Zehn Jahre Mac OS X

24. März 2011 14:00 Uhr - sw

Vor zehn Jahren war es soweit: Am 24. März 2001 kam die erste Version des Betriebssystems Mac OS X auf den Markt. Mac OS X bescherte den Mac-Usern echtes Multitasking, leistungsfähige Netzwerkfunktionen und hohe Stabilität dank einer modernen, Unix-basierten Architektur. Der Nachfolger von Mac OS 9 führte aber auch eine neue Benutzeroberfläche, integrierte PDF-Erzeugung, einen Mail-Client und andere moderne Funktionen ein. Die Kompatibilität mit Mac-OS-9-Anwendungen wurde über die Classic-Umgebung sichergestellt.

Mac OS X 10.0 "Cheetah" fand jedoch kaum Freunde, weil anfangs nur sehr wenige Programme in nativer Form für Mac OS X zur Verfügung standen und das Betriebssystem nicht ausgereift war. Dies äußerte sich unter anderem in schlechter Performance, fehlenden Funktionen und etlichen Problemen im täglichen Betrieb.

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Die Vorstellung von Mac OS X auf der Macworld Expo 2000 in San Francisco



Nach nur sechs Monaten reichte Apple das nächste Release, Mac OS X 10.1 "Puma", als kostenfreies Upgrade für alle Käufer von Mac OS X 10.0 nach. Mac OS X 10.1 brachte umfangreiche Performance-Optimierungen, erweiterte Drucker- und AppleScript-Unterstützung, ColorSync 4.0 und einen DVD-Player mit.

Im August 2002 erschien Mac OS X 10.2 "Jaguar". Zu den wichtigsten Neuerungen von "Jaguar" zählen ein überarbeiteter Finder, Quartz Extreme, Sherlock 3.0, das Drucksystem CUPS, iChat, Bonjour und Performance-Verbesserungen.

14 Monate später, im Oktober 2003, kam Mac OS X 10.3 "Panther" in den Handel. Mac OS X 10.3 führte den Web-Browser Safari, das Programm Vorschau (siehe dazu "Die Vorschau von Mac OS X – ein oft verkanntes Genie"), die Entwicklungsumgebung Xcode sowie Funktionen wie den schnellen Benutzerwechsel, Exposé und FileVault ein. Der Finder erhielt das "Metal"-Design, Unterstützung für .zip-Dateien und eine anpassbare Seitenleiste.

Im April 2005 schickte Apple Mac OS X 10.4 "Tiger" ins Rennen. Zu den Neuerungen in Mac OS X 10.4 gehören die Suchfunktion Spotlight, das Dashboard, das Automatisierungstool Automator, grundlegende 64-Bit-Unterstützung, die Programmierschnittstellen Core Image und Core Video, QuickTime 7.0 mit Unterstützung für das Videoformat H.264 und Safari 2.0 mit RSS-Unterstützung. "Tiger" ist die erste Mac-OS-X-Version, die neben PowerPC- auch Intel-Prozessoren unterstützt. Den Wechsel von PowerPC- auf Intel-Chips verkündete Apple im Juni 2005.

Mac OS X 10.4 wurde im Oktober 2007 von Mac OS X 10.5 "Leopard" abgelöst. "Leopard" führte die Backupfunktion Time Machine, die Boot-Camp-Software zur Nutzung von Windows, erweiterte 64-Bit-Unterstützung, die Programmierschnittstelle Core Animation, verbesserte Optimierung für Mehrkernprozessoren, einen überarbeiteten Finder mit Cover-Flow und Quick-Look, ein überarbeitetes Dock mit 3D-Look und Stapeln, Arbeitsumgebungen (Spaces), Mail 3.0 und Safari 3.0 ein.

Im August 2009 folgte Mac OS X 10.6 "Snow Leopard". Mac OS X 10.6 markiert den Abschied von PowerPC-Prozessoren – das Betriebssystem läuft ausschließlich auf Intel-basierten Macs. "Snow Leopard" bietet umfangreiche Leistungsoptimierungen, nahezu durchgängige 64-Bit-Unterstützung und führte die Technologien Grand Central Dispatch (effiziente Nutzung von Mehrkernprozessoren) und OpenCL (Nutzung von Grafikprozessoren für herkömmliche Rechenaufgaben) ein. Ebenfalls neu in "Snow Leopard" sind QuickTime X, Unterstützung für Exchange Server 2007, Safari 4.0, optimierte Datenfreigabe, zusätzliche Funktionen für das Programm Vorschau und verbesserte Bedienungshilfen. Mit dem im Januar 2011 veröffentlichten Update Mac OS X 10.6.6 wurde "Snow Leopard" mit dem Mac-App-Store ausgerüstet.

Mac OS X 10.7

Kommt im Sommer 2011: Mac OS X 10.7 "Lion"
Bild: Apple.com


Die nächste Generation von Mac OS X steht bereits in den Startlöchern. In diesem Sommer soll Mac OS X 10.7 "Lion" erscheinen. "Lion" wartet mit einer Vielzahl an Neuerungen auf, darunter Mission Control, Launchpad, Vollbildmodus, Mail 5.0, zusätzliche Multi-Touch-Gesten, AirDrop, Unterstützung für OpenGL 3.2 und den TRIM-Befehl, automatisches Sichern mehrerer Versionen eines Dokuments, ein aufgefrischtes Oberflächendesign, Einrichtung einer Rettungspartition und verbesserte Sicherheit durch Anwendungs-Sandboxing.

Mac OS X 10.7 ist ein volles 64-Bit-Betriebssystem und markiert das Ende der 32-Bit-Ära. Das neue Betriebssystem setzt einen 64-Bit-Mac zwingend voraus. Mehr über Mac OS X 10.7 erfahren Sie in diesem Artikel.

Die Grundlage für die Entwicklung von Mac OS X lieferte das Betriebssystem NeXTStep der Firma NeXT, die Steve Jobs im Jahr 1985 nach seinem Rauswurf bei Apple gründete. Im Jahr 1996, Apple durchlebte damals seine schwierigste Zeit, war in finanziellen Nöten und suchte händeringend nach einem modernen Betriebssystem für die Zukunft, wurde NeXT von Apple aufgekauft. Jobs kehrte zu Apple zurück und brachte das Unternehmen auf Erfolgskurs. Vier Jahre dauerte die Entwicklung der ersten Mac-OS-X-Version basierend auf den technischen Grundlagen von NeXTStep. In dieser Zeit erschienen vier Entwicklerversionen, Mac OS X Server 1.0 (ohne Aqua) und eine öffentliche Mac-OS-X-Betaversion (im September 2000), die das Aqua-Oberflächendesign einführte.