macOS Mojave und externe Grafikkarten: Interne Displays werden beschleunigt, auch Final Cut Pro X an Bord

27. Sep 2018 13:00 Uhr - Redaktion

Im Frühjahr hat Apple im Rahmen der Veröffentlichung von macOS 10.13.4 die Unterstützung für externe Grafikkarten (eGPU) zwar offiziell aus der Betaphase entlassen, sie unterlag damals aber noch verschiedenen Einschränkungen. Mit macOS Mojave ist der eGPU-Support nun weiter gereift. Wichtigste Neuerung: Die Beschleunigung interner Monitore.

Unter macOS High Sierra müssen Bildschirme für die Grafikbeschleunigung direkt an der eGPU angeschlossen werden. iMac- und MacBook-Pro-Displays profitieren von der Rechenleistung einer externen Grafikkarte unter macOS High Sierra nicht, so dass für den eGPU-Betrieb ein separater Monitor zwingend benötigt wird.

macOS Mojave ändert dies. Das neue Betriebssystem ergänzt eine Einstellungsoption, mit der für einzelne Anwendungen die eGPU-Beschleunigung auch für die in iMac und MacBook Pro eingebauten Displays aktiviert werden kann. Sie ist im Info-Dialogfenster des Finders zu finden. Apple schreibt dazu:

 
Blackmagic eGPU

 

Externe Radeon Pro 580 für Thunderbolt-3-Macs.
Bild: Blackmagic.

 

"Starting with macOS Mojave 10.14, you can turn on 'Prefer external GPU' in a specific app's Get Info panel in the Finder. This option lets the eGPU accelerate apps on any display connected to the Mac — including displays built in to iMac, iMac Pro, and MacBook Pro."

Konkret bedeutet dies: Zur Nutzung einer externen Grafikkarte an iMac und MacBook Pro wird beginnend mit macOS Mojave ein zweiter Bildschirm nicht mehr unbedingt benötigt. Es genügt, die entsprechende Option im Info-Fensters des betreffenden Programms oder Spiels einzuschalten, um die eGPU-Beschleunigung für das interne Displays zu aktivieren.

Anzumerken ist, dass das Zurückleiten des Grafiksignals via Thunderbolt 3 an den Mac wertvolle Bandbreite kostet. Daher wird für beste Performance weiterhin der direkte Betrieb eines Bildschirms an der eGPU empfohlen. In dieser Konfiguration ist die eGPU-Beschleunigung übrigens automatisch für alle Programme aktiviert.

Final Cut Pro X erhält Unterstützung für externe Grafikkarten

macOS Mojave wartet mit einer weiteren Verbesserung bezüglich der eGPU-Unterstützung auf: Final Cut Pro X profitiert unter dem neuen Betriebssystem von der eGPU-Beschleunigung – dies war unter macOS High Sierra nicht der Fall. Die eGPU-Beschleunigung in Final Cut Pro X gilt sowohl für externe als auch für interne Displays.

Eines Updates für die professionelle Videobearbeitungssoftware bedarf es dafür übrigens nicht, die notwendigen Anpassungen hat Apple direkt im Betriebssystem vorgenommen. Eine externe Grafikkarte beschleunigt in Final Cut Pro X unter anderem Rendering, Analyse, Export und Wiedergabe.

Apple hat gleichzeitig mit der Ankündigung der 2018er MacBook-Pro-Generation eine externe Grafikkarte von Blackmagic ins Angebot genommen. Sie wird vom Mac-Hersteller exklusiv vertrieben, enthält eine Radeon Pro 580 von AMD und kostet 695 Euro.