55 Power-Tipps für OS X

27. Aug. 2013 00:30 Uhr - sw

OS X ist zugleich ein sehr benutzerfreundliches und sehr komplexes Betriebssystem. Es bietet Neulingen einen einfachen Einstieg und Profis eine Vielzahl leistungsstarker Tools. Apple arbeitet kontinuierlich an der Verbesserung von OS X und bringt regelmäßig neue Versionen heraus. Leider werden im Zuge der Weiterentwicklung auch Funktionen entfernt – oftmals ohne Begründung. Zudem gibt es zahlreiche Einstellungen und Features, die über die Benutzeroberfläche nicht zugänglich sind. In diesem Artikel hat MacGadget 55 Tipps zusammengefasst, die Ihnen zeigen, wie Sie OS X produktiver nutzen und individuell anpassen können und wie sich fehlende Funktionen nachrüsten lassen.


Wichtiger Hinweis: Vor Eingriffen in das System sollte grundsätzlich immer ein vollständiges Backup angelegt werden! Die meisten der Tipps funktionieren auch unter OS X 10.9.

Tipps für OS X 10.8

1) Software aus allen Quellen zulassen
2) RSS-Unterstützung nachrüsten
3) Mitteilungszentrale per Tastaturkürzel aufrufen
4) Exposé-Darstellung anpassen
5) Akkulaufzeit in Menüleiste darstellen
6) iTunes an Mitteilungszentrale anbinden
7) Web-Server aktivieren
8) Growl an Mitteilungszentrale anbinden
9) Dateien per Titelleiste umbenennen
10) Wochenansicht im Kalender anpassen

Tipps für OS X 10.7 und OS X 10.8

11) Library-Ordner sichtbar machen
12) Wiederherstellungsvolume einrichten
13) Bootfähiges Installationsmedium erstellen
14) Trackpad: "Natürliches Scrollen" ausschalten
15) Safari beschleunigen
16) Speicherplatz schaffen: Laufwerke entrümpeln
17) NTFS-Schreibzugriff aktivieren
18) Resume komplett bzw. für einzelne Programme ausschalten
19) FTP-Server aktivieren
20) Alternativen zu Front Row

21) AirDrop: Dateiaustausch im WLAN per Drag & Drop
22) AirDrop auf nicht unterstützten Macs aktivieren
23) Backupintervall für Time Machine anpassen
24) Trim-Befehl für alle SSD-Laufwerke aktivieren
25) Verstecktes WLAN-Diagnosetool nutzen
26) Gleichzeitige Nutzung mehrerer Programme im Wiederherstellungsmodus
27) "Leder"-Look von Adressbuch und iCal deaktivieren
28) Neue Stimmen für die Sprachausgabe
29) Buchstabenwiederholung aktivieren
30) Automatische Dateisperre verhindern

31) Emoticons / Smileys nutzen
32) Versionierung von Lion verwenden
33) Sortierung von Programmen mit Launchpad
34) Programme aus Launchpad entfernen
35) Eigene Tastaturbefehle anlegen
36) Mission-Control einrichten und benutzen
37) Mission-Control: Schreibtische hinzufügen und entfernen
38) Schreibtischhintergrund ändern
39) Mission-Control: Schreibtisch für Programme festlegen
40) Mission-Control: Aktiven Schreibtisch wechseln

41) Animation beim Öffnen neuer Fenster abschalten
42) Hintergründe von Launchpad, Loginscreen und Mission-Control ändern
43) Audiodateien aus Texten erzeugen
44) Mission-Control: Zoomfunktion für Maus-Scrollrad
45) Probleme mit Mac-App-Store beheben
46) Quelltextanzeige in Safari 6.0
47) iPhoto-Datenbank reparieren
48) Grafische Oberfläche für pf-Firewall
49) Zusätzliche Funktionen für iCal
50) Java-SE-6-Plugin wieder aktivieren

Neue Tipps (ergänzt am 20. August)

51) Software rückstandsfrei entfernen
52) Passwörter von Benutzeraccounts zurücksetzen
53) Komponenten des Macs auf Fehler prüfen
54) Lautstärke: Feineinstellung per Tastatur
55) Drucken per Drag & Drop

1) Software aus allen Quellen zulassen
Standardmäßig können in OS X 10.8 nur Programme aus dem Mac-App-Store und digital signierte Anwendungen von verifizierten Entwicklern installiert werden. Dies soll laut Apple den Schutz vor Schadsoftware verbessern. Die Standardeinstellung hat allerdings einen gewichtigen Nachteil – sie verhindert die Installation von Software von nicht bei Apple registrierten Entwicklern. Diese Einschränkung lässt sich aber leicht aufheben.


Gatekeeper-Einstellungen


In den Systemeinstellungen unter "Sicherheit / Allgemein" wird bei "Programme aus folgenden Quellen erlauben" der Punkt "Keine Einschränkungen ausgewählt.

Anschließend kann – wie bei früheren Betriebssystemversionen – beliebige Software aus beliebigen Quellen installiert werden. Das Sicherheitsniveau bleibt auch mit dieser Einstellung hoch, da OS X über eine integrierte Schadsoftware-Erkennung verfügt. Grundsätzlich gilt: Vorsicht vor Downloads zweifelhafter Herkunft. Wer ein größeres Maß an Sicherheit möchte, sollte den kostenlosen Schadsoftware-Scanner ClamXav installieren, der auch Linux- und Windows-Schadsoftware aufspüren und entfernen kann.

Wer die Einstellung "Mac App Store und verifizierte Entwickler" beibehalten, aber dennoch gelegentlich Software von nicht-verifizierten Entwicklern installieren möchte, kann dies durch Öffnen des Programms via Kontextmenü (Rechtsklick auf das Programmicon, Befehl "Öffnen" auswählen) tun. Werden regelmäßig Anwendungen von nicht-verifizierten Entwicklern installiert, ist die eingangs beschriebene Änderung der Einstellungen der komfortablere Weg.

2) RSS-Unterstützung nachrüsten
Apple hat in OS X 10.8 "Mountain Lion" die RSS-Funktionalität entfernt. Weder in Apple Mail noch in Safari ist ein RSS-Newsreader zu finden, zudem zeigt der Apple-Browser nicht mehr an, ob eine Web-Site einen RSS-Feed anbietet. Eine Begründung für die Entfernung der RSS-Unterstützung lieferte der Hersteller bislang nicht. Die fehlende Funktionalität lässt sich allerdings problemlos und kostenfrei nachrüsten.

Zuerst ist die Installation eines RSS-Newsreaders notwendig. NetNewsWire und Vienna sind zwei kostenlose und empfehlenswerte Programme zur Darstellung von Atom- und RSS-Feeds. Sie bieten einen großen Funktionsumfang und sind mit OS X 10.8 kompatibel.

