Überfällig: Ein neuer Mac mini

30. Juli 2014 15:00 Uhr - sw

"Wann kommt ein neuer Mac mini?", "Warum aktualisiert Apple den Mac mini nicht?" - solche und ähnliche E-Mail-Anfragen erreichten MacGadget zuletzt in immer größerer Zahl. Die Fragen sind berechtigt. Denn während alle anderen Mac-Baureihen über aktuelle Technik verfügen, hinkt der Mac mini hinterher.

Der aktuelle Mac mini wurde im Oktober 2012 vorgestellt und basiert auf der Intel-Prozessorarchitektur "Ivy Bridge" aus dem gleichen Jahr. Sie wurde 2013 von der "Haswell"-Architektur abgelöst. Deren Nachfolger wiederum ("Broadwell") wird für Herbst bzw. Winter erwartet.

"Haswell" bietet gegenüber "Ivy Bridge" zwar nur eine geringfügig höhere Rechenleistung (bis zu zehn Prozent bei gleicher Taktfrequenz), punktet aber mit deutlich schnelleren Grafikchips. Beispielsweise ist der im aktuellen MacBook Air (auf "Haswell"-Basis) verbaute HD Graphics 5000 um rund 40 Prozent schneller als der HD Graphics 4000 des Vorgängermodells (auf "Ivy Bridge"-Basis). Der Grafikchip Iris des aktuellen 13,3-Zoll-MacBook-Pro liefert laut Apple eine um bis zu 90 Prozent höhere Leistung als der HD Graphics 4000 der vorherigen MacBook-Pro-Produktreihe. Noch größer ist der Performancezuwachs beim Iris Pro.

Mac Mini

Mac mini: Anwender fordern neues Modell mit aktueller Technik.
Foto: Apple.



Fakt ist: Der Mac mini ist technisch veraltet. Neben "Haswell"-Prozessoren fehlen auch moderne Schnittstellen wie 802.11ac und Thunderbolt 2 sowie schnellere SSDs mit PCI-Express-Anbindung. Warum Apple dem Mac mini nicht schon längst ein Upgrade spendiert hat, ist für Außenstehende kaum nachvollziehbar. Vor allem nicht vor dem Hintergrund, dass sich Apple Innovation auf die Fahnen geschrieben hat und jährlich mehrere Milliarden Dollar für Forschung und Entwicklung ausgibt.

Freilich: Auch der aktuelle Mac mini bietet genügend Rechenleistung für viele Einsatzgebiete. Doch allein schon aus Gründen des Marketings und der Absatzstimulierung lasst sich Apples Passivität in diesem Bereich nicht nachvollziehen. Gut möglich, dass Apple an einem neuen, vielleicht kompakteren Mac-mini-Design arbeitet, dessen Entwicklung einiges an Zeit in Anspruch nimmt. Dies würde jedoch eine Aktualisierung des bestehenden Mac mini als Zwischenschritt nicht ausschließen.

Mac mini (Mitte 2014) – Hinweis auf neues Modell oder lediglich ein Fehler?

Auf einer Support-Seite zur Boot-Camp-Software war in dieser Woche kurzzeitig ein "Mac mini (Mitte 2014") aufgelistet. Apple hat diesen Eintrag nach kurzer Zeit wieder entfernt. Ob es sich dabei wirklich um einen Hinweis auf eine neue Mac-mini-Generation oder lediglich um einen Fehler handelte, bleibt abzuwarten.

Fazit: Apples Produktpolitik beim Mac mini hinterlässt derzeit viele Fragezeichen bei den Anwendern. Zweifelsohne besteht nach wie vor großes Interesse an dem Desktop, der durch niedrige Anschaffungskosten, Wahlfreiheit beim Bildschirm, platzsparendes Design und einen niedrigen Stromverbrauch besticht. Der potentiellen Kundschaft bleibt derzeit allerdings nichts weiter übrig als zu Warten – und Apple Feedback zu geben.