Geplante Shazam-Übernahme durch Apple: EU will bis Mitte April entscheiden

15. März 2018 18:45 Uhr - Redaktion

Vor einem Vierteljahr kündigte Apple an, den bekannten Musikerkennungsdienst Shazam aufkaufen zu wollen. Doch noch immer ist die Übernahme nicht unter Dach und Fach. Der Grund: Die EU-Kommission meldete wettbewerbsrechtliche Bedenken an und startete eine Prüfung. Nun gab die Kommission bekannt, dass das Ergebnis bis zum 23. April vorliegen soll.

Im Februar musste Apple sein Vorhaben auf Antrag mehrerer Staaten, darunter Frankreich, Italien, Österreich und Spanien, zur Überprüfung anmelden. Damals hieß es seitens der EU-Kommission:

"Nach Sichtung der Angaben Österreichs und der Länder, die sich dem Verweisungsantrag angeschlossen haben, ist die Kommission vorbehaltlich des Ergebnisses einer umfassenden Prüfung der Auffassung, dass das Vorhaben erhebliche nachteilige Auswirkungen auf den Wettbewerb im Europäischen Wirtschaftsraum haben könnte. Die Kommission ist ferner zu dem Schluss gekommen, dass sie die am besten geeignete Behörde für die Beurteilung der potenziellen grenzübergreifenden Auswirkungen des Vorhabens ist."

 
Shazam
 
Shazam-App für den Mac: Künftig direkte Integration in macOS?
Bild: Shazam Entertainment.

 

Um welche möglichen nachteiligen Auswirkungen auf den Wettbewerb es dabei geht, ist weiter unklar - die EU-Kommission macht dazu keine Angaben. Denkbar ist, dass es dabei um die Shazam-Unterstützung in Diensten geht, die mit Apple konkurrieren. Beispielsweise ist Shazam im Apple-Music-Rivalen Spotify integriert, zudem gibt es Spotify-Apps für Android und Windows. Der Unterstützung für Services konkurrierender Firmen könnte Apple nach erfolgter Übernahme den Stecker ziehen.

Dennoch gilt eine Ablehnung der Übernahme von Shazam durch Apple als sehr unwahrscheinlich. Schließlich gibt es genügend Shazam-Alternativen auf dem Markt, darunter Sound Search von Google, SoundHound und Musixmatch. Apple zahlt für Shazam Gerüchten zufolge rund 400 Millionen US-Dollar. Nach erfolgter Übernahme könnte der Dienst direkt in macOS und iOS integriert werden.