Nun wird Safari um einen Button ergänzt, der anzeigt, ob eine Web-Site einen RSS-Feed anbietet und der das Abonnieren dieses Feeds über den installierten RSS-Newsreader ermöglicht. Dazu wird die kostenlose Safari-Erweiterung "Subscribe To Feed" von Red Sweater Software installiert. "Subscribe To Feed" befindet sich noch in der Betaphase, wird aber nach Herstellerangaben regelmäßig aktualisiert.

Der RSS-Newsfeed von MacGadget ist übrigens hier zu finden.

3) Mitteilungszentrale per Tastaturkürzel aufrufen
Die Mitteilungszentrale in OS X 10.8 "Mountain Lion" lässt sich serienmäßig per Multi-Touch-Geste (mit zwei Fingern vom rechten Rand des Trackpads nach links streichen) oder per Klick auf das Icon ganz rechts in der Menüleiste aufrufen. Sie kann alternativ auch per Tastenkombination geöffnet werden – dazu muss allerdings erst ein Kürzel definiert werden.

Tastaturkürzel für Mitteilungszentrale definieren


Dies geschieht über die Systemeinstellungen unter "Tastatur". Im Abschnitt "Tastaturkurzbefehle / Mission Control" wird bei "Mitteilungszentrale einblenden" ein Haken gesetzt. Anschließend kann eine beliebige Tastenkombination zum Aufruf der Mitteilungszentrale gewählt werden. Dabei sollte man darauf achten, dass das Tastaturkürzel nicht schon anderweitig belegt ist.

4) Exposé-Darstellung anpassen
Apple hat in OS X 10.7 "Lion" die Darstellung der Fensterübersicht Exposé geändert. Statt wie unter OS X 10.6 "Snow Leopard" alle geöffneten Fenster einzeln darzustellen, werden diese gruppiert nach Programm angezeigt. Zwar lassen sich Fensterstapel mit dem Maus-Scrollrad aufklappen, doch bei mehr als vier Fenstern pro Anwendung sind die Inhalte einiger Fenster nicht zu sehen. In OS X 10.8 "Mountain Lion" lässt sich die von OS X 10.6 "Snow Leopard" bekannte Exposé-Ansicht wieder aktivieren.

Exposé-Darstellung anpassen


Dies geschieht über die Systemeinstellungen unter "Mission Control". Wenn der Haken bei "Fenster nach Programm gruppieren" entfernt wird, zeigt Exposé alle geöffneten Fenster wieder einzeln an.

5) Akkulaufzeit in Menüleiste darstellen
Apple hat in OS X 10.8 "Mountain Lion" die Option, die Restlaufzeit des Akkus von Mobilmacs in der Menüleiste darzustellen, entfernt. Erst nach einem Klick auf das Batteriesymbol ist die Zeitangabe für die Akkulaufzeit zu sehen. Anwender, die diese Option vermissen, können sie jedoch sehr leicht nachrüsten – möglich macht es das kostenlose Tool Battery Time Remaining.

Battery Time Remaining installiert ein eigenständiges Menü mit einer Restlaufzeitanzeige für den Akku. Der Menübefehl "Start at login" fügt das Programm den Startobjekten hinzu, so dass die Restlaufzeitanzeige nach jedem Neustart sofort sichtbar ist. Weitere Funktion: Bei Unterschreiten eines vorher festgelegten Ladezustands (wählbar sind Werte zwischen fünf und 100 Prozent; auch mehrere Werte können festgelegt werden) informiert das Tool den Anwender über die Mitteilungszentrale.

Bei Nutzung von Battery Time Remaining ist die Deaktivierung des OS-X-eigenen Batteriestatus in der Menüleiste zu empfehlen (Systemeinstellungen => Energie sparen), um Platz in der Menüleiste zu sparen.

Die aktuelle Version von Battery Time Remaining ist hier zu finden. Das Programm steht unter einer Open-Source-Lizenz.


6) iTunes an Mitteilungszentrale anbinden
Viele Anwender möchten über den gerade von iTunes gespielten Song informiert werden. Dafür bietet sich die Mitteilungszentrale von OS X 10.8 "Mountain Lion" an. Möglich macht dies das kostenlose Tool iTunification. Es zeigt Titel, Album und Interpret des gerade gespielten Lieds in der Mitteilungszentrale von OS X 10.8 an. Auch der Musikdienst Spotify wird von iTunification unterstützt. Wer iTunification regelmäßig nutzen möchte, sollte das Programm über die Systemeinstellungen als Anmeldeobjekt einbinden.

7) Web-Server aktivieren
Apple hat in OS X 10.8 "Mountain Lion" die Funktion zur Aktivierung des Web-Servers (die Webfreigabe) aus den Systemeinstellungen entfernt. Eine Begründung dafür nannte der Hersteller nicht. Da der Web-Server (Apache) jedoch weiterhin zum Lieferumfang des Betriebssystems gehört, lässt sich die Funktion zur Aktivierung der Webfreigabe leicht nachrüsten – möglich macht es eine Erweiterung für die Systemeinstellungen.

"Web Sharing.prefPane" kann von dieser Web-Seite heruntergeladen werden. Die Software lässt sich entweder für das gesamte System oder nur für den aktuellen Benutzer installieren. Nach der Installation ist in den Systemeinstellungen unter "Sonstige" der Eintrag "Web Sharing" zu finden. Die Web-Seiten bzw. für das Web-Sharing vorgesehen Dateien werden im Ordner /Library/WebServer/Documents abgelegt. Der lokale Aufruf dieses Verzeichnisses per Web-Browser erfolgt über die URL http://localhost.

Web-Sharing



Die Erweiterung zeigt auch an, ob PHP aktiviert ist. PHP ist ebenfalls Bestandteil von OS X 10.8, allerdings serienmäßig nicht eingeschaltet. Wie sich PHP aktivieren lässt, wird hier beschrieben. Mit einem Rechtsklick auf das "Web Sharing.prefPane"-Icon im Hauptfenster der Systemeinstellungen lässt sich die Erweiterung wieder entfernen.

8) Growl an Mitteilungszentrale anbinden
Die Mitteilungszentrale von OS X 10.8 macht dem altbewährten Notifikationssystem Growl mächtig Konkurrenz. Allerdings hat Growl der Apple-Funktion zwei Dinge voraus: Erstens bietet Growl wesentlich mehr Einstellungsmöglichkeiten, zweitens wird Growl – zumindest derzeit - von mehr Programmen unterstützt als dies bei der Mitteilungszentrale der Fall ist.

