Neues Leben für ältere Macs: macOS Mojave auf offiziell nicht unterstützter Hardware installieren

01. Okt. 2018 14:30 Uhr - Redaktion

Mit macOS Mojave hat Apple die Systemanforderungen angehoben: Das neue Betriebssystem setzt einen Mac ab Baujahr 2012 (bei Mac Pro ab Baujahr 2010 mit Metal-kompatibler Grafikkarte) voraus. Auf zahlreichen älteren Macs, die mit macOS (High) Sierra betrieben werden, lässt sich macOS Mojave nicht installieren – jedenfalls nicht offiziell. Denn: Mit einem kostenfreien Tool kann das neue Betriebssystem auch auf solchen Rechnern genutzt werden, die Apple nicht mehr unterstützt. Wir haben es ausprobiert.

Mit dem "macOS Mojave Patcher Tool" konnten wir das neue Betriebssystem erfolgreich auf einem 13,3-Zoll-MacBook-Pro der Baureihe "Mitte 2010" installieren. Während des Betriebs sind uns bisher keinerlei Probleme begegnet, der Mobilmac funktioniert einwandfrei unter macOS Mojave. Die vom Entwickler auf seiner Web-Seite bereitgestellte, bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitung ist praktisch selbsterklärend, zusätzlich gibt es ein Video-Tutorial (eingebettet in diesem Artikel).

 
macOS Mojave auf MacBook Pro Baujahr 2010
 
macOS Mojave auf einem MacBook Pro des Baujahrs 2010.

 

Wie funktioniert das "macOS Mojave Patcher Tool"?

Es modifiziert den im Mac-App-Store erhältlichen macOS-Mojave-Installer, ergänzt ihn mit einigen begleitenden Tools und erzeugt einen bootfähigen USB-Stick. Benötigt wird ein USB-Stick mit mindestens 16 GB Speicherkapazität, eine externe Festplatte geht natürlich auch (Daten auf dem Volume werden dabei überschrieben). Von diesem Laufwerk wird der Mac zur Installation gestartet (nach Einschalten bzw. Neustart die Alt-Taste gedrückt halten, dann das Installations-Volume auswählen).

Welche Macs werden unterstützt?

Mit dem "macOS Mojave Patcher Tool" lässt sich das neue Betriebssystem auf folgenden Rechnern, die von Apple nicht mehr unterstützt werden, installieren:

• Xserve ab Baureihe 2008.
• Mac Pro ab Baureihe 2008.
• iMac der Baureihen "Anfang 2008" bis "Ende 2011".
• MacBook Air der Baureihen "Ende 2008" bis "Mitte 2011".
• MacBook Pro der Baureihen "Anfang 2008" bis "Ende 2011".
• Mac mini der Baureihen "Anfang 2009" und "Mitte 2011".
• MacBook der Baureihen "Anfang 2009" bis "Mitte 2010".
• Aluminium-MacBook der Baureihe "Ende 2008".

Auf bestimmten Modellen bestehen jedoch Einschränkungen. Beispielsweise gibt es für die AMD-Grafikkarten Radeon HD 5xxx/6xxx keine Grafikbeschleunigung – auf den betroffenen MacBook-Pro-Modellen kann aber auf die Intel-GPU umgeschaltet werden. Außerdem lässt sich auf bestimmten Rechnern der integrierte WLAN-Chip nicht nutzen. Details dazu sind der Web-Seite des Tools zu entnehmen.

 

 

Was gibt es sonst noch zu beachten?

Die FileVault-Verschlüsselung muss vor der Nutzung des Patchers abgeschaltet werden. Nach erfolgter Installation von macOS Mojave kann sie wieder aktiviert werden.

Nach der eigentlichen Installation muss nochmals vom erstellten USB-Stick gestartet werden, um Modifikationen am System vorzunehmen – erst dann lässt sich der offiziell nicht mehr unterstützte Mac in Mojave booten (das Tool "macOS Post Install" starten).

Die Installation von Betriebssystemupdates erfolgt ganz normal über die macOS-Softwareaktualisierung in den Systemeinstellungen. Während der Installation von Systemupdates können vom Patcher vorgenommene Modifikationen unter Umständen überschrieben werden. Mit dem Tool "Patch Updater", das im Ordner "Dienstprogramme" zu finden ist, lassen sich diese Modifikationen gegebenenfalls erneut anwenden.

Und ganz grundsätzlich: Die Prozedur ist nur experimentierfreudigen, technisch versierten Anwendern, die der englischen Sprache mächtig sind, zu empfehlen. Die Nutzung des "macOS Mojave Patcher Tool" erfolgt auf eigene Gefahr, es gibt keinerlei Support durch Apple! Wer sich das alles nicht zutraut, kann bei macOS High Sierra verbleiben – für dieses System stellt Apple noch bis Sommer 2020 Sicherheitsaktualisierungen bereit. Vor der Anwendung des Patchers sollte unbedingt eine vollständige Datensicherung durchgeführt werden, um im Notfall das alte System wiederherstellen zu können.

Fazit: Mit dem "macOS Mojave Patcher Tool" lässt sich älteren Macs neues Leben einhauchen - auch über das Support-Ende von macOS High Sierra im Jahr 2020 hinaus. Das aktuelle Betriebssystem kann auf diesem Weg auch Rechnern, die Apple nicht mehr unterstützt, zugänglich gemacht werden - Neuerungen wie Dunkelmodus, Desktop-Stacks, überarbeiteter Mac-App-Store, Quick-Look-Aktionen, HomeKit-Steuerung sowie Verbesserungen für Zuverlässigkeit und Leistung inklusive.

Nachtrag (31. Oktober): macOS Mojave auf nicht unterstützten Macs: Update auf Version 10.14.1 erfordert einige Verrenkungen.