Bundesnetzagentur gibt grünes Licht für schnelleres WLAN im 6-GHz-Frequenzband

15. Juli 2021 14:00 Uhr - Redaktion

Während die Verbreitung von WLAN 6 (802.11ax) steigt und seit Ende 2020 auch beim Mac Einzug hält (im Rahmen der Umstellung auf Apple-Prozessoren), steht in diesem Jahr die nächste Evolutionsstufe der Funktechnologie an. Sie hört auf die Bezeichnung WLAN 6E und weitet das Frequenzspektrum auf das 6-GHz-Band aus. Die Bundesnetzagentur hat nun die Genehmigung dafür erteilt.

"Die Bundesnetzagentur hat heute eine Allgemeinzuteilung für WLAN-Nutzungen im 6 GHz-Bereich veröffentlicht. Das zusätzliche Spektrum von 480 MHz ermöglicht mehr Kapazität für WLAN-Anwendungen für Verbraucher und Wirtschaft insbesondere in dicht besiedelten Gebieten. Dort sind die bestehenden WLAN-Frequenzbereiche mitunter stark ausgelastet.

Darüber hinaus wird die Nutzung innovativer Technologien wie Wi-Fi 6E mit breiteren Kanälen ermöglicht. Von den zusätzlichen WLAN-Frequenzen im Bereich 5,945 GHz - 6,425 GHz profitieren Privatpersonen, Betriebe und andere Einrichtungen durch höheren Datendurchsatz und stabileren Verbindungen für hochbitratige Anwendungen wie Videotelefonie, Gaming oder Streaming.

Im Einklang mit den anderen europäischen Ländern werden die Frequenzen für ganz Europa bereitstehen und damit auch entsprechende Skaleneffekte geschaffen", erläutert die Bundesnetzagentur. Einen Termin für die Freigabe des restlichen Spektrums von 640 MHz gibt es indes noch nicht.

 
WLAN 6E
 
WLAN 6E: Zusätzliche Frequenzen für Funknetze.
Bild: Wi-Fi Alliance.

 

Bislang funkt WLAN nur im 2,4-GHz- und im 5-GHz-Band. Die Erweiterung auf das 6-GHz-Band im Rahmen von WLAN 6E soll das Problem der Frequenzknappheit in dicht besiedelten Gegenden lösen und mehr Kanäle für hohe Datenübertragungsraten bereitstellen. Erste Chipsätze mit WLAN-6E-Unterstützung gibt es bereits, eine größere Rolle wird der neue Standard ab kommenden Jahr spielen. Bestehende Router und Endgeräte lassen sich nicht auf WLAN 6E aufrüsten, da die 6-GHz-Unterstützung hardwareseitige Anpassungen an Chipsätzen und Antennen bedingt.

Von der Wi-Fi Alliance, dem für die Zertifizierung und Weiterentwicklung der Funkschnittstelle zuständigen Industriekonsortium, heißt es zu WLAN 6E:

"6 GHz begegnet der Wi-Fi-Frequenzknappheit durch die Bereitstellung aneinandergrenzender Frequenzblöcke für 14 zusätzliche 80-MHz-Kanäle und 7 zusätzliche 160-MHz-Kanäle, die für Anwendungen mit hoher Bandbreite für schnellen Datendurchsatz benötigt werden, wie z.B. hochauflösendes Video-Streaming und Virtual Reality. Wi-Fi 6E-Geräte werden breitere Kanäle und zusätzliche Kapazitäten nutzen, um eine höhere Netzwerkleistung zu erzielen und mehr Wi-Fi-Benutzer gleichzeitig zu unterstützen, selbst in sehr dichten und überlasteten Umgebungen."

Apple ist hochrangiges Mitglied der Wi-Fi Alliance und redet bei der Entwicklung der Schnittstelle ein gewichtiges Wort mit.