Wer Growl unter OS X 10.8 einsetzt, stört sich vielleicht an den zwei unterschiedlichen Benachrichtigungsansätzen. Eleganter ist es, die Growl-Notifikationen an die Mitteilungszentrale zu übergeben.

Möglich macht dies das Tool Mountain Growl. Mountain Growl leitet Growl-Benachrichtigungen an die Mitteilungszentrale um. Mountain Growl ist kostenlos und liegt als Plug-in vor.

9) Dateien per Titelleiste umbenennen OS X 10.8 bietet die Möglichkeit, Dateien direkt in der jeweiligen Anwendung umzubenennen. Dazu wird in der Titelleiste des Dokuments auf den Dateinamen geklickt und im Aufklappmenü der Befehl "Umbenennen" ausgewählt. Anschließend lässt sich ein neuer Name eingeben. Über das Aufklappmenü kann die Datei auch verschoben, dupliziert und geschützt werden. Die per Aufklappmenü bereitgestellten Funktionen stehen nur bei entsprechend angepassten Anwendungen zur Verfügung.

10) Wochenansicht im Kalender anpassen
Die Wochenansicht im Kalenderprogramm umfasst lediglich eine Woche. Mit einem Terminal-Befehl lässt sich dies ändern. Der Befehl

defaults write com.apple.iCal CalUIDebugDefaultDaysInWeekView 14

aktiviert die Zwei-Wochen-Darstellung. Statt 14 lässt sich auch 21 für eine Drei-Wochen-Ansicht eingeben. Mit dem Befehl

defaults write com.apple.iCal CalUIDebugDefaultDaysInWeekView 7

wird wieder die Ein-Wochen-Ansicht aktiviert. Nach jeder Änderung im Terminal muss das Kalenderprogramm neu gestartet werden.


11) Library-Ordner sichtbar machen
Ab OS X 10.7 ist der Library-Ordner im Benutzerverzeichnis standardmäßig unsichtbar. Dennoch ist der Zugriff auf den Library-Ordner problemlos möglich. Dazu wird im Terminal der Befehl

chflags nohidden ~/Library

eingegeben. Anschließend ist der Library-Ordner dauerhaft sichtbar. Der Befehl

chflags hidden ~/Library

macht den Ordner wieder dauerhaft unsichtbar.

Die zweite Möglichkeit: Mit gedrückter ALT-Taste auf das Finder-Menü "Gehe zu" klicken und dort "Library" auswählen, woraufhin der Library-Ordner angezeigt wird. Der Library-Ordner kann anschließend für den dauerhaften Zugriff der Seitenleiste hinzugefügt werden, indem in der Pfadleiste (gegebenenfalls im Menü "Darstellung" aktivieren) das Library-Icon in die Seitenleiste gezogen wird.

12) Wiederherstellungsvolume einrichten
Mit dem Tool "Lion Recovery Disk Assistant" von Apple lassen sich bootfähige Mac-OS-X-10.7/10.8-Wiederherstellungsvolumes auf USB-Festplatten oder USB-Sticks erstellen. Der Funktionsumfang dieser Medien entspricht dem Wiederherstellungsmodus von OS X 10.7/10.8, d. h. sie ermöglichen unter anderem die Behebung von Festplattenproblemen, die Reparatur von Zugriffsberechtigungen, die Neuinstallation des Betriebssystems, Netzwerkdiagnosen und die Systemwiederherstellung von einem Time-Machine-Backup.

Ein mit dem "Lion Recovery Disk Assistant" erstelltes Volume ist beispielsweise dann nützlich, wenn der Mac nicht mehr von dem internen Laufwerk startet oder ein Festplattenwechsel vorgenommen wurde. Einen Haken hat der "Lion Recovery Disk Assistant" allerdings: Die damit erstellten Wiederherstellungsvolumes enthalten nicht das Betriebssystem. Für eine Neuinstallation muss das komplette System zuerst über das "Lion"-Wiederherstellungsvolume aus dem Mac-App-Store heruntergeladen werden.

Komfortabler ist daher die Erstellung eines startfähigen Installationsmediums (siehe folgender Tipp).

13) Bootfähiges Installationsmedium erstellen
Apple vertreibt das Betriebssystem OS X nur noch als Download über den Mac-App-Store. Zwar kann das aus dem Mac-App-Store heruntergeladene Installationsprogramm problemlos per Netzwerk oder Speichermedium auf andere persönliche Macs übertragen werden, in manchen Fällen ist ein bootfähiges Installationsmedium aber durchaus hilfreich.

Beispielsweise wenn der Mac weder von der Haupt- noch von der Rettungspartition startet und eine Laufwerksdiagnose und –reparatur per Festplattendienstprogramm vorgenommen werden soll oder wenn das Startlaufwerk ausgetauscht wurde und Mac OS X ohne Download per Internet-Wiederherstellung neu installiert werden soll.

Mit dem kostenlosen Tool Lion DiskMaker lässt sich ein bootfähiges Installationmedium erstellen, zum Beispiel auf einer DVD oder auf einem USB-Stick oder einer SD-Speicherkarte mit mindestens acht GB Kapazität. Es enthält neben dem OS-X-Installer (der übrigens jederzeit erneut aus dem Mac-App-Store geladen werden kann) auch das Festplatten-Dienstprogramm, das Netzwerkdienstprogramm, das Terminal und Safari. Ist das Installationsmedium mit dem Mac verbunden, lässt es sich als Startlaufwerk auswählen, wenn die Alt-Taste sofort nach dem Einschalten des Macs eine Weile gedrückt gehalten wird.

14) Trackpad: "Natürliches Scrollen" ausschalten
Das so genannte "natürliche Scrollen" von OS X ist dem iOS entlehnt. Dort sorgt es dafür, dass die Scrollbewegung auf dem Display der Streichrichtung der Finger entspricht. Auf dem Desktop kehrt sich die Funktion jedoch um: Wer mit zwei Fingern über das Touchpad nach unten streicht, verschiebt den Bildschirminhalt nach oben, da "Lion" den Inhalt des Fensters bewegt. Die alte Funktionsweise lässt sich in den Systemeinstellungen unter "Trackpad" => "Scrollen und Zoomen" einstellen: dazu den Haken bei "Scrollrichtung: Natürlich" entfernen.

