Markt rund um Smartphones wächst auf 36 Milliarden Euro

02. März 2020 11:30 Uhr - Redaktion

Steigende Gerätepreise, schnellere Netze und zunehmender Datenverkehr: 2020 wächst der Markt für Smartphones, Apps, mobile Telekommunikationsdienste und Mobilfunkinfrastruktur in Deutschland voraussichtlich auf 36,4 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr (35,7 Milliarden Euro) ist das eine Steigerung um zwei Prozent. Das ergeben aktuelle Berechnungen des Digitalverbands Bitkom.

Smartphone-Ökosystem steht für Wachstum und Innovation

Den größten Anteil am Umsatz machen Daten- und Sprachdienste mit 20,2 Milliarden Euro (+0,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) aus. Mit den Smartphones selbst werden 12,3 Milliarden Euro (+3,0 Prozent) umgesetzt. In die Netzinfrastruktur für mobile Kommunikation fließen 2,1 Milliarden Euro (+1,8 Prozent), wobei Kosten für Frequenzen, Gebäude und Bauarbeiten noch hinzukommen. Der App-Markt wächst auf 1,8 Milliarden Euro (+8,4 Prozent).

"Wie kein anderes Gerät steht das Smartphone für Information, Entertainment und Produktivität – und ungebrochene Faszination. Rundherum ist ein milliardenschweres, innovatives Ökosystem aus Geräten, Apps, Diensten und Netzinfrastruktur entstanden, das immer weiter wächst", sagt Bitkom-Präsidiumsmitglied Dr. Hannes Ametsreiter. "Während sich der Smartphone-Absatz in Deutschland auf konstant hohem Niveau eingepegelt hat, sind die Umsätze weiter auf Wachstumskurs. Grund sind die steigenden Durchschnittspreise."

2020 werden nach Bitkom-Prognose 22,9 Millionen Geräte (-0,6 Prozent) verkauft. Der Durchschnittspreis pro Gerät steigt von 519 Euro (2019) auf 536 Euro (2020). "Der Trend zu großflächigen und nahezu randlosen Displays hält an. Auch die Nachfrage nach hochpreisigen Smartphones mit ultrahochauflösenden Kameras treibt Umsätze und Durchschnittspreise", sagt Ametsreiter.

 
Smartphones ins Deutschland: Durchschnittspreise steigen
 
Smartphones ins Deutschland: Durchschnittspreise steigen.
Bild: Bitkom.

 

Drei von vier Bundesbürgern nutzen ein Smartphone

Der Anteil der Smartphone-Nutzer entwickelt sich konstant. 76 Prozent der Bundesbürger ab 16 Jahren nutzen ein internetfähiges Mobiltelefon. Das entspricht 53 Millionen Menschen. Ametsreiter: "Für die überwiegende Mehrheit der Menschen in Deutschland ist das Smartphone ein unverzichtbarer Begleiter im Alltag und nützlicher Helfer in allen Lebenslagen." Das stützt eine aktuelle repräsentative Umfrage im Auftrag des Bitkom. Demnach sehen neun von zehn Nutzern (92 Prozent) in Smartphones eine große Erleichterung im Alltag.

Acht von zehn (80 Prozent) können sich ein Leben ohne die mobilen Geräte nicht mehr vorstellen. Aber das Urteil ist durchaus geteilt: Während sich zwei von drei Nutzern (65 Prozent) durch Smartphones anderen Menschen näher fühlen, beklagen zugleich acht von zehn (79 Prozent), dass Menschen durch die zunehmende Nutzung der multifunktionalen Handys immer weniger miteinander reden würden.

Steuerungszentrale im Internet of Things

Bei der intelligenten Vernetzung von Alltagsgeräten kommt dem Smartphone die zentrale Rolle zu. Jeweils vier von zehn Nutzern haben ihr Smartphone schon einmal mit einer Smartwatch (39 Prozent) oder einem Auto (38 Prozent) verbunden. Dahinter folgen Audio-Geräte wie Lautsprecher oder Musikanlage (29 Prozent), Smart-TVs (25 Prozent) und Fitnessarmband (19 Prozent). Jeder Achte (zwölf Prozent) hat auch schon einmal eine Verbindung zwischen seinem Smartphone und einer Virtual-Reality-Brille hergestellt.

Mobiler Datenverkehr wächst erneut kräftig

Der mobile Datenverkehr nimmt weiter rasant zu. Für 2020 prognostiziert Bitkom einen Anstieg auf 3,5 Milliarden Gigabyte in den deutschen Mobilfunknetzen. 2019 betrug das Volumen 2,8 Milliarden. Der Bedarf an mehr Datenvolumen ist groß. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Handynutzer gibt an, dass das monatliche Inklusivvolumen nicht ausreiche. Umgekehrt sagen nur vier Prozent, dass ihr Vertrag mehr Volumen beinhaltet als benötigt. Jeder Dritte (35 Prozent) hat einen Vertrag mit drei Gigabyte Inklusivvolumen. Jeder Sechste (17 Prozent) kann fünf Gigabyte verbrauchen, für 14 Prozent liegt die Grenze bei ein Gigabyte. Jeder Zehnte (neun Prozent) hat mehr als fünf Gigabyte Inklusivvolumen. Unbegrenzt surfen können fünf Prozent.

Anforderungen der Verbraucher an die Netze steigen

Die Anforderungen der Verbraucher an die Netze sind zuletzt stark gestiegen. Jeweils neun von zehn Smartphone-Nutzern sind eine möglichst hohe Netzabdeckung (90 Prozent) und hohe Surfgeschwindigkeiten (87 Prozent) wichtig. Drei von vier (76 Prozent) wollen möglichst wenig bezahlen. Vier von zehn (41 Prozent) achten bei der Netzauswahl auf ein attraktives Kombiangebot, etwa mit Festnetz- beziehungsweise Fernsehanschluss.