Veraltete Hardware: Wann endet Apples iPad-Dürre?

08. Apr. 2024 12:00 Uhr - Redaktion

Während sich Macs mit den effizient-schnellen Apple-Silicon-Prozessoren weiter großer Beliebtheit erfreuen und Apple bei iPhone und Apple Watch am gewohnten Produktzyklus (neue Modelle jeweils im Herbst) festhält, dümpelt ein anderer Geschäftsbereich des Unternehmens geradezu vor sich hin: Die iPads. 2023 war ein Novum in der iPad-Geschichte - erstmals verstrich ein Jahr ohne Tablet-Ankündigungen von Apple. Der mit iPads erzielte Umsatz brach entsprechend stark ein und sorgte mit für die Wachstumsschwierigkeiten in Cupertino.

Nun steht das Jahr 2024 bereits im vierten Monat und bei den iPads hat sich noch immer nichts getan. Kunden, die ein iPad benötigen, stehen vor einem Dilemma: Jetzt veraltete Hardware kaufen oder sich vielleicht noch längere Zeit bis zu den anstehenden Hardware-Upgrades gedulden? Der Blick auf die iPad-Produktpalette zeigt, wie wenig attraktiv die derzeit von Apple angebotenen Modelle sind:

iPad (9. Generation): Seit 2,5 Jahren auf dem Markt (angekündigt September 2021).
iPad mini (6. Generation): Seit 2,5 Jahren auf dem Markt (angekündigt September 2021); Preiserhöhung im Herbst 2022.
iPad Air (5. Generation): Seit 2 Jahren auf dem Markt (angekündigt März 2022), Preiserhöhung im Herbst 2022.
iPad (10. Generation): Seit 1,5 Jahren auf dem Markt (angekündigt Oktober 2022).
iPad Pro (4./6. Generation): Seit 1,5 Jahren auf dem Markt (angekündigt Oktober 2022).

Die Gerüchteküche lag bei den iPad-Prognosen für 2024 bislang daneben. Noch vor einiger Zeit hieß es, Apple werde in den ersten Monaten dieses Jahres mit der schrittweisen Auffrischung aller Modelle beginnen. Passiert ist bislang nichts. Nun gibt es neue Gerüchte-Wasserstandsmeldungen: Demnach soll es frühestens Mitte Mai mit einem aktualisierten iPad Air und iPad Pro soweit sein - oder auch erst im Juni zur WWDC24?

 
iPad Pro
 
iPad Pro: 2024er Modelle mit OLED und M3 wohl frühestens im Mai.
Bild: Apple.

 

Das Rad wird Apple bei den iPads ohnehin nicht mehr neu erfinden. Aufklappbaren Modellen mit flexiblem Display hat das Unternehmen bislang eine Absage erteilt, die softwareseitigen Limitierungen (namentlich iPadOS) werden aufgrund der geschäftskritischen Abgrenzung zum Mac weiter Bestand haben. So sind für die 2024er Modelle in erster Linie interne Upgrades zu erwarten: Schnellere Chips, neuere Versionen von Bluetooth, WLAN und 5G, Kamera-Optimierungen.

Beim iPad Pro sollen künftig OLED-basierte Displays zum Einsatz kommen (für eine Steigerung der ohnehin schon sehr guten Bildqualität, die für das bloße Auge wohl eher schwer zu erkennen sein dürfte), das iPad Air soll erstmals in einer großen Ausführung (12,9 Zoll) angeboten werden - wohl mit entsprechendem Preisaufschlag. Gegen Jahresende dürfte das iPad der 9. und 10. Generation zugunsten der 11. Generation vom Markt genommen werden, wodurch die Produktpalette etwas übersichtlicher werden würde. Das iPad mini der 6. Generation, das im Herbst 3 Jahre alt wird, könnte dann ebenfalls abgelöst werden.

Unter dem Strich steht bei den iPads für 2024 eine erwartbare, unspektakuläre Produktpflege an, die auch einen aktualisierten Apple Pencil bringen könnte. Auf ein günstiges Modell zum Kampfpreis von 299 bis 349 Euro, das den Absatz deutlich ankurbeln würde (und Apple eine bessere Position im Bildungsbereich verschaffen könnte, wo die teuren iPads einen schweren Stand haben, Stichwort Chromebooks), oder einen macOS-Modus, der durch Anschließen von Maus und Tastatur aktiviert wird, werden Tablet-Kunden bei Apple höchstwahrscheinlich auch in Zukunft verzichten müssen.