Vor zwei Tagen hat Apple die Finalversion von macOS High Sierra zum Download freigegeben. Inzwischen sind zahlreiche weitere Einzelheiten zu dem neuen Betriebssystem bekannt geworden, die wir nachfolgend zusammengefasst haben.
• Vereinzelt Probleme mit SSDs von Drittherstellern. Auf Macs, in die eine SSD eines Drittanbieters eingebaut wurde, lässt sich macOS High Sierra unter Umständen nicht installieren. Der Grund ist eine Inkompatibilität, die die Dateisystem-Migration von HFS+ auf APFS verhindert. Betroffen sind nur wenige Laufwerke, beispielsweise die Aura-SSDs des Herstellers OWC. Nach Angaben von OWC ist Apple die Inkompatibilität mit bestimmten SSDs bekannt, an deren Behebung wird gearbeitet.
macOS High Sierra: Apple implementiert EFI-Prüfung.
Bild: Apple.
• Firmware-Prüfung. Neu in macOS High Sierra ist ein Tool, das die Mac-Firmware (EFI) einmal pro Woche auf Integrität überprüft und mit Apples Datenbank vergleicht. Werden dabei Unregelmäßigkeiten entdeckt, besteht die Möglichkeit, einen Bericht an Apple zu senden. Die genauen Hintergründe sind zwar noch unklar, aber es gilt als wahrscheinlich, dass die Prüfung Teil eines neuen (möglicherweise noch nicht fertiggestellten) Mechanismus ist, um die Firmware gegen Hackerangriffe besser abzusichern. • Download von macOS Sierra im Mac-App-Store nicht mehr möglich. Wer sich im Mac-App-Store einmal eine Betriebssystemversion heruntergeladen hat, konnte sie über den Bereich "Gekaufte Artikel" später beliebig oft erneut beziehen. Nicht so bei macOS Sierra – das Betriebssystem steht unter "Gekaufte Artikel" nicht zur Verfügung (ältere Versionen dagegen schon), zudem ist mit Erscheinen von macOS High Sierra die Mac-App-Store-Produktseite von macOS Sierra mitsamt Download verschwunden. Apple verweist in diesem Zusammenhang auf die mit macOS 10.12.4 geänderten Wiederherstellungsoptionen. MacGadget rät: Installer von Betriebssystemen grundsätzlich archivieren.
• Textbaustein-Synchronisation. Die seit Jahren kaputte Synchronisation von Textbausteinen (angelegt über Systemeinstellungen => Tastatur => Text) zwischen Mac und iOS-Hardware funktioniert nun endlich. Voraussetzung ist die Verwendung von macOS High Sierra und iOS 11. • APFS-Benchmarks. Ersten Leistungstests mit der Finalversion von macOS High Sierra zufolge bietet APFS gegenüber HFS+ zum Teil erhebliche Performancezuwächse beim Schreiben und Lesen von Dateien. Vor allem die Verarbeitung einer großen Dateienanzahl profitiert von APFS.
APFS: Erste Benchmarks sind vielversprechend.
Bild: phoronix.com.
• APFS auf externen Laufwerken. Standardmäßig werden von macOS 10.13 nur intern eingebaute SSDs automatisch von HFS+ auf APFS umgestellt. Bei externen SSDs bietet der Installer dieser Option nicht an. Der Workaround: Auf einer internen SSD macOS High Sierra installieren, davon booten, externe SSD anschließen, externe SSD mit dem Festplattendienstprogramm auf APFS umstellen, anschließend darauf macOS High Sierra installieren. Wichtig: Unbedingt vorher vollständiges Backup anlegen! Dass der Installer die Dateisystem-Migration externer SSDs derzeit nicht anbietet, kann an Bugs liegen. Besser: Auf macOS 10.13.1 oder macOS 10.13.2 warten. • Video-Wiedergabe in Firefox geht nicht. Das Problem liegt offenbar in der Multiprozess-Architektur des Web-Browsers. Wenn in den Firefox-Einstellungen unter "Allgemein" der Haken bei "Hardwarebeschleunigung verwenden" entfernt und die "Maximale Anzahl an Inhaltsprozessoren" auf 1 gesetzt wird, sollte die Video-Wiedergabe in Firefox 55 funktionieren. Morgen erscheint übrigens Firefox 56, möglicherweise ist das Problem damit vom Tisch. Nachtrag (20:00 Uhr): Der Blogger Howard Oakley hat einen sehr lesenswerten Überblick über die momentane Situation bezüglich des Dateisystems APFS veröffentlicht. Oakley bestätigt darin den von uns genannten Workaround bezüglich APFS auf externen SSDs. Außerdem: Der Zugriff auf APFS-Volumes via macOS 10.12.6 ist zwar möglich, aber möglicherweise fehlerbehaftet (siehe dazu auch unseren Artikel).