Apples Mixed-Reality-Headset Vision Pro soll kurz nach der Entwicklerkonferenz WWDC24 in weiteren Ländern auf den Markt kommen, darunter China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan und Kanada. Das berichtet der Analyst Ming-Chi Kuo unter Berufung auf die Zuliefererindustrie. Demnach sollen die Produktauslieferungen in diese Länder im Verlauf dieses Monats starten. Eine entsprechende Ankündigung Apples könnte bereits zur WWDC24 erfolgen.
Hierzulande dürfte Vision Pro um die 4000 Euro kosten - mindestens. In den USA ist Vision Pro für 3499 US-Dollar zu haben, wohlgemerkt netto (Apples US-Preise sind immer ohne Mehrwertsteuer). In Euro umgerechnet und inklusive Berücksichtigung der Mehrwertsteuer ergäbe sich für Deutschland ein Preis von aktuell rund 3830 Euro. Apple könnte Vision Pro in Deutschland also für 3899 oder 3999 Euro anbieten - aber auch für deutlich mehr, wie man am Beispiel iPad Pro M4 sehen kann.
Das kleinste iPad Pro M4 (11 Zoll, 256 GB) kostet in den USA 999 Dollar, umgerechnet etwa 920 Euro bzw. 1095 Euro inklusive Mehrwertsteuer. In Apples deutschem Online-Shop gehen die Preise für das iPad Pro M4 indes bei 1199 Euro los - ein saftiger Aufschlag also. Daher sollten an Vision Pro interessierte Anwender nicht überrascht sein, falls Vision Pro hierzulande mehr als 4000 Euro kostet.
In den USA ist Vision Pro seit Anfang Februar erhältlich. Das Interesse an dem Produkt soll seitdem Medienberichten zufolge spürbar abgeflaut sein, mit angeblich inzwischen reduzierten Produktionszahlen. Der Hype sei verflogen, aus der Wahrnehmung vieler Anwender sei Vision Pro verschwunden, heißt es. Die Absatzerwartung für 2024 liege bei nur noch 400.000 bis 450.000 Stück, so Kuo.

Bild: Apple.
Die Kritikpunkte sind der hohe Preis, Probleme beim oder nach längerem Tragen des Headsets, die geringe Akkulaufzeit, die komplexe Bedienung (bei vielen Aufgaben kommt man mit iPhone und iPad schneller zum Ziel), das Fehlen von Apps, die einen Unterschied machen, und generell die Abneigung vieler Menschen, ein schweres Headset auf dem Kopf zu tragen.
Zum Vergleich: Die Apple Watch schwächelte am Anfang zwar ebenfalls, durch den sich rasch einstellenden Fokus auf Fitness und Gesundheit und aufgrund des Umstands, dass sie bequem am Handgelenk getragen werden kann, ohne zu stören, wurde sie schließlich zum Erfolg.
Eine zweite Generation von Vision Pro soll, so ist aus der Gerüchteküche zu hören, nicht vor dem Jahr 2026 auf den Markt kommen. Vorzeitig abschreiben sollte man die Produktkategorie auf keinen Fall. Vielleicht wird Vision Pro der Durchbruch auch gar nicht auf der Ebene der Konsumenten gelingen, sondern in ganz anderen Bereichen wie Forschung, Entwicklung, medizinische Anwendungen oder Konstruktion. Dort kann ein High-Tech-Headset wie Vision Pro neue Möglichkeiten eröffnen, die bislang noch gar nicht oder nur vage zu erkennen sind.