Nicht mal 400.000 Stück: Apple kürzt laut Bericht Headset-Produktion

03. Juli 2023 11:00 Uhr - Redaktion

Die für das Jahr 2024 geplante Markteinführung von Apples Datenbrille könnte holprig verlaufen: Nach Informationen der Financial Times hat das Unternehmen die Produktionsziele für Vision Pro aufgrund von technischen Problemen massiv gekürzt. Nicht mal 400.000 Stück sollen nächstes Jahr gefertigt werden. Ursprünglich habe Apple für das erste Jahr mit einer Verkaufszahl von einer Million Exemplare gerechnet, heißt es.

Der Grund für die zusammengestrichenen Produktionszahlen sei die Komplexität des Produkts, die die Serienfertigung erschwere. Vor allem die hohe Fehlerquote bei den Micro-LED-Displays sei dafür verantwortlich, heißt es in dem Bericht der FT. Daher werde sich auch die Markteinführung einer kostengünstigeren Version verzögern - sie könnte erst 2026 oder 2027 erfolgen.

Vision Pro wurde zur Entwicklerkonferenz WWDC23 mit dem Schwerpunkt auf Unterhaltung und Spiele präsentiert. Das 3500-Dollar-Headset mit dem Betriebssystem visionOS wird via Augen, Händen und Stimme gesteuert und von einem externen Akku maximal zwei Stunden mit Strom versorgt. Probleme bereitet nach Informationen des Apple-Insiders Mark Gurman auch das Gewicht:

"Je mehr Leute das Headset testen, desto mehr werden seine Unzulänglichkeiten ins Visier genommen. Viele Benutzer sind der Meinung, dass sich das Gerät mit dem Metallrahmen nach ein paar Stunden Dauerbetrieb zu schwer anfühlt. Einige berichten auch, dass sie unter Reisekrankheit leiden, allerdings in geringerem Maße als bei Headsets anderer Hersteller.

Um das Gewichtsproblem zu lösen, hat Apple einen zweiten Riemen entwickelt, der über den Kopf des Trägers gelegt wird. Das Unternehmen erwägt jedoch, diesen Riemen als zusätzliches Zubehör zu verkaufen, anstatt ihn in die Verpackung aufzunehmen."

 
Apple Vision Pro
 
Apple Vision Pro: Fertigung für 2024 offenbar deutlich gekürzt.
Bild: Apple.

 

Apples Vision Pro konkurriert unter anderem mit der neuen Computerbrille Quest 3 von Meta Platforms, die im Herbst zum Preis von 569,99 Euro in den Handel kommt. Meta-Chef Mark Zuckerberg unterstreicht, das die Quest einen anderen Ansatz als Vision Pro verfolgt. Zum Apple-Produkt sagte er:

"Nach dem, was ich bisher gesehen habe, würde ich sagen, die gute Nachricht ist, dass es keine magischen Lösungen für die physikalischen Gesetze gibt, die unsere Teams nicht schon erforscht und erdacht haben. Sie haben sich für ein Display mit höherer Auflösung entschieden, und das kostet zusammen mit der ganzen Technologie, die sie für die Stromversorgung eingebaut haben, das Siebenfache und benötigt jetzt so viel Energie, dass man eine Batterie und ein Kabel braucht, um es zu benutzen.

Noch wichtiger ist, dass unsere Vision für das Metaversum und die Präsenz grundlegend sozial ist. Es geht darum, dass Menschen auf neue Art und Weise miteinander interagieren und sich auf neue Art und Weise näher kommen. Bei unserem Gerät geht es auch darum, aktiv zu sein und etwas zu tun. Im Gegensatz dazu war jede Demo [von Vision Pro], die gezeigt wurde, eine Person, die allein auf einer Couch saß. Ich meine, das könnte die Vision der Zukunft der Computertechnik sein, aber das ist nicht die, die ich will. Es gibt einen echten philosophischen Unterschied in der Art und Weise, wie wir an die Sache herangehen."

Laut Zuckerberg habe man inzwischen rund 20 Millionen Quest-Headsets verkauft und wolle die Produkte weiterhin so erschwinglich wie möglich anbieten.