - sw

Mit pikanten Aussagen zur Geschäftsbeziehung zwischen Apple und Intel hat der Prozessorhersteller AMD für Wirbel gesorgt. Apple habe sich den Umstieg auf x86-Prozessoren von Intel bezahlen lassen, behauptet Tom McCoy, Senior Vice President von AMDs Rechtsabteilung, in einem Interview mit Cnet News. Im Gegenzug habe Apple einen Exklusivvertrag mit Intel über die Belieferung mit Prozessoren geschlossen.

"Nach meiner Meinung hat Intel um Exklusivität gebeten und dafür Apple beim Architekturwechsel geholfen", so McCoy. Diese exklusive Liefervereinbarung sei der Grund, weshalb bis heute keine AMD-Prozessoren in Macs zu finden seien. Core 2 DuoMcCoy gibt sich aber zugleich kämpferisch: Der Deal werde irgendwann auslaufen und dann habe man die Chance, mit Intel um das Geschäft mit Apple zu konkurrieren.

Belege für die Behauptung, dass nicht technologische, sondern wirtschaftliche Gründe Apple eng an Intel gebunden haben, kann McCoy nicht liefern. Intel hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Apple habe sich für Intel entschieden, weil man die besseren Prozessoren fertige und die bessere Roadmap habe, erklärte Intel-Sprecherin Claudine Mangano. Allerdings ist auch der Analyst Jim McGregor von der Marktforschungsfirma In-Stat der Ansicht, dass Intel dem Mac-Hersteller beim CPU-Wechsel in großem Umfang geholfen habe.

Apple hatte den Umstieg von PowerPC- auf Intel-Prozessoren im Juni 2005 auf der WWDC verkündet. Die ersten Intel-basierten Macs kamen im Januar 2006 auf den Markt.

Selbst wenn tatsächlich ein Exklusivvertrag zwischen Apple und Intel bestünde, sei dies noch lange kein Wettbewerbsverstoß, erläutert der Rechtsexperte Joshua D. Wright. Erst wenn eine Absprache zu höheren Preisen, geringeren Stückzahlen oder weniger Innovation führe, sei sie illegal.