Das Industriekonsortium Connectivity Standards Alliance hat die Version 1.5 des Smart-Home-Standards Matter angekündigt. Wichtigste Neuerung: Kameras werden nun unterstützt, dazu wird die WebRTC-Technologie genutzt. Ebenfalls neu in Matter 1.5 sind Unterstützung für Bodensensoren, ein erweitertes Energiemanagement, TCP-Datentransport und verbesserte Unterstützung von Schließ- und Öffnungsmechanismen wie Jalousien, Vorhänge, Markisen und Tore.
Die finalen Spezifikationen von Matter 1.5 stehen nun allen Herstellern zur Verfügung. Auch Apple gehört der Connectivity Standards Alliance an und beteiligt sich an der Weiterentwicklung der Technologie. Es ist davon auszugehen, dass der Mac- und iPhone-Hersteller die Unterstützung für Matter 1.5 mittelfristig im Rahmen einer Betriebssystemaktualisierung implementieren wird.
Matter soll eine Brücke zwischen den bislang konkurrierenden Smart-Home-Systemen der verschiedenen Hersteller schlagen. Das Ziel: Alle Smart-Home-Geräte sollen miteinander kommunizieren können. Matter nutzt Thread und WLAN und wurde im Herbst 2022 eingeführt. Bei Apple-Geräten können der HomePod (mini) und Apple TV als Thread-Border-Router eingesetzt werden.

Bild: csa-iot.org.
Zur Kamera-Unterstützung in Matter 1.5 teilte das Industriekonsortium mit: "Matter 1.5 führt eine der am meisten erwarteten Ergänzungen der Spezifikation ein: Kameras. Entwickler können nun Kameras bauen und zertifizieren, die direkt mit Matter-fähigen Ökosystemen zusammenarbeiten, ohne dass benutzerdefinierte APIs oder Integrationen erforderlich sind.
Matter-Kameras unterstützen Live-Video- und Audio-Streaming unter Verwendung der etablierten WebRTC-Technologie und ermöglichen so eine bidirektionale Kommunikation sowie lokalen und Fernzugriff über die Standardprotokolle STUN und TURN. Die Spezifikation definiert auch die Unterstützung für Multi-Stream-Konfigurationen, Schwenk-/Neige-/Zoom-Steuerungen, Erkennungs- und Datenschutzzonen sowie flexible Speicheroptionen, einschließlich kontinuierlicher oder ereignisbasierter Aufzeichnung auf lokalen oder Cloud-Zielen.
Mit dieser neuesten Version können Gerätehersteller Kameras entwickeln, die Matter-basierte Interoperabilität bieten, ohne ihre Innovationsfähigkeit durch eigene Apps und Dienste einzuschränken, und gleichzeitig den Verbrauchern mehr Flexibilität bieten, eine Vielzahl von Kameratypen und Preisklassen zu einem koordinierten Heimerlebnis zu kombinieren."
Apple hat der Matter-Unterstützung den Support-Artikel "Matter-Geräte mit Home App koppeln und verwalten" gewidmet.
