Macs mit M1-Chip unterstützen weniger externe Bildschirme, kein eGPU-Support (Update)

11. Nov. 2020 00:15 Uhr - Redaktion

Wo Licht ist, ist auch Schatten – dieses Sprichwort gilt auch für die ersten Macs mit Apple-Prozessoren. Es liegen inzwischen weitere technische Details zu der neuen Hardware vor. Demnach gibt es keine Unterstützung für externe Grafikkarten, außerdem werden weniger Bildschirme unterstützt.

Die Unterstützung für externe AMD-Grafikkarten wurde erst vor wenigen Jahren eingeführt und wird von vielen Usern als Fortschritt angesehen. Besonders leistungsschwächere Geräte wie der Mac mini oder das MacBook Air lassen sich in den Intel-Varianten auf diesem Wege schnell und einfach mit leistungsstarken AMD-Grafikkarten ausrüsten. Aber auch bei anderen Macs kann via eGPU die Rechenleistung erhöht werden, da sich mehrere Grafikkarten – interne wie externe – zusammenschalten lassen und dank moderner Systemtechnologien die Grafikleistung auch für nichtgrafische Berechnungen genutzt werden kann.

Dieses innovative, modulare Konzept ist nun schon wieder Geschichte: In der Zubehörliste der Macs mit M1-Chip wird die Blackmagic eGPU nicht aufgeführt, bei den noch erhältlichen Intel-Varianten hingegen schon (vgl. technische Daten des Mac mini durch Umschaltung M1/Intel). Dadurch macht Apple klar, dass es keinen eGPU-Support bei M1-basierten Macs gibt.

 
Mac mini mit M1

 

Kastrierter Mac mini mit M1: Kein eGPU-Support, weniger Maximal-RAM, kein 10GbE, weniger Schnittstellen.
Bild: Apple.

 

Zwar liefert der M1-Chip eine für integrierte GPUs herausragende Leistung - das muss ganz klar anerkannt werden -, mit den höherklassigen AMD-Grafikkarten kann sie sich jedoch nicht messen – das ist schlichtweg eine andere Liga. Schlechte Nachrichten also für Nutzer, die sich um den Mac mini herum ein modulares System aufbauen oder zu Hause neben einem mobilen Mac eine schnelle AMD-Grafikkarte stellen möchten.

Die ersten Macs mit Apple-Prozessoren haben einen weiteren Nachteil: Bei MacBook Air und MacBook Pro mit M1-Chip kann nur noch ein externer Bildschirm genutzt werden (vgl. hier und hier) – die Intel-Vorgänger unterstützen die gleichzeitige Ansteuerung von zwei Monitoren (vgl. hier und hier). Der Mac mini mit M1 kann statt drei (wie beim Intel-Vorgänger) nur noch zwei Bildschirme betreiben. Auch diese Einschränkung sorgt für viele Fragezeichen, denn an der Grafikleistung kann es nicht liegen. Immerhin: Es wird nun eine Auflösung von bis zu 6K unterstützt (zuvor maximal 5K) für volle Kompatibilität mit dem Pro Display XDR.

Ob beide Einschränkungen bewusste Entscheidungen Apples sind oder ob es sich dabei um hardware- oder softwareseitige Limitierungen handelt, ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht bekannt. Die Weigerung Apples, Taktraten für den M1-Chip anzugeben, sorgt ebenfalls für Verwirrung – schließlich handelt sich dabei um ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal (zwischen den M1-basierten Modellen). Hier bleibt zu hoffen, dass die Benchmarks näheren Aufschluss geben, ob zum Beispiel der M1 im MacBook Pro höher getaktet ist als der M1 im MacBook Air.

Nachtrag: Apple hat inzwischen auch gegenüber der US-Presse bestätigt, dass es keine Unterstützung für externe Grafikkarten gibt: "Apple’s first Macs built around its self-developed SoC do not support eGPUs, Apple tells TechCrunch".