Kampf gegen Funklöcher: Telekom und Vodafone kündigen Kooperation an

13. Febr. 2020 18:00 Uhr - Redaktion

In den Ausbau der Mobilfunkversorgung in Deutschland kommt mehr und mehr Bewegung: Telekom und Vodafone gaben heute eine Kooperation bekannt, um die Netzversorgung in ländlichen Regionen und entlang der Verkehrswege zu verbessern. Beide Unternehmen machen ausgewählte LTE-Standorte dem Partner zugänglich - von insgesamt 4000 Standorten ist die Rede.

Es handelt sich dabei um die dritte Initiative binnen weniger Monate: Im Herbst 2019 konnten durch eine Lockerung von Vorschriften grenznahe LTE-Stationen eingeschaltet werden oder ihre Leistung hochfahren, wovon bis zu zwei Millionen Haushalte in Grenzregionen profitierten (erstmaliger LTE-Empfang oder höhere LTE-Leistung).

Im November folgte eine Ankündigung von Telekom, Vodafone und Telefonica: Die drei Netzbetreiber gaben bekannt, gemeinsam bis zu 6000 Mobilfunkstandorte zur Verbesserung der Versorgung insbesondere auf dem Land und entlang der Verkehrswege auf Straßen, Schienen und Flüssen errichten zu wollen. Dies war den drei Unternehmen im Zuge der 5G-Frequenzauktion von der Bundesnetzagentur auferlegt worden. 1&1 Drillisch, ebenfalls bei 5G am Start, sei eingeladen, sich am kooperativen Netzausbau zu beteiligen, hieß es in der gemeinsamen Erklärung.

 
iPhone 11 Pro und iPhone 11 Pro Max
 
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Bild: Apple.

 

Über die heute angekündigte Initiative informieren Telekom und Vodafone wie folgt: "Die Deutsche Telekom und Vodafone wollen gemeinsam die LTE-Versorgung in ländlichen Regionen und entlang der Verkehrswege verbessern. Beide Unternehmen planen, an insgesamt 4.000 ausgewählten Antennenstandorten ein sogenanntes aktives Networksharing, um 'graue Flecken' in Deutschland zu erschließen. Dabei handelt es sich um Bereiche, in denen jeweils nur ein Anbieter LTE anbietet. Möglich macht das ein neuer technologischer Ansatz in den Netzen der beiden Anbieter.

Bereits im November hatten die drei Mobilfunknetzbetreiber Vodafone, Telekom und Telefónica angekündigt, bis zu 6.000 'weiße Flecken' zu schließen. 'Weiße Flecken' sind Gebiete, in denen es keinen Handy-Empfang gibt.

Zusätzlich wollen Vodafone und Telekom nun auch in Gebieten kooperieren, in denen bislang nur einer der beiden Kooperationspartner LTE anbietet, den sogenannten 'grauen Flecken'. Ziel ist es, für die Kunden beider Unternehmen eine bessere Mobilfunkerfahrung zu schaffen – in ländlichen Gebieten genauso wie an Verkehrswegen.

Wesentlicher Bestandteil der Kooperationsgespräche ist, dass jedes Unternehmen dem anderen eine gleiche Anzahl an Mobilfunkstandorten zur LTE-Versorgung zur Verfügung stellt. Erschlossen werden sollen 'graue Flecken' ausschließlich in ländlichen Regionen und entlang wichtiger Verkehrswege. Erste Analysen zeigen ein Potential von jeweils etwa 2.000 Standorten."