Ab Juni gibt es die Musik bei Apples Abo-Dienst auf Wunsch auch in höherer Auflösung. Der Hersteller spricht von verlustfreier Qualität bis hin zu 24 Bit bei 192 kHz. Für Besitzer von AirPods, AirPods Max, AirPods Pro und Beats-Kopfhörern gibt es jedoch schlechte Nachrichten: Diese Produkte unterstützen die Wiedergabe von Lossless Audio nicht. Es ist kein Hardware-, sondern ein Softwareproblem.
Bluetooth stellt in der aktuellen Version 5 genügend Bandbreite zum Streamen von hochauflösender Musik bereit (wenn auch nicht in höchster Auflösung; normale CD-Qualität ist jedoch möglich), unterstützt jedoch Apples Lossless-Codec ALAC nicht. Die Kalifornier haben nun zwei Optionen, um die Problematik zu beheben:
Entweder sie implementieren mit macOS 12, iOS/iPadOS 15, watchOS 8 und tvOS 15 ein eigenes Protokoll für das drahtlose hochauflösende Musik-Streaming via ALAC an AirPods und Beats-Kopfhörer (via Firmware-Updates für den M1- und W1-Chip, ggf. auch erst für künftige Modelle) oder die Bluetooth-Spezifikationen werden um ALAC erweitert. Dass das grundsätzlich möglich ist, zeigt der für Bluetooth ausgelegte High-Res-Codec LDAC von Sony.
Bild: Apple.
Schon in wenigen Wochen könnte diesbezüglich Klarheit herrschen: Vom 07. bis zum 11. Juni findet die Apple-Entwicklerkonferenz WWDC21 statt. Man darf davon ausgehen, dass Apple dieses Thema auf dem Schirm hat. Denn aktuell erscheint es merkwürdig, dass gerade die High-End-Kopfhörer aus Cupertino die verlustfreie Wiedergabe nicht unterstützen - das ist für Apple-Verhältnisse einfach nicht stimmig.
Apple ist mit einem Sitz im Entscheidungsgremium des Bluetooth-Industriekonsortiums vertreten, bestimmt also die Weiterentwicklung des Funkstandards maßgeblich mit. Es würde doch sehr überraschen, wenn das Thema verlustfreie Codecs nicht auf der Bluetooth-Agenda stünde, zumal es eine Vielzahl an Herstellern und Dienste-Anbietern betrifft.