In der Europäischen Union ist heute eine neue Richtlinie in Kraft getreten, die eine Energiekennzeichnung - das sogenannte Energielabel - für Smartphones und Tablets vorsieht, wie bereits bei Waschmaschinen, Fernsehern oder Kühlschränken. Zu den Angaben gehören die Energieeffizienzklasse (A bis G), die Akkulaufzeit pro Ladung (Stunden/Minuten), die Anzahl an Akku-Ladezyklen und die Reparierbarkeitsklasse. Außerdem müssen neue Smartphones und Tablets nun bestimmte Mindestanforderungen erfüllen.
Die Ökodesign-Anforderungen umfassen nach Angaben der EU:
• Widerstandsfähigkeit gegen versehentliche Stürze oder Kratzer und Schutz vor Staub und Wasser.
• Ausreichend langlebige Akkus, die mindestens 800 Lade- und Entladezyklen standhalten und dabei gleichzeitig mindestens 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität behalten.
• Vorschriften über Demontage und Reparatur, einschließlich der Verpflichtung der Hersteller, kritische Ersatzteile innerhalb von fünf bis zehn Arbeitstagen und für einen Zeitraum von sieben Jahren nach dem Ende des Verkaufs des Produktmodells auf dem EU-Markt zur Verfügung zu stellen.
• Verfügbarkeit von Betriebssystem-Upgrades für längere Zeiträume (mindestens fünf Jahre ab dem Datum des Endes des Inverkehrbringens der letzten Einheit eines Produktmodells).
• Diskriminierungsfreier Zugang professioneller Reparaturbetriebe zu Software oder Firmware, die für den Austausch benötigt wird.

Bild: Bundeswirtschaftsministerium.
Diese Regelungen gelten allesamt ab dem 20. Juni 2025 für ab diesem Datum neu auf den Markt gebrachte Geräte (d. h. nicht für bereits vor diesem Zeitpunkt erhältliche Hardware). "Dieses Energielabel wird den Verbrauchern in der EU helfen, fundiertere und nachhaltigere Kaufentscheidungen zu treffen und einen nachhaltigen Verbrauch zu fördern", teilte die EU mit.
Apple erfüllt bei den iPhones die EU-Anforderungen bereits weitgehend, allerdings werden in den technischen Daten bislang keine Angaben zur Widerstandsfähigkeit gegen versehentliches Fallenlassen oder gegen Kratzer gemacht, sondern nur bezüglich Staub und Wasser. Bei den iPads fehlt hingegen bislang eine Wasser- und Staubbeständigkeit - hier muss Apple bei den kommenden Modellen nachbessern, um die Geräte auch künftig in der EU verkaufen zu dürfen.
Für Desktop- und Notebook-Rechner soll mittelfristig ebenfalls ein Energielabel eingeführt werden.