Die Zukunft des Mac mini

28. Aug. 2008 15:00 Uhr - sw

Hat der Mac mini eine Zukunft? Diese Frage wird derzeit unter Anwendern verstärkt diskutiert. Denn nach wie vor führt der Einsteigermac ein Schattendasein in Apples Produktpalette. Seit der Umstellung auf Intel-Chips im Februar 2006 wurde der kleine Desktop-Computer nur einmal modernisiert: Im August 2007 stattete Apple ihn mit Core 2 Duo-Prozessoren, mehr Arbeitsspeicher und größeren Festplatten aus. Seitdem passierte nichts, die nur auf den Euro-Raum beschränkte Preissenkung im April 2008 einmal ausgenommen. Auch in der Gerüchteküche ist es verhältnismäßig ruhig.

Selbst dem oftmals gut informierten Gerüchteportal AppleInsider, das in einem jüngst veröffentlichten Artikel den Stand der Spekulationen bezüglich neuer Apple-Produkte zusammenfasst, liegen nach eigenen Angaben keine Informationen über einen verbesserten Mac mini vor.

Preislich ist der Mac mini mit 499 Euro (1,83 GHz) bzw. 699 Euro (2,0 GHz) durchaus attraktiv und sowohl bei Umsteigern Mac miniaus der Windows-Welt, die bereits einen Bildschirm sowie Tastatur und Maus besitzen, als auch bei Anwendern, die keine High-End-Maschine für alltägliche Computeraufgaben benötigen, beliebt.

Technisch gesehen ist das Gerät jedoch veraltet. Es basiert noch auf dem angestaubten "Napa"-Chipset (Vorläufer des im aktuellen iMac und MacBook enthaltenen "Santa Rosa"-Chipsets; das kürzlich durch "Montevina" aka Centrino 2 abgelöst wurde). Auch der Prozessor hinkt eine Generation dem aktuellen Stand der Technik hinterher. Bei dem Core 2 Duo des Mac mini handelt es sich um einen "Merom"-Chip (65 Nanometer), der zu Jahresanfang in "Penryn" (45 Nanometer) seinen Nachfolger fand. Die kleinen Festplatten und der behäbige GMA950-Grafikchip tun ein Übriges dafür, dass der Mac mini mit der Konkurrenz im gleichen Preisbereich nicht mehr mithalten kann.

Was wird Apple tun? Es ist kaum vorstellbar, dass der Computerkonzern den Mac mini einstellen und auf ein System unterhalb der 1000-Euro-Marke verzichten wird. Der Mac mini macht nicht nur in Apples Produktmatrix Sinn, er ist auch wichtig, um bestimmte Käufergruppen anzusprechen, beispielsweise Umsteiger, jüngere Kunden oder Personen, die keine State-of-the-Art-Maschine benötigen, aber dennoch mit Mac OS X arbeiten möchten.

Logisch wäre daher: Apple rüstet den Mac mini im Laufe des Herbstes mit neuer Technik aus. Mit aktuellen Core 2 Duo-Prozessoren, dem "Montevina"-, wenigstens aber dem "Santa Rosa"-Chipset (für schnellere Grafik und 64-Bit-Unterstützung) sowie größeren Festplatten und mehr Arbeitsspeicher. Eine optionale 7200-rpm-Festplatte und WLAN nach 802.11n wären weitere gern gesehene Ergänzungen. Preislich könnte sich der Mac mini damit in ähnlichem Rahmen bewegen wie die derzeitigen Modelle.

Wie die Zukunft des Mac mini aber letztlich aussehen wird, bleibt vorerst Apples Geheimnis und damit für Außenstehende weiter reine Spekulation.