Power-Tipps für Mac OS X


15) Safari beschleunigen
Der Apple-Browser Safari legt standardmäßig von jeder besuchten Web-Seite Vorschaubilder an. Diese Vorschaubilder liefern die Basis für "Top-Sites" (Visualisierung häufig besuchter Web-Seiten) und für die Cover-Flow-Darstellung des Verlaufs. Auf älteren Macs bzw. auf Macs mit langsamer Festplatte kann diese Komfortfunktion jedoch zu Performanceeinbußen führen, denn sie verursacht bei intensiver Safari-Nutzung ständige Schreibzugriffe auf der Festplatte und benötigt zudem Prozessor- und RAM-Ressourcen. Zur Beschleunigung von Safari kann das Anlegen der Vorschaubilder abgeschaltet werden. Dies geschieht mit folgendem Terminal-Befehl:

defaults write com.apple.Safari DebugSnapshotsUpdatePolicy -int 2

Der Terminal-Befehl

defaults delete com.apple.Safari DebugSnapshotsUpdatePolicy

aktiviert das Anlegen der Vorschaubilder wieder. Vor der Eingabe der Befehle im Terminal muss Safari beendet werden.


16) Speicherplatz schaffen: Laufwerke entrümpeln
Besonders auf Macs mit kleinen Festplatten bzw. SSDs ist Speicherplatz ein wertvolles Gut. Der Download von Software, der Import der neuesten Fotos, die Erstellung umfangreicher Projektdateien – der freie Speicherplatz kann schnell schrumpfen. Im schlimmsten Fall beeinträchtigt dies die Produktivität, denn OS X und viele Programme benötigen Platz für Auslagerungs- bzw. temporäre Dateien, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten. Ist kein oder nur wenig Speicherplatz für Auslagerungs- oder temporäre Dateien verfügbar, kann dies negative Auswirkungen auf die Performance haben.

Anwender, die Platz auf den Laufwerken ihrer Macs schaffen wollen, sollten sich OmniDiskSweeper einmal näher ansehen. Das kostenlose Tool hilft beim Entrümpeln von Laufwerken. OmniDiskSweeper macht Speicherfresser auf einen Blick sichtbar, indem die größten Ordner und Programme in einer mehrspaltigen Verzeichnisdarstellung ganz oben aufgelistet werden. Per "Löschen"-Button können nicht mehr benötigte Ordner und Dateien in den Papierkorb befördert werden. Systemdateien werden hervorgehoben, damit diese nicht versehentlich gelöscht werden. Sicherheitshalber sollte vor der Nutzung von OmniDiskSweeper ein vollständiges Backup angelegt werden.

17) NTFS-Schreibzugriff aktivieren
Serienmäßig bietet OS X nur Lesezugriff auf Laufwerke, die mit Dateisystem NTFS formatiert sind. Allerdings ist es problemlos möglich, das Betriebssystem um NTFS-Schreibzugriff zu erweitern. Dies geschieht mit Hilfe von zwei kostenlosen Softwarepaketen.

Zuerst muss OSXFUSE heruntergeladen und mit allen Komponenten installiert werden. Anschließend erfolgt Download und Installation des NTFS-Treibers NTFS-3G. Wichtig: Im Installationsfenster von NTFS-3G muss MacFUSE unbedingt abgewählt werden. MacFUSE ist ein Vorläufer von OSXFUSE, der nicht mit OS X 10.7 oder neuer kompatibel ist. Daher darf MacFUSE nicht installiert werden.

Nach einem Neustart ist dann sowohl der Lese- als auch der Schreibzugriff auf NTFS-Laufwerke möglich. OSXFUSE und NTFS-3G werden über die Systemeinstellungen bedient.

18) Resume komplett bzw. für einzelne Programme ausschalten
Ab OS X 10.7 öffnen sich die zuletzt genutzten Dokumente automatisch mit einem Programm - sinnvoll, wenn einige wenige Dateien ständig in Bearbeitung sind. Apple nennt diese Funktion Resume. Resume kann entweder komplett deaktiviert (OS X 10.7.x: Systemeinstellungen => Allgemein => "Fenster beim Beenden und erneuten Öffnen von Programmen wiederherstellen" deaktivieren; OS X 10.8.x: Systemeinstellungen => Allgemein => "Fenster beim Beenden eines Programms schließen" aktivieren) oder für jedes Programm einzeln abgeschaltet werden. Dies ist mit dem kostenlosen Tool Resuminator möglich.

Alternative: Beim Start einer Anwendung die Shift-Taste gedrückt halten. Dann wird die Resume-Funktion umgangen.

19) FTP-Server aktivieren OS X 10.7 und OS X 10.8 enthalten, wie bereits frühere Versionen des Betriebssystems, einen FTP-Server. In puncto Benutzerfreundlichkeit bleiben "Lion" und "Mountain Lion" in dieser Hinsicht allerdings hinter den Vorgängern zurück – denn Apple hat ab OS X 10.7 die Möglichkeit entfernt, den FTP-Server in den Systemeinstellungen per Mausklick einzuschalten. Zur Aktivierung des FTP-Servers in OS X muss im Terminal der Befehl

sudo -s launchctl load -w /System/Library/LaunchDaemons/ftp.plist

eingegeben werden. Die Deaktivierung erfolgt mit

sudo -s launchctl unload -w /System/Library/LaunchDaemons/ftp.plist

Alternativ kann das AppleScript FTPD Enable genutzt werden.

20) Alternativen zu Front Row
Zur Enttäuschung vieler Anwender hat Apple die Media-Center-Software Front Row eingestellt – sie gehört seit OS X 10.7 nicht mehr zum Lieferumfang des Betriebssystems. Allerdings gibt es kostenlose, leistungsstarke Alternative zu Front Row in Form der Open-Source-Anwendungen Plex und XMBC.


21) AirDrop: Dateiaustausch im WLAN per Drag & Drop
AirDrop ermöglicht den einfachen Dateiaustausch zwischen zwei Macs in einem WLAN-Netzwerk per Drag & Drop. Das AirDrop-Icon ist in jedem Finder-Fenster in der Seitenleiste ("Favoriten") zu finden. Ein Klick darauf zeigt die verfügbaren Macs an. Durch Ziehen einer oder mehreren Dateien auf das Icon des Zielrechners wird der Transfer automatisch gestartet. Jedoch funktioniert AirDrop nur mit Macs jüngerer Baureihen. Eine Übersicht aller mit AirDrop kompatiblen Macs ist auf dieser Web-Seite zu finden.

