macOS Ventura 13.3: Auch Zusammenspiel mit iPhone und iPad macht Probleme (Update)

06. Apr. 2023 11:00 Uhr - Redaktion

Die Problemberichte zu macOS Ventura 13.3 reißen nicht ab: Zwar bietet die Systemaktualisierung wichtige Verbesserungen und Fehlerkorrekturen, führt aber auch neue Bugs ein, zum Beispiel im Zusammenhang mit SMB, Benutzerordnern auf externen Laufwerken, Bildschirmschonern und dem Entsperren der Apple Watch. Ein weiterer Problembereich ist das Zusammenspiel zwischen Mac und iPhone/iPad.

Einer wachsenden Zahl an Anwenderberichten zufolge (vgl. hier, hier, hier und hier) arbeiten nach der Aktualisierung auf macOS 13.3 sowie iOS/iPadOS 16.4 Funktionen wie Universelle Steuerung (Maus, Tastatur, Trackpad mit mehreren Macs und iPads verwenden), Universelle Zwischenablage (Inhalte zwischen Mac, iPhone und iPad kopieren) und Handoff (Arbeit an einem Dokument oder einer E-Mail mit einem anderen Gerät fortsetzen) nicht mehr bzw. nicht mehr zuverlässig.

Von Apple gibt es dazu keine Stellungnahme. Auch zu den anderen mit macOS 13.3 eingeführten Problemen hat sich der Hersteller bislang nicht geäußert. Mögliche Workarounds sind das Deaktivieren der Integrations-Funktionen mitsamt Abmelden von iCloud, Neustart und erneutes Aktivieren von iCloud und Integrations-Funktionen - allerdings klappt das nicht in jedem Fall.

Unter dem Strich hinterlässt macOS Ventura 13 keinen guten Eindruck. Bereits kurz nach der Markteinführung wurde ein schwerwiegender Fehler bekannt, durch den unter anderem Sicherheitssoftware von Drittherstellern heimlich deaktiviert wurde. Es gab zu Beginn aber noch eine Vielzahl weiterer Probleme, die zum Teil bis heute bestehen (vgl. macOS Ventura 13: Diverse Kinderkrankheiten und inkompatible Apps). Hinzu kommen API-Bugs, um die Entwickler von Dritthersteller-Software mühsam herumprogrammieren müssen.

 
macOS Ventura
 
Dauerbaustelle macOS: Version 13.3 mit neuen Bugs.
Bild: Apple.

 

Auch bei iOS/iPadOS 16 kann die Qualität bestenfalls als unterdurchschnittlich eingestuft werden. Apple räumt Probleme nur äußerst ungern und sehr selten ein. Beim Fiasko mit der neuen Home-Architektur, die fehlerbehaftet veröffentlicht und kurz vor Weihnachten zurückgezogen werden musste, war dies der Fall. Damals versprach Apple eine "baldige" Behebung der Probleme - aus "bald" wurde dann ein Vierteljahr.

Weshalb gehäuft Probleme mit den aktuellen Versionszweigen der Apple-Betriebssysteme auftreten, darüber kann nur spekuliert werden. Mancherorts wird gemunkelt, der Hersteller hätte (zu) viele Entwickler zum Headset-Projekt verlagert, was zu den Qualitätsproblemen bei macOS und iOS/iPadOS geführt haben könnte.

Ebenso denkbar ist, dass sich die Probleme durch Apples sturem Festhalten am Einjahres-Zyklus einfach kumuliert haben bis zu dem Punkt, an dem die Systeme jetzt sind. Kurz gesagt: Apple kommt mit der Software einfach nicht mehr hinterher: Viele Bugs, Regressions, API-Schlampereien und unfertige Features werden von Hauptversion zu Hauptversion geschleppt.

Die Lösung wäre einfach: Nur noch alle zwei Jahre eine neue Hauptversion, bei der Neuerungen verteilt ausgerollt werden statt alles auf einmal jeden Herbst, was regelmäßig im Chaos mündet. Apple würde durch diese Umstellung wahrscheinlich kein einziges Gerät weniger verkaufen - ganz im Gegenteil. Eine Fokussierung auf Zuverlässigkeit und Qualität würde die Nutzer-Zufriedenheit deutlich steigern und eher zu weiteren Käufen von Apple-Hardware animieren. Nur: Diese Erkenntnis muss innerhalb von Apple reifen.

Nachtrag: Für Verwirrung sorgt zudem eine weitere, undokumentierte Änderung in macOS 13.3. Sie betrifft das Öffnen von Installationspaketen per "Öffnen mit"-Befehl im Finder-Kontextmenü. Mothers Ruin Software, Entwickler von Suspicious Package, schreibt dazu:

"Was ist mit "Öffnen mit > Suspicious Package" im Finder unter macOS 13.3 passiert?

Wenn Sie im Finder arbeiten, sollten Sie bei gedrückter Strg-Taste auf ein macOS Installer-Paket klicken und "Öffnen mit > Suspicious Package" wählen können. Leider bietet der Finder nach dem macOS 13.3 Update keine andere Auswahl mehr als den macOS Installer selbst. Außerdem ist das Popup-Fenster "Öffnen mit" komplett deaktiviert, wenn Sie "Datei" > "Informationen abrufen" verwenden.

Wir glauben, dass diese Änderungen beabsichtigt waren, wenn auch undokumentiert. Vermutlich glaubte Apple, dass es ein Sicherheitsproblem beim Öffnen eines Pakets in einem anderen Programm als dem offiziellen macOS-Installationsprogramm gab - obwohl wir keine Vermutung haben, was das für ein Problem sein könnte, und auch keinen Grund, zu vermuten, dass es etwas Spezifisches für Suspicious Package ist."