Nach jahrelangen Verzögerungen: Apple gibt Pläne für Rechenzentrum in Irland auf

11. Mai 2018 14:00 Uhr - Redaktion

Im Jahr 2015 kündigte Apple an, in Irland ein Rechenzentrum zu errichten, um die Anbindung europäischer Nutzer an die eigenen Online-Dienste zu verbessern. Obwohl Apple viele Jobs schaffen und auch den Umweltschutz berücksichtigen wollte, gab es hartnäckigen Widerstand von Anwohnern.

Dieser mündete in einem Gerichtsverfahren, dessen Ende immer noch nicht in Sicht ist und das sogar beim Europäischen Gerichtshof landen könnte, was eine weitere Verzögerung bedeuten würde. Aus diesem Grund hat sich Apple nun entschlossen, das Projekt einzustellen.

 
Apple-Rechenzentrum in Irland
 
So sollte Apples Rechenzentrum in Irland aussehen.
Foto: Apple.

 

Ursprünglich wollte Apple 850 Millionen Euro investieren und über 50 dauerhafte Mitarbeiter sowie temporär über 300 Arbeiter für die Konstruktion einstellen. "Trotz aller Anstrengungen haben Verzögerungen im Genehmigungsprozess uns dazu gezwungen, unsere Pläne zu ändern, und wir werden das Rechenzentrum-Projekt nicht fortführen", erklärte ein Apple-Sprecher gegenüber der Zeitung Independent.

Der Mac- und iPhone-Hersteller erhielt aber auch viel Zuspruch. Vor einem Jahr sprachen sich Bewohner des Ortes Athenry, in dessen Nähe das Rechenzentrum geplant war, auf einer Demonstration in großer Zahl für das Projekt aus. Die Klagen kamen demnach nur von wenigen Einzelpersonen, die hauptsächlich Bedenken hinsichtlich des Umweltschutzes hatten.

Der kalifornische Computerpionier setzt stattdessen verstärkt auf Standorte in Dänemark. Im Sommer 2017 kündigte das Unternehmen an, dort ein zweites Rechenzentrum errichten zu wollen. Es soll eine Milliarde US-Dollar kosten und Mitte 2019 den Betrieb aufnehmen. Ob darüber hinaus weitere Rechenzentren in Europa geplant sind, dazu machte Apple keine Angaben.