Apple übernimmt französisches Startup-Unternehmen Datakalab

22. Apr. 2024 19:30 Uhr - Redaktion

Nach dem Kauf des KI-Spezialisten DarwinAI holt sich Apple weitere Expertise ins Haus: Medienberichten zufolge hat der Mac- und iPhone-Hersteller vor kurzem das französische Unternehmen Datakalab aufgekauft. Datakalab bezeichnet sich selbst als "Experten für energiesparende, laufzeiteffiziente und tiefgehende Lernalgorithmen mit branchenführende Komprimierung und Anpassung für den Einsatz eingebetteter Computer Vision, die schnell, kostengünstig und präzise ist".

"Datakalab ist ein französisches Technologieunternehmen, das Algorithmen zur Analyse von Computerbildern entwickelt, um Verkehrsströme im öffentlichen Raum zu messen. Die Bilder werden sofort in anonymisierte statistische Daten umgewandelt, die lokal in 100 ms verarbeitet werden. Datakalab speichert keine Bilder oder persönlichen Daten, sondern nur statistische Daten. Datakalab-Produkte werden nach dem Prinzip 'Privacy by Design' entwickelt", heißt es in einem Bericht des französischen Magazins Challenges.

 

Apple Fifth Avenue
 
KI-Hype: Apple kauft Expertise zu.
Bild: Apple.

 

Die Firma wurde Mitte des vergangenen Jahrzehnts gegründet und soll zuletzt zwischen 10 und 20 Mitarbeiter beschäftigt haben, von denen einige zu Apple gewechselt sind. Über die Übernahme sei im vergangenen Monat die EU-Kommission informiert worden, so Challenges weiter, aber es gibt bislang keine offizielle Bestätigung von Apple. Datakalab hat zuletzt unter anderem mit der französischen Regierung und Disney zusammengearbeitet.

Die übliche Stellungnahme von Apple zu Firmenübernahmen lautet seit Jahren unverändert: Man kaufe von Zeit zu Zeit kleinere Technologieunternehmen, kommentiere dies jedoch nicht weiter. Somit bleibt abzuwarten, welche Patente und Technologien von Datakalab in den kommenden Jahren in Hard- und Software aus Cupertino Einzug halten werden.

Experten gehen davon aus, dass Apple für iOS/iPadOS 18 mehrere Neuerungen basierend auf smarten Algorithmen ("KI") plant, die jedoch nicht in der Cloud, sondern vollständig auf dem Gerät laufen sollen. Auf der diesjährigen Aktionärsversammlung erklärte CEO Tim Cook, dass man "unglaubliches Durchbruchspotenzial für generative KI" sehe, "weshalb wir derzeit erheblich in diesen Bereich investieren. Wir sind davon überzeugt, dass sie unseren Nutzern neue Möglichkeiten in Bezug auf Produktivität, Problemlösung und mehr eröffnen wird".

Zu den vielen offenen Fragen hinsichtlich des Einsatzes von KI-basierten Systemen, zum Beispiel in den Bereichen Urheberrecht, Daten- und Privatsphärenschutz, Ethik sowie Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit, äußerte er sich nicht. Ein Antrag von Aktionären, der Apple zur Erstellung eines Berichts über KI-Risiken verpflichtet hätte, wurde damals abgelehnt.