22) AirDrop auf nicht unterstützten Macs aktivieren
AirDrop ermöglicht den einfachen Dateiaustausch zwischen zwei Macs in einem WLAN-Netzwerk per Drag & Drop. Allerdings wird AirDrop offiziell nur von Macs jüngeren Herstellungsdatums unterstützt, wie Apple auf dieser Web-Seite erläutert. Mit einem kleinen Trick lässt sich AirDrop allerdings auch auf älteren Macs aktivieren. Dazu muss im Terminal der Befehl

defaults write com.apple.NetworkBrowser BrowseAllInterfaces 1

eingegeben und anschließend der Finder neu gestartet werden (zum Beispiel über das Dialogfenster "Programm sofort beenden", das durch Drücken der Tasten Alt-Befehl-Esc aufgerufen werden kann). Die Eingabe des Terminal-Befehls muss auf allen Macs, mit denen via AirDrop Dateien ausgetauscht werden sollen, erfolgen, auch auf solchen Systemen, die AirDrop offiziell unterstützen.

Mit dem Terminal-Befehl

defaults write com.apple.NetworkBrowser BrowseAllInterfaces 0

lässt sich die Änderung wieder rückgängig machen.

23) Backupintervall für Time Machine anpassen
Standardmäßig führt Apples Datensicherungssoftware Time Machine stündlich Backups durch. Doch dies ist nicht immer sinnvoll oder erforderlich. Mit dem kostenlosen Tool TimeMachineScheduler kann man das Backupintervall für Time Machine auf einen Wert zwischen einer und zwölf Stunden festlegen. Außerdem kann ein Zeitraum definiert werden, in dem Time Machine keine Datensicherungen durchführt.

24) Trim-Befehl für alle SSD-Laufwerke aktivieren
Solid-State-Drives (kurz SSDs) sind die Massenspeicher der Zukunft. Sie sind schneller, kleiner und stromsparender als Festplatten und zudem unempfindlich gegen Erschütterungen. Noch sind sie deutlich teurer als die magnetischen Laufwerke, doch die Preise sinken kontinuierlich. Auch in Macs sind SSDs immer häufiger anzutreffen.

Beim Langzeitbetrieb von SSDs kommt dem so genannten Trim-Befehl eine große Bedeutung zu. Der Trim-Befehl verhindert, dass es zu Geschwindigkeitseinbußen kommt, wenn ein SSD-Laufwerk über einen langen Zeitraum genutzt wird. OS X unterstützt den Trim-Befehl zwar serienmäßig, jedoch nur für von Apple gelieferte SSD-Laufwerke.

Mit dem kostenlosen Tool Trim Enabler kann die Trim-Unterstützung auch für nachgerüstete SSDs, die von anderen Anbietern stammen, freigeschaltet werden. Vor Nutzung der Software sollte sicherheitshalber ein vollständiges Backup angelegt werden.

25) Verstecktes WLAN-Diagnosetool nutzen
Apple hat in OS X ein WLAN-Diagnosetool integriert, das sich allerdings nicht – wie eigentlich naheliegend – im Dienstprogramme-Ordner befindet. Das Tool namens Wi-Fi-Diagnose liegt im Verzeichnis /System/Library/CoreServices. "Sie können mithilfe von Wi-Fi-Diagnose Ihr drahtloses Netzwerk überprüfen, Netzwerkereignisse aufzeichnen, Netzwerkverkehr aufzeichnen und Debug-Protokolle aktivieren", so Apple. Der Einsatz von Wi-Fi-Diagnose empfiehlt sich bei WLAN-Problemen oder zur Optimierung der WLAN-Leistung. Wer Wi-Fi-Diagnose öfters benötigt, sollte ein Alias des Tools im Ordner Dienstprogramme anlegen.

Power-Tipps für Mac OS X



Hinweis: Ab OS X 10.8.4 heißt das Programm "Diagnose für drahtlose Umgebungen". Es kann auch durch Klick auf das WLAN-Menüleistensymbol bei gedrückter ALT-Taste gestartet werden.


26) Gleichzeitige Nutzung mehrerer Programme im Wiederherstellungsmodus
Die Rettungspartition, von Apple Lion Recovery bzw. Wiederherstellungsmodus genannt, ermöglicht unter anderem die Behebung von Festplattenproblemen, die Reparatur von Zugriffsberechtigungen, die Neuinstallation des Betriebssystems, Netzwerkdiagnosen und die Systemwiederherstellung von einem Time-Machine-Backup.

Sogar der Web-Browser Safari ist enthalten, um im Web beispielsweise Support-Dokumente von Apple abzurufen oder nach Lösungen für Probleme zu suchen.

Allerdings hat der Wiederherstellungsmodus ein Manko: Die gleichzeitige Nutzung mehrerer Programme ist standardmäßig nicht möglich. Mit einem kleinen Trick lässt sich diese Beschränkung jedoch umgehen. Dies ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn via Safari gefundene Tipps und Anleitungen zur Problembehebung Schritt für Schritt in Terminal, Festplattendienstprogramm oder Netzwerkdiagnosetool umgesetzt werden sollen.

Um im Wiederherstellungsmodus mehrere Programme gleichzeitig zu nutzen, muss das Terminal bemüht werden. Demnach wird jedes Programm mit einer separaten Terminal-Session geöffnet. Zum Start von Safari wird beispielsweise

/Applications/Safari.app/Contents/MacOS/Safari

eingegeben. Solange die dazugehörige Terminal-Session aktiv ist, bleibt das damit gestartete Programm geöffnet.

Der App-Umschalter (Befehl-Shift) steht allerdings im Wiederherstellungsmodus nicht zur Verfügung, so dass der Wechsel zwischen den Anwendungen nur durch Klicks auf die jeweiligen Programmfenster erfolgen kann.

27) "Leder"-Look von Adressbuch und iCal deaktivieren
Apple ist eigentlich für ein durchdachtes, einheitliches Benutzeroberflächendesign bekannt. Erstaunlicherweise hält sich das Unternehmen seit OS X 10.7 bei Adressbuch und iCal bzw. Kalender nicht an die eigenen Vorgaben. Beide Programme erhielten in OS X 10.7 einen "Leder"-Look, der unter Anwendern kontrovers diskutiert wird. Wem diese Design nicht gefällt, kann den beiden Programmen mit den kostenlosen Tools Lion Tweaks bzw. Mountain Tweaks das standardmäßige Mac-OS-X-Oberflächendesign spendieren.

28) Neue Stimmen für die Sprachausgabe
Apple hat für OS X drei deutsche Stimmen für die Sprachausgabe produziert: Anna, Steffi und Yannick. Da die entsprechenden Sprachdateien zusammen mehr als ein GB groß sind, gehören sie nicht zum Lieferumfang. Sie können in den Systemeinstellungen unter "Sprache => Sprachausgabe => Systemstimme => Anpassen" (Mac OS X 10.7) bzw. "Diktat & Sprache => Sprachausgabe => Systemstimme => Anpassen" (OS X 10.8) vorgehört und dann geladen und installiert werden. Im Test erwies sich Anna als angenehmste Vorlesestimme. Bei Steffi und Yannick sind die Hinweise auf künstliche Stimmen insgesamt deutlicher zu bemerken, denn einige Wortkonstruktionen klingen recht abgehackt. Insgesamt aber ein riesiger Fortschritt für deutschsprachige Nutzer.

