Sicher im Web surfen - im Jahr 2023 wichtiger denn je

19. Aug. 2022 08:00 Uhr - Redaktion

Das Sicherheitsniveau von Macs hat Apple über die Jahre sukzessive angehoben - noch nie waren die Apfelrechner serienmäßig besser geschützt als heute. Dennoch gibt es auch für macOS einige Tipps und nützliche Systemeinstellungen, um den Schutz vor Bedrohungen zu verbessern. Aber letztlich hängt die Sicherheit vor allem vom Benutzer ab - Stichwort gesunder Menschenverstand.

In diesem Kontext ganz wichtig: Vorsicht vor Downloads auf dubiosen Web-Seiten und Vorsicht beim Öffnen von E-Mail-Anhängen unbekannter/dubioser Absender. Entsprechend manipulierte Dateien oder Installer könnten offene Sicherheitslücken gezielt ausnutzen. Und: Verfügbare Sicherheitsupdates sofort einspielen, sowohl auf System- als auch auf Applikations-Ebene.

macOS: Sicherheitseinstellungen wählen

Ein erster Schritt für mehr Sicherheit beginnt damit, wichtige Einstellungen vorzunehmen. In den Systemeinstellungen unter "Datenschutz & Sicherheit" sollte beispielsweise die Firewall aktiviert werden. Apple begründet die Notwendigkeit dieser Funktion wie folgt:

"macOS beinhaltet eine Programm-Firewall, mit der du die Verbindungen auf Programmbasis (anstatt auf Port-Basis) kontrollieren kannst. Auf diese Weise können die Vorteile eines Firewall-Schutzes besser genutzt werden. Zudem trägt dies dazu bei, zu verhindern, dass unerwünschte Apps die Kontrolle über Netzwerk-Ports übernehmen können, die für legitime Apps geöffnet wurden."

Außerdem empfiehlt es sich, FileVault einzuschalten. Mit FileVault können die Informationen auf einem Mac verschlüsselt werden. Durch die Verschlüsselung der Daten auf dem Startvolume mit FileVault wird der Zugriff auf alle Informationen durch nicht autorisierte Benutzer verhindert. Ebenso ist es wichtig, App-Downloads nur aus dem Mac-App-Store sowie von verifizierten Entwicklern zu gestatten.

Ebenfalls wichtig: Passwörter wenn möglich durch die neuen Passkeys ersetzen. Was sind Passkeys: "Passkeys sind eine einfache und sichere Alternative zu Passwörtern. Mit einem Passkey können Sie sich mit Ihrem Fingerabdruck, Ihrem Gesicht oder der für das Entsperren Ihres Displays festgelegten Methode (z. B. PIN) in Ihrem Google-Konto anmelden. Passkeys bieten umfassenden Schutz vor Bedrohungen wie Phishing", heißt es von Google - der Internetriese hat den Passkeys-Standard entscheidend mit vorangetrieben.

 
macOS Big Sur
 
macOS: VPN kann für mehr Sicherheit und Flexibilität sorgen.
Bild: Apple.

 

VPN schafft zusätzliche Sicherheitsebene

Darüber hinaus ist ein VPN in vielen Situationen hilfreich. Wie funktioniert ein VPN: Ein VPN kennen die meisten Nutzer bereits von ihrem Arbeitsplatz her. Es gibt jedoch auch interessante Lösungen für den privaten Einsatz. Ein VPN bietet zahlreiche Vorteile, die nicht zu unterschätzen sind. Der wichtigste Vorteil besteht darin, dass die Datenübertragung immer in verschlüsselter Form erfolgt. Beim Surfen werden zwar nach wie vor Spuren hinterlassen, aber diese sind für Unbefugte völlig unbrauchbar. Es lassen sich keine Rückschlüsse daraus ziehen, von welchem Mac die Spuren stammen.

