Videobearbeitung: Blackmagic kündigt DaVinci Resolve 19 an

15. Apr. 2024 11:00 Uhr - Redaktion

Blackmagic Design hat zur Fachmesse NAB 2024 in Las Vegas die Version 19 der High-End-Videobearbeitungssoftware DaVinci Resolve vorgestellt. Der Hersteller verspricht neue KI-Werkzeuge sowie über 100 Funktions-Upgrades. Dazu zählen IntelliTrack AI, Ultra NR Rauschminderung, ColorSlice Sechs-Vektoren-Grading, ein Filmlook-Erzeuger-FX, Mehrquellen-Schnitt, neue MultiPoly Rotoskopier-Werkzeuge, das neue Fairlight KI-Audio-zu-Video-Panning, Ducker Track FX und Ambisonic Surround-Sound.

DaVinci Resolve (Studio) 19 setzt macOS Ventura 13 oder neuer voraus und steht als Betaversion zum Download bereit. Die Fertigstellung und Markteinführung erfolgt voraussichtlich im Sommer. Auch weitere Apple-Silicon-Optimierungen sind an Bord: Überblendungen wurden laut Blackmagic auf Macs mit Apple-Prozessor um bis zu 50 Prozent beschleunigt. Die ausführlichen Versionsanmerkungen sind im Support-Bereich der Blackmagic-Webseite zu finden.

Der Hersteller teilte mit: "DaVinci Resolve 19 bringt neue von der DaVinci Neural Engine gepowerte leistungsstarke KI-Tools sowie über 100 Feature-Upgrades. Editoren können direkt mit transkribiertem Audio arbeiten, um Sprecher zu finden und Timeline-Clips zu schneiden. Coloristen können mit der ColorSlice Sechs-Vektoren-Palette satte, filmähnliche Farbtöne erzeugen. Der neue Filmlook-Ersteller-Effekt ahmt zur Erschaffung cineastischer Bilder photometrische Filmprozesse nach. Die KI-Feature IntelliTrack AI in Fairlight dient zum Verfolgen von Bewegungen und für automatisches Audio-Panning. In Fusion finden VFX-Künstler ein erweitertes Set an USD-Tools und das neue Rotoskopier-Tool MultiPoly. Das Schnitt-Modul verfügt jetzt über neue Broadcast-Replay-Tools für den Live-Schnitt von Multicam-Inhalten sowie die Möglichkeit für Playouts und Replays mit Geschwindigkeits-Steuerung.

 
DaVinci Resolve
 
DaVinci Resolve (Studio): Version 19 bietet viele Neuerungen.
Bild: Blackmagic.

 

Mit der neuen Organizations-App in Blackmagic Cloud können größere Unternehmen eine einzelne Abteilung oder Firma definieren. Kunden haben die Möglichkeit, Gruppen oder Teams zu erstellen und Projekte schnell mit einer ganzen Gruppe statt nur mit Einzelpersonen zu teilen. Darüber hinaus können Nutzer Speicherzugriffe verwalten, Präsentationen teilen und einen einzelnen Zugriff erstellen. Es lassen sich sogar DaVinci Resolve Studio Lizenzen kaufen oder abonnieren. Für Firmen vereinfacht das die Zuweisung und Verwaltung von Lizenzen innerhalb großer Gruppen. Lizenzen können mit bestimmten Projekten verrechnet und nach Projektabschluss wieder aufgelöst werden.

Um Clips auf ihrem transkribierten Text basierend direkt in der Timeline zu schneiden, wurde für Editoren der Transkriptions-Workflow verbessert. Mit der Analysieren-Funktion lassen sich nun mehrere Stimmen erkennen und verschiedenen Sprechern Namen zuweisen. Zudem wurden die textbasierte Suche und das Ersetzen von Text verfeinert.

Das Schnitt-Modul unterstützt jetzt die Echtzeit-Auswahl von Live-Kameraaufnahmen, die in Zeitlupe oder mit Stingern versehen, als Instant-Replay auf Sendung geschaltet werden können. Im neuen Mehrquell-Viewer können Anwender alle ihre Live-Kamera-Feeds oder Clips, die den gleichen Timecode haben – und das auf einem einzigen Multiview-Bildschirm. Shots lassen sich per Scrubbing durchsehen, abspielen oder auswählen, um sie in die Timeline zu importieren oder auf Sendung zu schicken. Man kann sogar zwischen allen verfügbaren Perspektiven live umschalten. Stößt man beim Betrachten von Live-Kamera-Feeds oder Clips in der Multiview-Ansicht auf eine interessante Stelle, kann sie mit einem POI-Marker kenntlich gemacht werden. Der POI-Marker wird in allen Clips gleichzeitig gesetzt. So findet man ein Ereignis schnell in allen Kameraperspektiven, kann diese live schalten und sogar automatisch eine Timeline mit Highlights erstellen.

Um mit dem rasanten Tempo beim Live-Fernsehen mitzuhalten, sind die neuen Bedienelemente auf der Replay-Palette im Schnitt-Modul zur schnellen Navigation übersichtlich aufgebaut. Man setzt POI-Marker mit einem Einzelbefehl, wählt eine Kamera aus und fügt das Ereignis zur Cue-Liste hinzu. Durch Auswählen von „Ausführen“ wird das Ereignis automatisch über einen ATEM Mischer auf Sendung geschaltet. Nutzer können zwischen Kameras wechseln oder das Playout löschen, um das nächste Replay vorzubereiten. Es gibt zudem neue Stinger-Übergänge aus bewegten Grafiken und Ton. Sie bereiten Zuschauer auf den Wechsel von einer Live-Übertragung zu einer Wiederholung und zurück oder gar zu einer neuen Szene vor. Das ist die schnellste Art, alle Live-Kamera-Feeds zu sichten und sie in die Timeline schneiden zu können, noch während die Kameras aufzeichnen.

UltraNR ist ein neuer, von der DaVinci Neural Engine gepowerter Modus zur Rauschreduzierung, den man auf der Palette für die räumliche Rauschreduzierung des Farbe-Moduls findet. In diesem Modus können Coloristen digitales Rauschen in einem Bild drastisch reduzieren, ohne die Klarheit zu beeinträchtigen. Für eine noch effektivere Rauschminderung in Aufnahmen mit Bewegung kombiniert man diesen Modus mit der zeitlichen Rauschreduzierung. Im Filmlook-Erzeuger können Anwender cineastische Looks erstellen, die Filmeigenschaften wie Lichthof, Überlichtungseffekte, Filmkorn, Flimmern, Gate-Weave-Effekte und Vignettierung nachbilden. Coloristen können die Belichtung in Blendenstufen anpassen und Regler für die subtraktive Sättigung, Sättigung und Teiltonung verwenden, um die in der Regel nur für große Leinwände geeigneten Looks zu erzielen."