Der Web-Browser Camino ist in der finalen Version 2.1 (21,8 MB, englisch, Universal Binary) erschienen. Zu den Neuerungen gehören verbesserte JavaScript-Leistung und erweiterte Unterstützung für Web-Standards durch Integration der Render-Engine aus Firefox 3.6, ein Offline-Modus, DNS-Prefetching, zahlreiche Verbesserungen an der Benutzeroberfläche und Anbindung an Growl 1.3. Außerdem durchsucht die Namensvervollständigung in der URL-Eingabezeile neben der Historie nun auch die Bookmarks. Bei Camino 2.1 könnte es sich um das letzte große Release des Web-Browsers handeln – denn hinter dem Projekt steht bekanntlich ein großes Fragezeichen.
Camino basiert wie Firefox auf der Render-Engine Gecko von Mozilla. Gecko ist für die Darstellung von Web-Sites zuständig und das Herzstück der beiden Web-Browser. Da jedoch Mozilla die Einbettung von Gecko in andere Browser seit Frühjahr 2011 nicht mehr unterstützt, stehen die Camino-Entwickler vor einem bislang ungelösten Problem.
Die Gecko-Einbettung in Camino ohne Mozilla-Unterstützung sei zwar theoretisch möglich, aber praktisch nicht durchführbar, da hierfür nicht genügend Camino-Entwickler zur Verfügung stünden, ließ das Camino-Projekt im März 2011 verlauten. Aus diesem Grund werde eine Umstellung auf die WebKit-Renderengine in Erwägung gezogen. Allerdings würden auch für dieses Vorhaben momentan die notwendigen personellen Kapazitäten fehlen.
Camino 2.1 basiert auf der Renderengine Gecko 1.9.2 aus Firefox 3.6. Ab Gecko 2.0 wird die Einbettung in andere Browser von Mozilla nicht mehr unterstützt (Gecko liegt derzeit in der Version 8.0 vor, die in Firefox 8.0 enthalten ist). Da Mozilla für Gecko 1.9.2 nur noch für begrenzte Zeit Sicherheitsupdates anbieten wird, wird Camino 2.1 mittelfristig in puncto Sicherheit nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen. Zeitgemäße CSS-3-, HTML-5- und JavaScript-Unterstützung fehlt dem Browser ohnehin schon.
Was nach Camino 2.1 geschieht, ist vor dem geschilderten Hintergrund völlig offen. Da ausschließlich Freiwillige an Camino mitarbeiten und die personellen Kapazitäten des Open-Source-Projekts beschränkt sind, erscheint nach aktuellem Stand der Dinge mittelfristig das Aus für Camino wahrscheinlich.
Camino 2.1 läuft auf PowerPC- und Intel-Macs ab Mac OS X 10.4.
Nachtrag (18:00 Uhr): Camino 2.1 enthält keine deutsche Benutzeroberfläche. Frühere Versionen des Browsers lagen auch auf Deutsch vor (herzlichen Dank an Leser el-miba für diesen Hinweis).