Bundesnetzagentur informiert über Mobilfunkversorgung in Deutschland

29. Okt. 2020 13:00 Uhr - Redaktion

Die Mobilfunkabdeckung ist in Deutschland weiter ein heiß diskutiertes Thema: Funklöcher oder schlechter Empfang in ländlichen Regionen, an Autobahnen, Zugstrecken und Bundesstraßen sowie an den Grenzen waren in den letzten Jahren an der Tagesordnung. Zuletzt hat sich jedoch viel getan, unter anderem aufgrund gelockerter rechtlicher Bedingungen, Kooperationen der Netzbetreiber und den Versorgungsauflagen aus der Frequenzversteigerung 2015.

Die Bundesnetzagentur hat heute über den Stand der Mobilfunkversorgung in Deutschland informiert. Demnach sind 96,5 Prozent der Fläche in Deutschland von mindestens einem Mobilfunknetzbetreiber mit 4G (LTE) versorgt. Berücksichtigt man zusätzlich die Versorgung mit 3G sind sogar 97,3 Prozent der Fläche versorgt. Gebiete ohne Mobilfunkversorgung bilden zusammen 0,3 Prozent der Landesfläche. Die Karte der Bundesnetzagentur basiert auf den von den Mobilfunknetzbetreibern bereitgestellten Versorgungsdaten.

 
Mobilfunkversorgung in Deutschland
 
Mobilfunkversorgung in Deutschland: Aktueller Stand.
Bild: Bundesnetzagentur.

 

"Wir überwachen die Entwicklung der Mobilfunkabdeckung und stellen die Daten der Öffentlichkeit zukünftig regelmäßig zur Verfügung" sagt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. Die Informationen zur Netzabdeckung sollen insbesondere zur Identifizierung der gänzlich unversorgten Gebiete ("kein Netz") und der unterversorgten Gebiete ("kein LTE") in Deutschland beitragen. Verbraucher können sich zudem die Mobilfunkversorgung anzeigen lassen, um sich vor Vertragsschluss über die Netzabdeckung der Anbieter an jedem Standort zu informieren. Die 5G-Abdeckung soll demnächst ergänzt werden.

Die Bundesnetzagentur hatte in den Zuteilungen der im Jahr 2015 versteigerten Frequenzen den Mobilfunknetzbetreibern auferlegt, dass diese ab dem 1. Januar 2020 bundesweit 98 Prozent der Haushalte und je Bundesland 97 Prozent der Haushalte mit einer Mindestdatenrate von 50 MBit/s pro Antennensektor zu versorgen haben. Überdies sind die Hauptverkehrswege (Bundesautobahn und Schiene) vollständig zu versorgen. Die drei Anbieter Deutsche Telekom, Vodafone und O2 konnten diese Vorgaben jedoch nicht termingerecht erfüllen und müssen zum Teil noch immer nachbessern.

Vorteilhaft auf die Mobilfunkversorgung wirkten sich außerdem gelockerte Vorschriften aus, wonach grenznahe LTE-Stationen seit einem Jahr mit voller Leistung betrieben werden dürfen. Außerdem kooperieren Telekom und Vodafone beim Schließen von Funklöchern. Für die Breitbandmessung (Festnetz und Mobilfunk) bietet die Bundesnetzagentur eine Mac-Software an.