Power-Tipps für Mac OS X 10.7

29) Buchstabenwiederholung aktivieren
Bis einschließlich Mac OS X 10.6 hat das Halten einer Taste der Tastatur den entsprechenden Buchstaben laufend wiederholt. Ab OS X 10.7 wird jedoch eine dem iOS entlehnte Auswahlliste mit Sonderzeichen eingeblendet, die zum gedrückten Buchstaben passen, etwa o, ö, ó, ò. Um das vorherige Verhalten wieder herzustellen, genügt ein Befehl im Terminal

defaults write -g ApplePressAndHoldEnabled -bool false

Der Befehl

defaults write -g ApplePressAndHoldEnabled -bool true

blendet die Sonderzeichen-Auswahl wieder ein.

30) Automatische Dateisperre verhindern
Die automatische Versionierung von Dokumenten bringt auch eine Sperrung älterer Dateien mit sich. Standardmäßig ist diese auf zwei Wochen eingestellt und soll unbeabsichtigtes Ändern älterer Versionen eines Dokuments verhindern. Wer jedoch häufig mit vielen Versionen einer Datei arbeitet, bekommt vielleicht öfter denn Hinweis, dass die Datei gesperrt ist und vor einer Änderung entsperrt werden muss. Wer die Funktion ausschalten oder die Frist verlängern will, findet die Einstellungen in den Systemeinstellungen unter "TimeMachine => Optionen => Dokumente sperren".


31) Emoticons / Smileys nutzen
In OS X haben mit der Version 10.7 Emoticons (auch Smileys genannt) - kleine Bilder, die Gefühlsregungen oder Dinge zeigen – Einzug gehalten. Leicht versteckt in den Systemeinstellungen unter "Tastatur" muss "Tastatur- und Zeichenübersichten in der Menüleiste anzeigen" markiert werden. Anschließend wird ein neues, systemweit verfügbares Menü angezeigt, das via "Zeichenübersicht einblenden" Zugriff auf die Emoticons ("Emoji") bietet. Ein Doppelklick auf eines der Symbole fügt dieses in den aktuellen Text ein.

Alternativ kann die Zeichenübersicht über den Befehl "Sonderzeichen" im Menü "Bearbeiten" eingeblendet werden – allerdings ist dieser Befehl nicht in jedem Programm zu finden.

Power-Tipps für Mac OS X


32) Versionierung verwenden
Entsprechend angepasste Programme legen beim Speichern automatisch Zwischenversionen der Dateien an. So wird nicht mehr die ältere Datei überschrieben, sondern in der Time-Machine gesichert. Der Nutzer kann schnell und unkompliziert zu einer früheren Version springen, ohne die aktuellen Änderungen zu verlieren. Um wie noch unter "Snow Leopard" eine Datei als neues Dokument speichern zu können, gibt es nun den Export bzw. die Funktion zum Duplizieren, die einfach eine Kopie erstellt und öffnet.

33) Sortierung von Programmen mit Launchpad
Mit der Version 10.7 ist das Launchpad in OS X eingezogen. Der Programmstarter entstammt dem iOS. Launchpad zeigt im Vollbildmodus alle im Programmordner installierten Anwendungen und Spiele als Icons an, unterteilt auf mehrere Seiten. Ein längerer Klick auf ein Icon lässt alle Symbole tanzen - der Hinweis darauf, dass diese jetzt verschoben werden können. Es lässt sich sowohl die Position eines Icons auf einer Seite verändern als auch das Icon durch Ziehen an den linken oder rechten Bildschirmrand auf eine andere Seite verschieben.

Ist die letzte Seite erreicht, kann durch Ziehen eines Icons an den rechten Bildschirmrand eine neue Seite angelegt werden. Wird ein Icon auf ein anderes gezogen, lassen sich Ordner anlegen. Die Ordner erhalten automatisch Namen, durch Klick auf den Ordnernamen lässt sich dieser ändern.

34) Programme aus Launchpad entfernen
Standardmäßig können nur aus dem Mac-App-Store geladene Programme aus dem Launchpad entfernt werden. Wer das Launchpad individuell einrichten möchte, kann mit dem Terminal-Befehl

sqlite3 ~/Library/Application\ Support/Dock/*.db "DELETE from apps; DELETE from groups WHERE title''; DELETE from items WHERE rowid>2;"; Killall Dock

alle Anwendungen aus dem Launchpad entfernen. Anschließend lassen sich die gewünschten Programme dem Launchpad per Drag & Drop auf das Launchpad-Dockicon hinzufügen.

Der Befehl

rm ~/Library/Application\ Support/Dock/*.db; killall Dock

bewirkt, dass wieder alle Softwaretitel im Launchpad angezeigt werden.

35) Eigene Tastaturbefehle anlegen
Um eigene Tastenkombinationen festzulegen, sind die Systemeinstellungen => "Tastatur" => "Tastaturkurzbefehle" aufzurufen. Neue Befehle können nur noch in der Rubrik "Programmkurzbefehle" ergänzt werden und auch nur für bereits installierte Programme. Dazu wird dort das Programm aus der Liste ausgewählt und der Name des Menübefehls nebst passender Tastenkombination eingetragen. Eigene global gültige Kombinationen lassen sich nicht mehr ergänzen. Abhilfe schafft jedoch zum Beispiel die Freeware Spark, die auch unter "Lion" läuft.


36) Mission-Control einrichten und benutzen
Seit längerem in OS X integriert, bietet die Spaces genannte Funktion an, bis zu vier einzelne Schreibtische anzulegen. Apple hat diese Funktionen in OS X 10.7 mit der Fensterübersicht Exposé zusammengeführt und in Mission-Control umbenannt. Die Spaces heißen nun Schreibtische. Fenster und Programme lassen sich nun nach eigenem Geschmack verteilen. Achtung: OS X zeigt auf jedem Schreibtisch alle abgelegten Symbole an. Aufrufen lässt sich Mission-Control übrigens über die F3-Taste.

37) Mission-Control: Schreibtische hinzufügen und entfernen
Neben einem eigenen Symbol für das Dashboard zeigt Mission-Control die angelegten Schreibtische an. Bewegt sich der Mauszeiger in die rechte obere Ecke, erscheint ein Bild mit einem großen Plus. Ein Klick darauf erstellt einen neuen Schreibtisch. Es lassen sich bis zu 16 Schreibtische anlegen. Verharrt der Mauszeiger längere Zeit über dem Symbol eines Schreibtisches, erscheint hier ein eingekreistes X. Ein Klick darauf entfernt den Schreibtisch wieder. Namen für Schreibtische lassen sich jedoch nicht vergeben.

