Musikstreaming: Apple und Spotify buhlen um Nutzer

13. Juli 2015 06:00 Uhr - Redaktion

Ende Juni erfolgte der Startschuss: der Megakonzern aus Cupertino will den Musikmarkt mit dem neuen Streamingdienst Apple Music aufmischen. Apple Music ist für Mac, iOS und Windows verfügbar. Voraussetzung für die Nutzung ist die Installation eines iOS- und iTunes-Updates. Eine Apple-Music-App für Android soll im Herbst folgen, ebenso die Unterstützung auf der Set-top-Box Apple TV.

Wirklich neu ist das Angebot nicht – personalisierbare Streamingdienste gibt es schon seit vielen Jahren. Apples größter Konkurrent ist der derzeitige Marktführer Spotify mit 75 Millionen Nutzern. Der schwedische Anbieter hat unter anderem mit der Funktion "Dein Mix der Woche" auf den neuen Konkurrenten reagiert. Dabei wird der persönliche Musikgeschmack mit der Musik von Nutzern gemixt, die ein ähnliches Hörverhalten haben. Ob Apple an einer ähnlichen Funktion arbeitet, ist nicht bekannt. Außerdem hat Spotify die kostenlose Testphase seines Angebots von 30 auf 60 Tagen verlängert.



Der Start von Apple Music wurde allerdings von einigen Problemen im Zusammenhang mit bestehenden iTunes-Mediatheken begleitet. So berichten Anwender von verschwundenen oder doppelten Songs. Apple arbeitet nach Angaben der Web-Site The Loop an der Behebung der Probleme.

Das soziale Netzwerk Connect

Schon in den Jahren 2010 bis 2012 versuchte Apple mit iTunes Ping ein soziales Musiknetzwerk zu etablieren. Mangels Interesse wurde dieses Kapitel jedoch schnell wieder ad acta gelegt. Mit dem sozialen Netzwerk Connect besteht nun die Möglichkeit, Musikern zu folgen und deren Statusmeldungen in Form von Bildern und Videos zu abonnieren. Allerdings kann das Feature zu Beginn etwas unübersichtlich sein. Denn: iTunes-Nutzer werden automatisch zu Followern von denjenigen Künstlern, von denen sie Musik besitzen. Das Connect-Feature lässt sich jedoch schon beim Start konfigurieren oder schlicht ausschalten.

In Kalifornien nichts Neues?

In puncto Preis und Musikangebot ähneln sich Spotify und Apple Music: Einzelpersonen zahlen für über 30 Millionen Songs, Musikvideos sowie eine Radiostation knapp zehn Euro im Monat. Unterschiede gibt es lediglich bei Familienabonnements: Bei Apple Music können bis zu sechs weitere Nutzer für insgesamt 14,99 Euro pro Monat auf das Angebot zugreifen. Bei Spotify sind es bis zu fünf Nutzer für jeweils fünf Euro im Monat. Apple Music kann drei Monate kostenlos getestet werden, bei Spotify sind es 60 Tage.

Ein Vorteil von Spotify: Es gibt eine kostenlose Variante mit Werbeeinblendungen, während der Hightech-Gigant aus Kalifornien kein werbefinanziertes Gratisangebot geplant hat. Andererseits kann der Apple-Music-Radiosender Beats 1 auch von Nicht-Abonnenten empfangen werden. Ob das Ringen um die Spitzenposition zwischen Spotify und Apple Music eng wird, bleibt abzuwarten. Gerüchten zufolge soll Apple Music bereits zehn Millionen Nutzer haben.