Das iPhone der zweiten Generation kommt am 11. Juli in 22 Ländern auf den Markt. Es wird, wie im Vorfeld erwartet, über UMTS und GPS verfügen, mit der iPhone-Software 2.0 laufen und günstiger sein als der Vorgänger.
In seiner knapp zweistündigen Keynote auf der WWDC 2008 in San Francisco (09. bis 13. Juni) stellte Apple-Chef Steve Jobs die rund 5000 Zuhörer zunächst auf eine harte Geduldsprobe. Penibel wurden die (meist schon bekannten) Neuerungen der iPhone-Software 2.0 und die ersten Programme und Spiele von Drittherstellern vorgeführt. Nach knapp eineinhalb Stunden war es dann soweit: Jobs präsentierte ein UMTS/HSDPA-fähiges iPhone mit integriertem GPS-Modul. UMTS mit HSDPA ermöglicht beim Surfen via Mobilfunknetz deutlich höhere Datenübertragungsraten als der ältere EDGE-Standard, und dank GPS mutiert das iPhone nun endgültig zum Navigationsgerät.
Äußerlich blieb es bei marginalen Änderungen. Am bewährten Touchscreen-Display mit 3,5 Zoll hat sich nichts geändert, die integrierte Kamera arbeitet weiter mit zwei Megapixeln. Die Rückseite des Smartphones besteht nun aus schwarzem Kunststoff, zudem ist der Kopfhöreranschluss nicht mehr versenkt. Die Knöpfe sind laut Apple nun aus Metall und dadurch robuster. Die Abmessungen blieben praktisch unverändert, das neue iPhone ist minimal dicker und höher als das alte Modell, dafür zwei Gramm leichter (115,5 x 62,1 Millimeter x 12,3 Millimeter; Höhe, Breite Tiefe; Gewicht 133 Gramm). WLAN (802.11b/g) und Bluetooth 2.0+EDR sind weiter an Bord, ebenfalls ein Dock-Anschluss.
Beim Preis ist Apple deutlich aggressiver. Kostete das alte iPhone in den USA 399 Dollar für die 8-GB-Version und 499 Dollar für die 16-GB-Version, wurden die Preise dort auf 199 Dollar (8 GB) bzw. 299 Dollar (16 GB) reduziert. Was das iPhone in Europa kosten wird, ist noch nicht bekannt. Dies hängt maßgeblich von den verschiedenen Netzbetreibern ab, die bald ihre Tarife bekannt geben dürften. Das 16-GB-iPhone gibt es auch mit weißer Rückseite.
Das UMTS-iPhone kommt am 11. Juli in Australien, Österreich, Belgien, Kanada, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Hong Kong, Irland, Italien, Japan, Mexiko, den Niederlanden, Neuseeland, Norwegen, Portugal, Spanien, Schweden, Schweiz, Großbritannien und den USA auf den Markt. Bis zum Jahresende soll das Smartphone in über 70 Ländern erhältlich sein.
Das iPhone der zweiten Generation kommt mit der iPhone-Software 2.0. Diese bietet neben den bekannten Neuerungen (u. a. Unterstützung für Programme und Spiele von Drittanbietern, native Exchange-Anbindung, diverse Verbesserungen an der Oberfläche) erstmals Multitasking, so dass sich mit dem Gerät gleichzeitig telefonieren und im Internet surfen lässt.
"Zu den zusätzlichen mit der iPhone 2.0 Software erhältlichen Features zählt die Möglichkeit, Realtime-Mapping durchzuführen und den Fortschritt mit der GPS Technologie nachzuverfolgen, mehrere E-Mail-Nachrichten auf einmal zu verschieben oder zu löschen, nach Kontakten zu suchen, auf einen neuen, wissenschaftlichen Rechner zuzugreifen, Zugriffsbeschränkungen für spezifizierte Inhalte, durch beispielsweise die Eltern festzulegen, Bilder direkt von einer Website zu speichern oder sie zum iPhone zu mailen und von dort einfach in das Fotoarchiv des Macs oder PCs zurück zu übertragen", so Apple. Auch iWork-Dokumente sollen sich künftig öffnen lassen.
Der Hersteller verspricht eine Sprechdauer von bis zu zehn Stunden bei abgeschaltetem bzw. bis zu fünf Stunden bei aktiviertem UMTS. Bei der Internetnutzung soll die Akkulaufzeit fünf bis sechs Stunden, beim Abspielen von Videos bis zu sieben Stunden und bei der Audiowiedergabe bis zu 24 Stunden betragen.
Der in der iPhone-Software 2.0 integrierte App Store zum Download von kostenpflichtigen und kostenlosen Programmen und Spielen von Drittherstellern geht ebenfalls am 11. Juli an den Start, laut Apple in 62 Ländern. Software mit einem Umfang von bis zu zehn MB lässt sich auch per Mobilfunknetz laden, bei über zehn MB muss der Download via WLAN oder iTunes erfolgen.
Die iPhone-Software 2.0 wird am 11. Juli als kostenfreies Update für die erste Produktgeneration erscheinen. Besitzer eines iPod touch zahlen laut Apple 9,99 Dollar.