38) Schreibtischhintergrund ändern
Jeder Schreibtisch kann mit einem eigenen Hintergrund ausgestattet werden. Dazu mit einem Rechtsklick auf dem entsprechenden Schreibtisch das Kontextmenü öffnen und "Schreibtischhintergrund wählen" anklicken. Das jetzt angezeigte Dialogfenster bezieht sich immer auf den gerade ausgewählten Schreibtisch. Hier lässt sich das Wunschbild auswählen - sogar automatisch etwa alle 30 Minuten. Schade: Bildschirmschoner lassen sich noch nicht pro Schreibtisch festlegen.

39) Mission-Control: Schreibtisch für Programme festlegen
Standardmäßig öffnet OS X ein Programm immer auf dem aktuellen Schreibtisch. Um einem bestimmten Schreibtisch dafür zu bestimmen, gibt es im Kontextmenü (Rechtsklick auf das Dock-Symbol eines Programms) den Punkt "Optionen" => "Zuweisen zu". Hier lässt sich das Programm auf einen bestimmten Schreibtisch festlegen oder immer anzeigen lassen. Um das Programmfenster auf einen anderen Schreibtisch zu verschieben, muss in Mission-Control das entsprechende Fenster auf einen anderen Schreibtisch gezogen werden. Ein Programm mit vielen Fenstern lässt sich komplett verschieben, indem das Programm-Icon verschoben wird. Die Übersicht eines Schreibtischs kann angezeigt werden, indem bei gedrückter ALT-Taste auf das Symbol geklickt wird.

Power-Tipps für Mac OS X



40) Mission-Control: Aktiven Schreibtisch wechseln
Um den gerade angezeigten Schreibtisch zu wechseln, genügt es, die Taste CTRL mit einer Pfeiltaste zu betätigen. Entsprechend der Übersicht in Mission Control wechselt der linke Pfeil zum vorigen, der rechte Pfeil zum nächsten Schreibtisch. Wer den Taskwechsel zwischen einzelnen Programmen mit der Tastatur vornimmt, also mit CMD-Tabulator, gelangt so zu dem Schreibtisch, auf dem das entsprechende Programm läuft. Der Aufruf der einzelnen Schreibtische per Tastatur kann in den Systemeinstellungen unter "Tastatur" => "Tastaturkurzbefehle" => "Mission Control" eingestellt werden.

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41) Animation beim Öffnen neuer Fenster abschalten
Die Animation beim Öffnen neuer Fenster lässt sich mit dem Terminal-Befehl

defaults write NSGlobalDomain NSAutomaticWindowAnimationsEnabled -bool NO

abschalten (Neustart aller laufenden Anwendungen erforderlich). Der Befehl

defaults write NSGlobalDomain NSAutomaticWindowAnimationsEnabled -bool YES

aktiviert die Animation wieder.

42) Hintergründe von Launchpad, Loginscreen und Mission-Control ändern
Mit dem Freeware-Tool Lion Designer können die Hintergrundgrafiken von Dashboard, Launchpad, Mitteilungszentrale und Mission-Control ausgetauscht werden. Zudem ist es möglich, die Icons der Finder-Seitenleiste einzufärben.

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43) Audiodateien aus Texten erzeugen
Die Sprachausgabefunktion von OS X kann Texte vorlesen und erleichtert außerdem Menschen mit körperlichen Einschränkungen die Bedienung des Macs. Doch die Funktion kann noch mehr: Die Umwandlung von Texten in Audiodateien. Dazu steht mit Toau ein kostenloses Tool bereit. Es unterstützt 26 Sprachen und speichert die Audiodateien im AIFF-Format, das von vielen Programmen und Geräten wiedergegeben werden kann. Für OS X stehen drei deutsche Stimmen für die Sprachausgabe bereit, die sich auch für die Nutzung mit Toau anbieten. Wie sich diese Stimmen installieren lassen, kann hier nachgelesen werden.

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Bild: toauapp.com


44) Mission-Control: Zoomfunktion für Maus-Scrollrad
Mission-Control bietet eine Zoomfunktion für Fenster. Bewegt man den Mauszeiger über ein Fenster bzw. einen Fensterstapel und dreht das Maus-Scrollrad nach oben, wird das gewählte Fenster vergrößert bzw. der Fensterstapel aufgeklappt. Diese Funktion ist vor allem dann nützlich, um in größeren Stapeln das gewünschte Fenster zu finden. Der Zoommodus kann durch Drehen des Scrollrads nach unten oder durch Klicken auf eine freie Fläche in Mission-Control wieder beendet werden. Mit dem Trackpad lässt sich die Zoomfunktion nicht nutzen.

45) Probleme mit Mac-App-Store beheben
Das Debug-Menü des Mac-App-Store-Programms bietet zwei Funktionen, die bei der Problembehebung helfen können. Das Debug-Menü kann durch Eingabe des Terminal-Befehls

defaults write com.apple.appstore ShowDebugMenu -bool true

eingeblendet werden (Neustart der Mac-App-Store-Anwendung erforderlich). Die Befehle "Clear Cookies" und "Reset Applications" können beispielsweise bei Problemen mit Download, Kauf von Software oder der Anmeldung helfen.

Der Befehl

defaults write com.apple.appstore ShowDebugMenu -bool false

deaktiviert das Debug-Menü (Neustart der Mac-App-Store-Anwendung erforderlich).



46) Quelltextanzeige in Safari 6.0 aktivieren
Apple hat die Quelltextanzeige in Safari 6.0 in das Entwickler-Menü verlegt. Das Entwickler-Menü kann über die Einstellungen im Abschnitt "Erweitert" aktiviert werden. Im Entwickler-Menü findet sich der Befehl "Seitenquelltext einblenden".

47) iPhoto-Datenbank reparieren
Die Fotosoftware iPhoto gehört zum Lieferumfang jedes Macs. Sie stellt viele Funktionen zur Verwaltung, Bearbeitung und Präsentation von Fotos zur Verfügung. Doch vor allem bei umfangreichen Fotobibliotheken können Probleme auftreten, beispielsweise fehlende Fotos, fehlende Vorschaubilder oder beschädigte Datenbanken. iPhoto bietet einige Funktionen zur Behebung dieser Fehler. Dazu muss das Programm mit gedrückter Alt- und Befehl-Taste gestartet werden. Anschließend wird folgendes Fenster angezeigt:

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Bevor diese Funktionen ausgeführt werden, sollte ein Backup der iPhoto-Bibliothek angelegt werden.

