macOS Tahoe 26: Noch mehr Sicherheitsabfragen für den Anwender

12. Juni 2025 16:00 Uhr - Redaktion

macOS ist in den letzten Jahren immer restriktiver geworden, was den Zugriff von Dritthersteller-Software auf System- und Hardwarefunktionen angeht - Nutzer müssen viele Abfragen explizit genehmigen. Dies ist grundsätzlich zu begrüßen, denn schließlich möchte wohl kein Anwender, dass beispielsweise Kamera oder Mikrofon heimlich Aufzeichnungen vornehmen. Allerdings wird der Bogen bei diesem Vorhaben auch schnell überspannt, wie eine Kontroverse im letzten Sommer (damals zu macOS Sequoia 15) gezeigt hat. Mit macOS Tahoe 26 kommen nun weitere Warnungen bzw. Sicherheitsabfragen hinzu.

Eine Änderung hat Apple bereits im Mai bekanntgegeben. Demnach wird künftig eine Warnmeldung eingeblendet, wenn ein Programm heimlich, d. h. ohne Nutzer-Interaktion, auf den Inhalt der Zwischenablage zugreifen möchte. Dies soll verhindern, dass Anwendungen unbemerkt Daten auslesen, was im Fall von Passwörtern ein Sicherheitsrisiko darstellen kann. In iOS/iPadOS existiert dieser Mechanismus bereits.

Wie jetzt bekannt wurde, enthält macOS Tahoe 26 einen zweiten neuen Typ von Warnmeldung. Demnach wird ein Hinweis eingeblendet, wenn ein vom Anwender beendetes Programm einen Hintergrundprozess ausführen möchte. Zwei Optionen gibt es dann: "Immer erlauben" oder "Nicht erlauben". Der VirtualBuddy-Entwickler Guilherme Rambo hat dies dokumentiert.

 
macOS 26
 
macOS Tahoe 26 "beglückt" den Anwender mit weiteren Warnmeldungen.
Bild: Guilherme Rambo.

 

Apples Hinweistext in der Warnmeldung lautet: "Apps, die im Hintergrund laufen, behalten ihren Zugriff auf Sensoren oder persönliche Daten, auch wenn sie nicht geöffnet zu sein scheinen. Wenn Sie diese Anwendung benötigen, um Aufgaben wie das Aktualisieren oder Synchronisieren von Daten durchzuführen, während sie nicht geöffnet ist, können Sie sie im Hintergrund laufen lassen."

Daraus lässt sich ablesen, dass eine einmal erteilte Genehmigung dauerhaft gilt, also nicht regelmäßig erneuert werden muss. Ganz im Gegensatz zu Anwendungen, die zur Bildschirmaufzeichnung dienen (plus noch weitere Arten von Programmen, die auf entsprechende Schnittstellen zugreifen) - diese müssen einmal pro Monat freigeschaltet werden.

Dennoch: Der Trend in Richtung von "betreutem Bedienen" ist unverkennbar. Einst machte sich Apple über die vielen Sicherheitsabfragen in Windows Vista lustig, inzwischen steht macOS der alten Windows-Version in dieser Hinsicht kaum noch nach (interessanterweise ähnelt auch der neue Glas-Look von macOS dem Aero-Design von Windows Vista/7; glücklicherweise lassen sich die Transparenzen reduzieren, zugunsten einer besseren Lesbarkeit).