Im Juni beendeten wir einen Artikel mit folgenden Sätzen "Noch besser wäre eine Option, mit der Mac-App-Store-Downloads auch auf einem externen Laufwerk abgelegt werden können. Auf diese Flexibilität müssen Anwender aber auch weiter verzichten." Nun, zwei Monate später, erfüllt sich dieser Wunsch: Beginnend mit macOS 15.1 können Anwender große Mac-App-Store-Programme (ab 1 GB) automatisch auf eine externe SSD auslagern lassen.
Dazu gibt es eine neue Einstellungsoption für den Mac-App-Store, mit der Nutzer das gewünschte externe Laufwerk für neue Downloads auswählen können. Die Funktion wurde mit der aktuellen Betaversion von macOS 15.1 eingeführt, die in dieser Woche erschienen ist. macOS 15.1 befindet sich parallel zu macOS 15.0 im Betatest, die Veröffentlichung des ersten großen Sequoia-Updates wird für den Oktober erwartet.
Mehr als 13 Jahre mussten Anwender auf diese sinnvolle Einstellungsoption warten - der Mac-App-Store startete einst im Januar 2011. Außerhalb des Mac-App-Stores bezogene Software kann schon immer auf beliebigen Laufwerken abgelegt werden. Im Fall des Mac-App-Stores ist es aber bislang so, dass der Download auf dem Startvolume vorgenommen wird, was bei nur noch wenig freiem Speicherplatz zum Problem werden kann.
Bild: Apple.
Jetzt hat Apple endlich auf diese Problematik reagiert. Es ist wohl eine der sinnvollsten Neuerungen, die überhaupt in der Versionsreihe 15.x enthalten ist, neben der iPhone-Steuerung (die jedoch in der EU vorerst nicht zur Verfügung stehen wird), der automatischen Platzierung von Fenstern durch Ziehen an den Rand und der einen oder anderen funktionellen Erweiterung (Lösen von Gleichungen in der Notizen-App, Erinnerungen-Integration im Kalender und "Später Senden" in Nachrichten).
Nun könnte man darüber philosophieren, weshalb Apple für solch kleine, aber sehr sinnvolle, Änderungen viele Jahre benötigt - und entsprechende Anregungen fast eineinhalb Jahrzehnte lang nicht beachtet hat. Aber eigentlich erübrigt es sich: Apple ist wie ein Supertanker, riesig, stoisch im Kurs und sehr schwerfällig darin, selbst minimale Änderungen vorzunehmen. Die Dinge sind, wie sie sind.
Anwender müssen es nehmen, wie es kommt - Feedback von Endnutzern wie Entwicklern wird eh in den allermeisten Fällen von Apple ignoriert, Softwareprobleme werden gefühlt nur an hohen Feiertagen öffentlich eingestanden und auch nur dann, wenn bestimmte US-Medien darüber berichten.
Und man darf nicht vergessen, dass mit Sequoia 15 die Gängelung des mündigen Nutzers fortgesetzt wird: Monatliche Genehmigungsabfragen für bestimmte Programmtypen und zusätzliche Verrenkungen, um nicht notarisierte Software auszuführen. Schon seit Jahren fühlt sich macOS so an: Mal geht es einen sinnvollen Schritt voran, um gleichzeitig an anderer Stelle Rückschritte zu beobachten, auch bei der Qualität von Updates (vgl. die Sonoma-14-Reihe). Nicht, dass es bei Windows besser wäre. Nur war es bislang bei Apple eben weitaus weniger schlimm. Bislang.