48) Grafische Oberfläche für pf-Firewall
Apple hat in OS X die Open-Source-Firewall pf integriert. Die Sicherheitssoftware bietet einen großen Funktionsumfang. Sie kann nicht nur als Paketfilter eingesetzt werden, sondern stellt auch NAT- und QoS-Funktionen bereit. Auf eine grafische Oberfläche für pf hat Apple allerdings verzichtet, die Nutzung der Firewall ist standardmäßig nur per Terminal möglich. Komfortabler geht es mit dem kostenlosen Tool IceFloor. IceFloor stellt eine grafische Benutzeroberfläche zur Konfiguration von pf zur Verfügung. Das Programm enthält eine PDF-Dokumentation.

pf eignet sich für Situationen, in denen ausgefeilte Firewall-Konfigurationen benötigt werden. Aufgrund der Komplexität einer Firewall-Konfiguration sollte IceFloor nur von erfahrenen Anwendern benutzt werden.

Die Programm-Firewall in OS X (Systemeinstellungen => Sicherheit => Firewall) arbeitet übrigens unabhängig von pf. Die Programm-Firewall sollte grundsätzlich eingeschaltet sein.

Der Entwickler von IceFloor rät von einer Verwendung mit OS X Server 10.7 ab.

49) Zusätzliche Funktionen für iCal
Hinweis: Dieser Tipp bezieht sich ausschließlich auf OS X 10.7. Für OS X 10.8 siehe Tipp 10.

Apples Kalenderprogramm iCal bietet mehrere versteckte Funktionen, die durch den Terminal-Befehl

defaults write com.apple.iCal IncludeDebugMenu 1

freigeschaltet werden können. Nach Eingabe des Befehls wird in iCal das Menü "Debug" eingeblendet, das die Zusatzfunktionen enthält, unter anderem zum Öffnen mehrerer iCal-Fenster, zur Darstellung von bis zu 28 Tagen in der Wochenansicht (Menü "Top Sekret" => "Days in Week View"; nach Umstellung ist erneutes Aktivieren der Wochenansicht erforderlich) oder zum Löschen von Caches.

Der Terminal-Befehl

defaults write com.apple.iCal IncludeDebugMenu 0

deaktiviert das Debug-Menü.

50) Java-SE-6-Plugin wieder installieren
Das Update "Java for OS X 2012-006" deinstalliert unter OS X 10.7 "Lion" und OS X 10.8 "Mountain Lion" das von Apple bereitgestellte Java-SE-6-Plugin für Web-Browser. Zur Verwendung von Java-Applets in Web-Browsern soll laut Apple das von Oracle entwickelte Java-7-Plugin heruntergeladen werden. Allerdings kann es aus Kompatibilitätsgründen erforderlich sein, weiterhin das Java-SE-6-Plugin zu nutzen.

Wie die Java-7-Erweiterung deaktiviert und das Java-SE-6-Plugin wieder aktiviert wird, beschreibt Apple in einem Support-Dokument. Dazu müssen mit einem Administrator-Account vier Terminal-Befehle eingegeben werden. Auch den umgekehrten Weg – die Deaktivierung der Java-SE-6-Erweiterung und die Aktivierung des Java-7-Plugins – erläutert Apple.


51) Software rückstandsfrei entfernen
Versionen: OS X 10.7, 10.8
Die meisten Anwendungen legen nach dem Start Dateien an, zum Beispiel Voreinstellungen, Caches oder temporäre Dateien. Wird das Programm durch Ziehen des Programmicons in den Papierkorb gelöscht, verbleiben die dazugehörigen Dateien auf dem Mac. Daher empfiehlt sich der Einsatz des kostenlosen Tools AppCleaner. Der AppCleaner löscht Software rückstandsfrei, indem auch dazugehörige Dateien entfernt werden.

52) Passwörter von Benutzeraccounts zurücksetzen
Versionen: OS X 10.7, 10.8

Wer das Passwort seines Benutzeraccounts vergessen hat (und kein anderer Account mit Admin-Rechten existiert), muss nicht gleich das komplette System neu aufspielen. Mit einem kleinen Trick kann das Kennwort zurückgesetzt werden. Dazu wird der Mac in den Wiederherstellungsmodus gestartet (unmittelbar nach Einschalten bzw. Neustart die Tasten Befehl-R gedrückt halten). Anschließend wird über das Menü "Dienstprogramme" das Terminal gestartet. Die Eingabe des Befehls

resetpassword

öffnet das Fenster "Kennwörter zurücksetzen". Hier lassen sich für alle vorhandenen Benutzeraccounts neue Kennwörter festlegen.

53) Komponenten des Macs auf Fehler prüfen
Versionen: OS X 10.7, 10.8

Treten bei der Nutzung des Macs vermehrt schwerwiegende Probleme auf, wie beispielsweise Systemabstürze oder Verbindungsabbrüche zu angeschlossener Peripherie, empfiehlt sich der Start des in modernen Macs integrierten Hardwaretests. Dazu wird der Mac zuerst aus- und anschließend mit gedrückter D-Taste wieder eingeschaltet. Nun startet der Mac den Hardwaretest, der alle internen Komponenten prüft und Fehler, zum Beispiel in Speichermodulen oder Laufwerken, meldet. Werden keine Fehler gefunden, so haben die Probleme vermutlich eine softwareseitige Ursache oder liegen an externer Hardware.

Hinweis: Ältere Macs, die mit Installations-DVD geliefert wurden und nun mit OS X 10.7 oder neuer betrieben werden, müssen von diesem Medium bei gedrückter D-Taste gestartet werden. Einzelheiten zum Hardwaretest erläutert Apple hier und hier.

54) Lautstärke: Feineinstellung per Tastatur
Versionen: OS X 10.7, 10.8

Über die Lautstärke-Tasten (F11 und F12) auf Apple-Tastaturen lässt sich die Lautstärke komfortabel regeln. Wer zusätzlich die Tasten Shift und Alt gedrückt hält, kann die Lautstärke noch feiner justieren.

55) Drucken per Drag & Drop
Versionen: OS X 10.7, 10.8

Wer häufig Dokumente zum Ausdrucken erhält, muss nicht jede Datei einzeln in der betreffenden Anwendungen öffnen, um den Druckvorgang zu starten. Bequemer ist das Drucken via Drag & Drop. Dazu wird in den Systemeinstellungen unter "Drucken & Scannen" das Symbol des aktiven Druckers auf den Desktop gezogen. Auf dem Desktop können nun die zu druckenden Dokumente einfach per Drag & Drop auf das Druckericon gezogen werden – der Druckvorgang startet automatisch.