Der OpenCore Legacy Patcher dreht möglicherweise seine letzte Runde: Nächstes Jahr könnte Apple mit macOS 16 die Unterstützung für Intel-Macs absägen, fünf Jahre nach der Vorstellung der letzten Intel-basierten Modelle. Auch wenn es erst mit macOS 17 soweit sein sollte, ist klar: Die Ära des Patchers geht dem Ende entgegen. Aktuell stehen aber die Arbeiten für macOS Sequoia 15 im Mittelpunkt des Community-Projekts.
Bereits Anfang Juli gaben die Entwickler bekannt, dass die Anpassungen an macOS 15 laufen und im Herbst oder Winter der OpenCore Legacy Patcher 2.0 mit Unterstützung für die neue Betriebssystem-Hauptversion erscheinen soll. Seitdem sind fast zwei Monate ins Land gezogen und das Bild hellt sich weiter auf: Inzwischen läuft macOS 15 dank des Patchers auf einer Vielzahl von Apple offiziell nicht mehr unterstützten Rechnern - von iMacs vom Anfang des letzten Jahrzehnts bis hin zu MacBook-Air-Modellen von 2018 und 2019.
Die Entwickler haben bereits etliche Hürden umschifft, um möglichst viele Rechner zu unterstützen. Allerdings bestehen noch diverse Probleme, unter anderem bei der GPU-Beschleunigung und der Bluetooth- und WLAN-Unterstützung für bestimmte Modelle. Es gibt bei der Entwicklung auch Grenzen: So bleibt es abzuwarten, ob es technisch möglich ist, antike Macs (2010 und älter) überhaupt noch zu unterstützen - bzw. ob dies überhaupt noch sinnvoll ist.

Bild: GitHub.
Die Ära der Intel-Macs wird in einigen Jahren endgültig vorbei sein, unabhängig von der Frage, ob die Unterstützung schon nächstes Jahr mit macOS 16 oder erst 2026 mit macOS 17 beendet wird. Anwender sollten dies im Blick behalten: Der Kauf eines gebrauchten Intel-Macs lohnt fast nicht mehr. Das mit Intel-Macs kompatible macOS 15 wird von Apple bis Herbst 2027 gepflegt. Jetzt also noch größere Summen für einen Intel-Mac ausgeben, wenn es nur noch drei Jahre lang (evtl. mit macOS 16, falls Intel-kompatibel, vier Jahre) Sicherheitsupdates dafür gibt? Keine gute Idee, abgesehen von Fällen, in denen etwa Firmen auf bestimmte Software langfristig angewiesen sind.
Sobald die erste macOS-Version erscheint, die nicht mehr auf Intel-Macs läuft, ist auch der OpenCore Legacy Patcher am Ende, da es technisch nicht möglich ist, ein Betriebssystem, das ausschließlich aus Apple-Silicon-Code besteht, für Intel-Macs zu patchen.
Kurzum: Einige Jahre haben Intel-Macs auf jeden Fall noch im Tank, doch Anwender sollten die langfristige Perspektive bewahren: Es ist in den meisten Fällen einfach keine gute Idee mehr, hohe dreistellige oder gar vierstellige Summen für fünf oder sechs Jahre alte Intel-Macs hinzublättern. Zumal kaum noch ein Hersteller seine Software für Intel-Prozessoren optimiert und funktionelle Neuerungen immer häufiger exklusiv auf Apple-Rechnern laufen.
Nachtrag (September 2024): Die Entwicklung des OpenCore Legacy Patcher 2.0 macht weiter sukzessive Fortschritte (unter anderem für die Metal-Unterstützung ganz alter Rechner und den Installationsvorgang). Gut möglich, dass die neue Version nicht erst im Winter, sondern bereits kurz nach der Markteinführung von macOS Sequoia 15 zur Verfügung stehen wird. Aber: Eile besteht nicht, da Rechner, die via Patcher mit Sonoma (oder Ventura) laufen, weiter unterstützt werden.