Apple M3: Vollständige Geekbench-Testwerte jetzt verfügbar

28. Nov. 2023 12:00 Uhr - Redaktion

Vor einem Monat hat Apple die neue Prozessorserie M3 vorgestellt. Sie verspricht gegenüber der M2-Reihe solide Zuwächse bei der Rechen-, Grafik- und ML-Leistung plus neue Funktionen wie hardwarebeschleunigtes Raytracing und Mesh-Shading. Nun liegen umfangreiche Geekbench-Testwerte zur M3-Serie vor. Ein Ergebnis: Der M3 Max ist bei der CPU praktisch so schnell wie der M2 Ultra.

Der große Vorteil von Geekbench: Die Geekbench-Testergebnisse sind unabhängig und gelten daher als sehr aussagekräftig. Der Geekbench-Hersteller Primate Labs bildet aus den von Nutzern hochgeladenen Testergebnissen Durchschnittswerte und fasst diese in einer Rangliste zusammen. Dadurch können Leistungsvergleiche zwischen verschiedenen Geräten aus verschiedenen Generationen und Baureihen vorgenommen werden. Aufgrund der großen Stichprobenmenge sind die Zahlen sehr aussagekräftig und verlässlicher als Werte von isolierten Einzeltests.

Der M2 (8 CPU-Kerne, 4/4; 10 GPU-Kerne; 3,5 GHz) kommt auf folgende Leistungsdaten (alle Angaben gerundet):

• Single-Core-Leistung: 2630 Punkte.
• Multi-Core-Leistung: 9750 Punkte.
• Metal-Grafikleistung: 45.600 Punkte.

Der neue M3 (8 CPU-Kerne, 4/4; 10 GPU-Kerne; 4,1 GHz) erreicht folgende Werte:

• Single-Core-Leistung: 3050 Punkte (+ 16 Prozent)
• Multi-Core-Leistung: 11.700 Punkte (+ 20 Prozent)
• Metal-Grafikleistung: 47.500 Punkte (+ 4 Prozent).

Fazit: 17 Monate nach der Vorstellung des M2 bietet der M3 ein deutliches Plus bei der CPU-Leistung. Der geringe Zuwachs bei der Grafikleistung ist auf den ersten Blick etwas enttäuschend, allerdings wird von Geekbench das hardwarebeschleunigte Raytracing und Mesh-Shading nicht berücksichtigt. Bei angepassten Programmen und Spielen ist der Leistungszuwachs zum M2 in diesen beiden Bereichen sehr deutlich. Auch ist noch unklar, ob Entwickler Anpassungen vornehmen müssen, um das dynamische Caching der M3-GPU (ein weiteres Merkmal von Apples neuer GPU-Architektur) vollständig auszunutzen.

 
M3-Prozessorserie
 
Die neue Prozessorreihe M3.
Bild: Apple.

 

Der M3 Pro ist ein Sonderfall, da sich Apple gegenüber dem M2 Pro für eine andere Zusammensetzung der CPU-Kerne entschieden hat. Es gibt im Vergleich zum M2 Pro weniger Performance-, dafür mehr Effizienzkerne. Apple bietet den M3 Pro in den Ausführungen 5/6 und 6/6 an (Performance-/Effizienzkerne). Beim M2 Pro sind es 6/4 und 8/4. Außerdem gibt es beim M3 Pro weniger GPU-Kerne (14 oder 18; M2 Pro: 16 oder 19) und eine geringere RAM-Bandbreite (150 statt 200 GB/Sekunde).

Leistungsdaten des M2 Pro (10 CPU-Kerne, 6/4; 16 GPU-Kerne; 3,5 GHz):

• Single-Core-Leistung: 2630 Punkte
• Multi-Core-Leistung: 12.100 Punkte
• Metal-Grafikleistung: 73.700 Punkte.

Leistungsdaten des M3 Pro (11 CPU-Kerne, 5/6; 14 GPU-Kerne; 4,1 GHz):

• Single-Core-Leistung: 3100 Punkte (+ 18 Prozent)
• Multi-Core-Leistung: 14.000 Punkte (+ 16 Prozent)
• Metal-Grafikleistung: 68.100 Punkte (- 8 Prozent)

Leistungsdaten des M2 Pro (12 CPU-Kerne, 8/4; 19 GPU-Kerne; 3,5 GHz):

• Single-Core-Leistung: 2640 Punkte
• Multi-Core-Leistung: 14.200 Punkte
• Metal-Grafikleistung: 81.500 Punkte.

Leistungsdaten des M3 Pro (12 CPU-Kerne, 6/6; 18 GPU-Kerne; 4,1 GHz):

• Single-Core-Leistung: 3100 Punkte (+ 18 Prozent)
• Multi-Core-Leistung: 15.200 Punkte (+ 7 Prozent)
• Metal-Grafikleistung: 78.300 Punkte (- 4 Prozent)

Fazit: Trotz der Umstellung bei den CPU-Kernen schneidet der M3 Pro bei der Single-Core- und Multi-Core-Rechenleistung besser ab als der M2 Pro (aufgrund der Architektur-Verbesserungen beim M3 und der höheren Taktrate). Die gesunkene Grafikleistung ergibt sich durch die geringere Anzahl an Kernen, wobei auch hier gilt, dass beim M3 Pro die neuen Hardware-Funktionen von Geekbench nicht berücksichtigt werden. Ein Wechsel vom M2 Pro auf den M3 Pro lohnt also kaum, einzig der Umstieg vom "kleinen" M2 Pro auf den "großen" M3 Pro wäre ein Upgrade.

Grundsätzliches zu Mac-Upgrades: Einen M2-Mac gegen einen M3-Mac einzutauschen, ist abgesehen von Bereichen, in denen immer die höchstmögliche Leistung benötigt wird (was dann aber ohnehin die Max- und Ultra-Klasse wäre), aus Kostengründen wenig sinnvoll. Wer aber beispielsweise von einem M1-Mac auf ein M3-Modell wechselt, wird einen deutlichen Zuwachs spüren. Noch größer fällt dieser aus, wenn von einem Intel-Mac auf ein M2- oder M3-Modell umgestiegen wird.

Der M3 Max mit 16 CPU-Kernen (12/4) kommt auf Testwerte von 3100 bzw. 21.000 (Single-Core/Multi-Core) und ist praktisch so schnell (bei Single-Core-Berechnungen sogar schneller) wie ein M2 Ultra mit 24 CPU-Kernen (16/8), der 2800 bzw. 21.300 erreicht. Aber auch der M3 Max mit 14 CPU-Kernen (10/4) bietet mit einer Multi-Core-Punktzahl von 19.200 Punkten eine starke Leistung. Den M2 Max lässt der M3 Max in jeder Kategorie hinter sich.

Bei der GPU-Leistung hat der M2 Ultra aufgrund der deutlich höheren Zahl an GPU-Kernen weiter die Nase vorn. Für das kommende Jahr wird der M3 Ultra für Mac Studio und Mac Pro erwartet, der dann die Messlatte weiter nach oben verschieben dürfte.