Zudem kann mit einem VPN eine Ländereingrenzung überwunden werden. Wahrscheinlich ist es schon jedem User einmal passiert, dass Inhalte nicht angezeigt werden können, weil sie nur für Nutzer in bestimmten Ländern zulässig sind. Wer beispielsweise auf einem anderen Kontinent Urlaub hat, kann Probleme haben, auf die gewohnten Inhalte aus Europa zuzugreifen - Stichwort Geosperren. Ein VPN-Dienst mit Servern auf unterschiedlichen Kontinenten hilft hier weiter.

Malware-Schutz standardmäßig aktiv

Die Installation einer sogenannten "Antivirensoftware" eines Drittherstellers ist nicht unbedingt erforderlich. Denn: macOS enthält von Haus aus alle benötigten Funktionen und Technologien zum Schutz gegen Schadsoftware. XProtect und das Malware Removal Tool (kurz MRT) sind signaturbasierte Technologien zur Malware-Erkennung. Apple hält ständig nach neuer Mac-Schadsoftware Ausschau und aktualisiert automatisch die XProtect-/MRT-Signaturen – unabhängig von den Systemupdates –, um Macs vor Infektionen zu schützen. XProtect erkennt und blockiert automatisch die Installation von bekannter Malware. Sollte sich dennoch Schadsoftware einen Weg auf den Mac gebahnt haben, sorgt MRT für die automatische Entfernung bekannter Malware beim Bootvorgang - ein Neustart mindestens einmal pro Woche ist daher empfehlenswert - sowie beim Aktualisieren der MRT-Definitionen.

Aber: Wer häufig Daten mit Windows-Rechnern austauscht oder Windows auf seinem Mac virtualisiert, vor allem im Business-Umfeld, kann über eine Endpoint-Security-Lösung oder serverseitige Anti-Malware-Mechanismus nachdenken.

Vorsicht beim Surfen

Aber auch die beste Sicherheitssoftware nützt nicht viel, wenn der Anwender sorglos ist. Beim Surfen im Internet gibt es immer ein paar Dinge, die unbedingt beachtet werden sollten. Dazu gehören: • Auf sichere Verbindung achten. • Vorsicht beim Klicken von Links. • Bedenken bei ungeheuren Schnäppchen. Eine sichere Verbindung ist an der URL der jeweiligen Seite zu erkennen. Diese sollte unbedingt mit https:// beginnen. Die meisten aktuellen Browser alarmieren sofort, wenn es sich um keine gesicherte Verbindung handelt.

Links sind ein elementarer Bestandteil des Internets. Doch nicht alle sind seriös. Es gibt immer wieder Betrüger, die mit Links versuchen, die User auf ihre Seiten umzuleiten. Sobald beim Anklicken eines Links nicht der Inhalt erscheint, der versprochen wurde, dann sollte diese Seite am besten sofort wieder verlassen werden.

Mitunter werden auch Schnäppchen angeboten, die völlig unrealistisch erscheinen. Eine bekannte Masche besteht darin, dass eine professionelle Software zu einem Bruchteil des regulären Preises angeboten wird. Mit solchen angeblichen Schnäppchen kann man sich auch ganz schnell Schadsoftware herunterladen.

Typische Hinweise für betrügerische Seiten

Jeder ist immer irgendwie auf der Suche nach besonders interessanten Angeboten. Das wissen auch viele Betrüger. Deshalb gestalten sie Webseiten, auf denen interessante Angebote oder Informationen sehr günstig oder vielleicht sogar kostenlos angeboten werden. In dem Fall sollte immer Vorsicht geboten sein. Bei Unsicherheiten ist ein Blick in das Impressum hilfreich. Ist es nicht vorhanden oder völlig unverständlich, dann sollte von der Seite auf keinen Fall ein Angebot angenommen werden.

Eine weitere Methode ist die Anbieter-Überprüfung. Im Internet gibt es unzählige Seiten, auf denen User ihre Erfahrungen mit verschiedenen Anbietern veröffentlichen. Ist über einen Anbieter überhaupt nichts zu finden, dann erscheint es schon merkwürdig. Gibt es unabhängige Stimmen von verschiedenen Usern, dann dürfte der Anbieter seriös sein. Das lässt sich dann auch anhand von Qualitäts- oder Gütesiegeln erkennen.