iOS 13: Leitfaden für den Umstieg auf das neue iPhone-Betriebssystem

19. Sep 2019 19:00 Uhr - Redaktion

Apple hat heute die Finalversion von iOS 13 zum Download freigeben. Vor der Installation des neuen Mobilbetriebssystems gibt es einige Punkte zu beachten. MacGadget hat daher für Sie Tipps und Hinweise für den Umstieg auf iOS 13 zusammengestellt.

1) Systemanforderungen prüfen

Für Besitzer älterer Geräte gibt es schlechte Nachrichten: Mit iOS 13 hebt Apple erstmals seit zwei Jahren wieder die Systemanforderungen an. Die Unterstützung für iPhone 5s, iPhone 6, iPhone 6 Plus und den iPod touch der sechsten Generation wird eingestellt - diese Geräte erhalten keine Updates mehr von Apple, verbleiben auf Stand von iOS 12.4.1, neu entdeckte Sicherheitslücken werden nicht mehr geschlossen. Die nachfolgende Grafik zeigt, mit welchen Geräten das iOS 13 kompatibel ist:

 

iOS 13: Unterstützte Hardware
 
Auf diesen Geräten läuft das iOS 13.
Bild: apple.com.

 

2) Geduldig sein kann sich lohnen - speziell bei geschäftlich/beruflich genutzten Geräten

Ein Betriebssystem ist eine hochkomplexe Software. Aufgrund dieser Komplexität ist es während der Entwicklungs- und Testphase nahezu unmöglich, alle Fehler aufzuspüren und zu beseitigen. Einige Fehler werden in den vielen Millionen Codezeilen schlichtweg übersehen, andere treten erst im Praxiseinsatz unter spezifischen Bedingungen in spezifischen Konfigurationen auf. Wer seine iOS-Hardware (auch) geschäftlich/beruflich nutzt, sollte sich vor diesem Hintergrund gut überlegen, ob er iOS 13 sofort nach Verfügbarkeit aufspielt. Denn schwere Bugs können die Produktivität beeinträchtigen, ebenso Inkompatibilitäten mit noch nicht angepassten Apps.

Unser Tipp: Wenn Sie Ihr iPhone beruflich einsetzen, dann warten Sie am besten mit dem Umstieg, bis Apple die ersten Updates für iOS 13 veröffentlicht hat und all Ihre beruflich benötigten Apps an das neue Mobilbetriebssystem angepasst wurden (Versionsanmerkungen im iOS-App-Store prüfen). In den ersten Wochen nach dem iOS-13-Release werden gleich mehrere Updates mit vielen Optimierungen und Fehlerkorrekturen erscheinen. Es ist keine schlechte Idee, diese Updates abzuwarten - in der Zwischenzeit werden viele Apps iOS-13-Kompatibilitätsupdates erhalten haben.

Anwender, die auf ein reibungsloses Zusammenspiel zwischen iOS und Macs angewiesen sind, sollten ebenfalls noch mit dem Umstieg auf iOS 13 warten, bis macOS Catalina im Laufe des Oktobers erscheinen wird. Beide Betriebssysteme teilen sich in vielen Bereichen eine gemeinsame Codebasis und sind füreinander optimiert. Probleme beim Zusammenspiel zwischen iOS 13 und älteren Mac-Betriebssystemen (bei iCloud, Handoff, Kamera-Übergabe, Clipboard-Sharing und anderen Funktionen) sind daher nicht auszuschließen. Auch mit dem Umstieg auf macOS Catalina sollte im Idealfall bis zum Erscheinen der ersten Fehlerkorrektur-Updates (10.15.1, 10.15.2...) gewartet werden.

 

iOS 13
 
iOS 13: Produktiv genutzte Geräte sollten nicht sofort aktualisiert werden.
Bild: Apple.

 

3) Vor Installation vollständiges Backup anlegen - sicher ist sicher

Wer sich zum Wechsel auf iOS 13 entschlossen hat, sollte vor der Installation des neuen Betriebssystems unbedingt ein vollständiges Backup anlegen. Bei etwaigen Installationsproblemen können unter Umständen Datenverluste auftreten. Mit einem Backup ist man für diesen Fall auf der sicheren Seite und kann notfalls das Gerät und alle persönlichen Daten wiederherstellen.

Auch falls es zu schwerwiegenden Problemen beim Betrieb von iOS 13 kommt, ist ein Backup Gold wert, um mit all persönlichen Daten, Apps und Einstellungen wieder zurück zu iOS 12 zu wechseln. iOS 12.4.1 kann nach der Veröffentlichung von iOS 13 manuell bei apple.com heruntergeladen (ipsw.me verlinkt offizielle Downloads auf apple.com) und per Wiederherstellungsmodus in iTunes installiert werden.

Die Datensicherung kann via iCloud oder iTunes erfolgen. Mit iTunes erfolgt die Speicherung des Backups lokal auf dem Mac, mit iCloud auf Apples Servern. Wer mit iTunes auch Gesundheits- und Schlüsselbunddaten des iOS-Geräts sichern möchte, muss zuerst die Verschlüsselung einschalten (iOS-Gerät anschließen => in iTunes auf das Gerätesymbol klicken und die Option "iPhone-/iPad-Backup verschlüsseln" aktivieren). Aus grundsätzlichen Sicherheitserwägungen ist ein Backup via iTunes vorzuziehen.

4) Installation via Softwareaktualisierung oder iTunes

Die Installation von iOS 13 kann sowohl über die Softwareaktualisierung des Mobilbetriebssystems als auch über iTunes erfolgen. Bei Nutzung der iOS-Updatefunktion muss WLAN aktiviert und genügend freier Speicherplatz vorhanden sein, außerdem muss der Akku mindestens zu 50 Prozent geladen sein (besser: Ladekabel anschließen).

Auf Geräten mit wenig freiem Speicherplatz kann es unter Umständen nötig sein, vor der Installation von iOS 13 Apps oder Inhalte zu entfernen. Bei der Installation von iOS 13 über iTunes wird im Regelfall weniger freier Speicherplatz benötigt. Wichtig: Wer ein iPhone via iTunes auf iOS 13 aktualisieren will, muss die aktuelle iTunes-Version verwenden.

5) Ansturm auf Apples Server aus dem Weg gehen

Noch ein abschließender Hinweis: Es ist nach der Freigabe von iOS 13 mit einem gewaltigem Ansturm auf Apples Server zu rechnen. Hintergrund: Es gibt weltweit mehr als eine Milliarde aktiver iOS-Geräte. Es wird morgen ab 19:00 Uhr viele Millionen gleichzeitige Download-Anfragen auf die Apple-Server geben. Aus diesem Grund kann die Downloadgeschwindigkeit in den ersten Stunden recht niedrig ausfallen, außerdem ist es möglich, dass die Updateserver wegen hoher Auslastung punktuell keine weiteren Verbindungen annehmen oder laufende Downloads abbrechen. Wer derartigen Problemen aus dem Weg gehen will, sollte den Download auf die Nachtstunden oder besser auf den nächsten Tag verschieben.