Japanische Telekommunikationsfirma kauft Apples Chip-Partner ARM

18. Juli 2016 15:00 Uhr - Redaktion

Der japanische Telekomkonzern SoftBank hat die Übernahme des britischen Prozessorentwicklers ARM angekündigt. ARM-Anteilseigner sollen rund 17 Pfund je Aktie erhalten, dadurch ergibt sich ein Kaufpreis von umgerechnet 29,1 Milliarden Euro. ARM empfahl seinen Aktionären die Annahme des Angebots. Das in Cambridge ansässige Unternehmen entwickelt Chipdesigns für Smartphones und Tablets, fertigt jedoch die Prozessoren nicht selbst, sondern lizenziert seine Entwicklungen an Hersteller – darunter Apple.


iPhone 6s

Das iPhone wird von ARM-basierten Prozessoren angetrieben.
Foto: Apple.



ARM soll als eigenständige Firma erhalten bleiben, jedoch künftig nicht mehr an der Börse gehandelt werden. SoftBank will die Zahl der ARM-Mitarbeiter in Großbritannien innerhalb der nächsten fünf Jahre verdoppeln. ARM-basierte Prozessoren stecken nicht nur in iPhone, iPad, Apple TV und Apple Watch, sondern beispielsweise auch in Geräten von Samsung. Im letzten Jahr wurden weltweit 15 Milliarden Chips basierend auf der ARM-Architektur ausgeliefert, drei Milliarden mehr als 2014.

ARM ist gerade dabei, ein weiteres Geschäftsfeld zu erschließen – das Unternehmen kündigte besonders kompakte und stromsparende CPUs für das "Internet der Dinge" an. Am Lizenzierungsverhältnis zwischen Apple und ARM wird sich nichts ändern. Allerdings spekulieren Experten, dass SoftBank mittelfristig die Lizenzgebühren für ARM-Chipdesigns erhöhen könnte. ARM wurde im Jahr 1990 gegründet und beschäftigt derzeit ungefähr 3000 Angestellte.