Trotz M2: Mac Pro und Mac mini mit Intel-Prozessoren weiter erhältlich

08. Juni 2022 20:00 Uhr - Redaktion

Auf der WWDC20 kündigte Apple die Umstellung des Macs auf hauseigene Prozessoren an und erklärte, dass dies in etwa zwei Jahre dauern werde. Nun, 24 Monate später, stellt sich die Situation wie folgt dar: Die M1-Reihe ist mit vier Varianten (M1, M1 Pro, M1 Max, M1 Ultra) abgearbeitet, der M2 feierte in dieser Woche sein Debüt. Trotzdem hat der Hersteller weiterhin Intel-basierte Systeme im Angebot.

Es handelt sich dabei um den Mac Pro von 2019 und ein Mac-mini-Modell von 2018. Beide Rechner sind - von Ausnahmefällen, in denen unbedingt noch ein Intel-Prozessor benötigt wird, abgesehen - keine Kaufempfehlung mehr. Die Entwicklerkonferenz war historisch betrachtet häufig die Veranstaltung, auf der Apple neue Profi-Hardware ankündigte (siehe Mac Pro 2013 und 2019; iMac Pro 2017). Auf der WWDC22 gab es jedoch keine Neuigkeiten in puncto Mac Pro.

Über die Gründe lässt sich nur spekulieren. Vielleicht spielt die zeitliche Nähe zu der erst im März angekündigten Profi-Workstation Mac Studio eine Rolle oder es war möglicherweise von Anfang an Apples Plan, den Mac Pro mit M2-Varianten zum Ende des selbst gesetzten Zeitfensters auszustatten. Fakt ist aber, dass sich dieses Zeitfenster langsam schließt. Es startete - je nach Betrachtung - im Juni 2020 mit der Ankündigung des Prozessor-Wechsels oder im November 2020 mit der Markteinführung der ersten M1-Systeme.

 
Mac Pro
 
Mac Pro: Weiter Warten auf Apple-Silicon-Modell.
Bild: Apple.

 

"Nur noch ein weiteres Produkt fehlt: Mac Pro - doch das ist für einen anderen Tag", sagte Hardware-Entwicklungschef John Ternus im März bei der Ankündigung des Mac Studio. Da Apple im Herbst traditionell neue Macs vorstellt, ist es gut möglich, dass der Apple-Silicon-basierte Mac Pro im Oktober oder November präsentiert wird (vielleicht zusammen mit einer überarbeiteten Mac-mini-Produktreihe).

Andererseits stellt sich die Frage, wie groß die Zielgruppe für den teuren Mac Pro nach der Markteinführung des Mac Studio überhaupt noch ist. Der Mac Studio wird von Anwendern sehr gut angenommen und ist für einen Bruchteil des Preises deutlich schneller. Den Mac Studio mit M1 Ultra (20 CPU-Kerne) gibt es ab 4599 Euro, er steckt selbst den 28-Core-Mac-Pro (ab schlanken 14.500 Euro) in die Tasche (vgl. Geekbench-Werte). AMD-Grafikkarten sind beim Mac ohnehin Geschichte, andere PCIe-Karten lassen sich per Thunderbolt-Gehäuse anbinden, Speichersysteme sowieso. Quo vadis, Mac Pro?