Quartalsbericht: Apple verfehlt Erwartungen

24. Juli 2012 22:30 Uhr - sw

Apple hat mit den heute veröffentlichten Zahlen des dritten Quartals des Geschäftsjahres 2012 die Erwartungen der Finanzwelt verfehlt. Der Mac- und iPhone-Hersteller steigerte zwar den Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 22,5 Prozent von 28,6 auf 35 Milliarden Dollar und den Gewinn um 20 Prozent von 7,3 Milliarden Dollar oder 7,79 Dollar je Aktie auf 8,8 Milliarden Dollar oder 9,32 Dollar je Aktie, die Analysten gingen jedoch im Durchschnitt von Einnahmen in Höhe von 37,18 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 10,36 Dollar je Aktie aus. Auch beim Ausblick auf das vierte Quartal enttäuschte Apple.

Das Unternehmen erwartet einen Umsatz von rund 34 Milliarden Dollar und einen Gewinn von 7,65 Dollar je Aktie. Damit liegt Apple deutlich hinter den Prognosen der Börsianer von durchschnittlich 38 Milliarden Dollar beim Umsatz und von 10,22 Dollar je Aktie beim Gewinn. Die Anleger reagierten prompt: Im nachbörslichen Handel an der US-Technologiebörse Nasdaq Composite fiel die Apple-Aktie um bis zu fünf Prozent.

Dividendenzahlung im August

Im März gab Apple bekannt, im Laufe des vierten Quartals des Geschäftsjahres 2012 einen Dividende auszuschütten. Nun hat der Konzern den Termin bekannt gegeben. Demnach wird die Dividendenzahlung am 16. August erfolgen. "Apples Aufsichtsrat hat eine Bardividende von 2,65 US-Dollar pro Stammaktie bekannt gegeben. Die Dividende wird zum 16. August 2012 an jene Aktionäre ausbezahlt, die am Ende des Geschäftstages des 13. August 2012 Stammaktien besitzen", erläutert Apple.

Apple verkaufte im vergangenen Quartal 4,02 Millionen Macs - dies entspricht einem Zuwachs von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Von den 4,02 Millionen abgesetzten Macs entfielen 1,01 Millionen auf Desktops und 3,01 Millionen auf Notebooks. Der iPhone-Absatz legte um 28 Prozent auf 26 Millionen Stück zu - die Analysten rechneten mit mehr als 28 Millionen verkauften iPhones. Außerdem wurden 17 Millionen iPads (plus 84 Prozent) und 6,8 Millionen iPods (minus zehn Prozent) verkauft.

MacBook Air

Apple: Starke Nachfrage nach neuem MacBook Air
Foto: Apple



"Wir sind begeistert über die Rekordverkäufe von 17 Millionen iPads im Juniquartal. Außerdem haben wir gerade erst die gesamte MacBook-Linie aktualisiert, werden morgen Mountain Lion veröffentlichen und in diesem Herbst iOS 6 einführen. Wir freuen uns auch sehr auf die fantastischen, neuen Produkte, die wir noch in der Pipeline haben", so Apple-Chef Tim Cook.

Die Bruttogewinnspanne lag im dritten Quartal bei 42,8 Prozent nach 41,7 Prozent im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das Geschäft außerhalb der USA machte 62 Prozent des Gesamtumsatzes aus (unverändert im Vergleich zum Vorjahresquartal). Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung stiegen von 628 auf 876 Millionen Dollar.

Das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2012 begann am 01. April und endete am 30. Juni.

Starke Nachfrage nach neuen MacBook-Air- und MacBook-Pro-Modellen

In einer Bilanzpressekonferenz mit Analysten und Journalisten (Aufzeichnung hier) machte Apple zusätzliche Angaben zum Geschäftsverlauf im dritten Quartal. Demnach hat Apple das dritte Quartal mit finanziellen Reserven in Höhe von 117,2 Milliarden Dollar abgeschlossen – 7,2 Milliarden Dollar mehr als zum Ende des zweiten Quartals.

Die neuen MacBook-Air- und MacBook-Pro-Modelle kommen laut Apple "exzellent" bei den Kunden an. Die Liefersituation des MacBook Pro mit Retina-Display soll sich in den kommenden Wochen weiter verbessern. Das nur geringe Mac-Stückzahlenwachstum sei auf die erst spät im dritten Quartal erfolgte Vorstellung neuer Mobilmacs zurückzuführen, so Apple. Die Mac-Verkäufe an US-Bildungseinrichtungen hätten im vergangenen Quartal Rekordniveau erreicht.

Der Apple-TV-Absatz ist laut Apple gegenüber dem Vorjahresquartal um 170 Prozent auf 1,3 Millionen Geräte gestiegen. Das Unternehmen will weiter in das Produkt investieren. Der Internet-Dienst iCloud werde inzwischen von 150 Millionen Personen genutzt. Das im März angekündigte Aktienrückkaufprogramm soll wie geplant im nächsten Geschäftsjahr, das Anfang Oktober beginnt, anlaufen.