Technologie-Highlights 2023: Die wichtigsten Neuheiten von Apple

01. Nov. 2022 07:00 Uhr - Redaktion

Das Jahr 2023 ist von zahlreichen Apple-Neuvorstellungen geprägt. Nach Apple Watch (2014) und AirPods (2016) präsentierte das Unternehmen nach langer Zeit wieder eine komplett neue Produktkategorie: Das Mixed-Reality-Headset Vision Pro. Es soll diesen noch relativ unterentwickelt-unerschlossenen Technologiebereich revolutionieren - darunter macht es Apple nicht - doch ob daraus ein wirtschaftlicher Erfolg resultiert, bleibt abzuwarten.

Auch bei der Apple Watch waren anfangs Zweifel angebracht: Zu Beginn eher als Fashion-Produkt konzipiert, kristallisierten sich schnell die Einsatzgebiete Fitness und Gesundheit heraus und legten den Grundstein für den Erfolg. Während sich die Apple Watch bequem ganztägig am Handgelenk tragen lässt, bleibt abzuwarten, ob sich genügend Anwender davon überzeugen lassen, stundenlang ein doch eher klobiges Headset wie Apple Vision Pro mit sehr begrenzter Akkulaufzeit aufzusetzen - zumal die eine Killer-Anwendung (wie Gesundheit & Fitness bei der Apple Watch) bislang nicht abzusehen ist.

Während Apples Headset-Ambitionen noch ganz am Anfang stehen - hier wird man frühestens in 5 Jahren ein erstes Fazit ziehen können - drehten andere Apple-Ankündigungen die gewohnten Kreise: Die iPhone-15-Produktreihe, die Apple Watch Series 9 und die Apple Watch Ultra 2 sowie die ersten M3-Macs sind bereits im Handel erhältlich, während Vision Pro erst nächstes Jahr und vorerst nur in den USA auf den Markt kommen wird. Apple ist und bleibt ein Premium-Hersteller: Hohe Qualität, aber auch hohe Preise, die es für den einen oder anderen Verbraucher erforderlich machen, einen Kauf über einen Kleinkredit zu finanzieren. Oder eben einige Zeit abzuwarten, bis die Produkte gebraucht bei Kleinanzeigen, eBay & Co. auftauchen und entsprechend günstiger sind.

 
Apple Vision Pro
 
Apple Vision Pro: Ambitioniertes, aber auch teures Headset-Projekt.
Bild: Apple.

 

Macs mit M3-Prozessoren: Apple zieht der Konkurrenz davon

Drei Jahre nach dem Debüt der M1-Serie (November 2020) und rund eineinhalb Jahre nach der Einführung der M2-Reihe (Juni 2022) hat Apple den Startschuss für die M3-Prozessoren gegeben. Es gibt Zuwächse bei der Rechen- und Grafikleistung mitsamt einer GPU-Architektur der nächsten Generation mit neuen Funktionen wie Dynamisches Caching sowie hardwarebeschleunigtes Raytracing und Mesh-Shading. Durch das neue 3-Nanometer-Herstellungsverfahren finden mehr Transistoren auf gleicher Grundfläche Platz.

Der M3 kommt mit 25 Milliarden Transistoren – fünf Milliarden mehr als beim M2. Der M3 Pro besteht aus 37 Milliarden Transistoren. Der M3 Max erhöht die Anzahl der Transistoren auf bis zu 92 Milliarden. Die ersten Macs mit den neuen Prozessoren sind der iMac und das MacBook Pro. Apple ist der erste Hersteller, der im 3-Nanometer-Verfahren gefertigte Prozessoren in Desktop- und Notebook-Computern ausliefert. Während bereits an der Optimierung dieses Verfahrens gearbeitet wird, bereiten Apple und Produktionspartner TSMC bereits die noch effizientere 2-Nanometer-Technologie vor.

Apple iPhone 15 Pro: Titanischer Fortschritt in Technologie und Design

Das iPhone 15 Pro bestätigte die Spekulationen über die Verwendung von Titan. Das Titangehäuse im Brushed-Metal-Look ist nicht nur ein Designelement, es macht das Gerät auch leichter und reduziert störende Fingerabdrücke bei maximaler Haltbarkeit. Das neue iPhone ist in den Farbvarianten Schwarz, Weiß, Blau und Natur erhältlich sowie in zwei Größen, 6,1 und 6,7 Zoll.

Nicht nur das Gehäuse ist auf den ersten Blick neu, die Ränder wurden ebenfalls minimiert und abgerundet, das Design ist so ergonomischer. Der traditionelle Stummschalter wurde durch einen "Action-Button" ersetzt, der das Phone nicht nur stumm schaltet, sondern sich auch für individuelle Kurzbefehle konfigurieren lässt. Zu den weiteren neuen Funktionen gehören ProMotion, Extreme Dynamic Range und der Always-on-Bildschirm.

Die Kameraleistung des iPhone 15 Pro soll mit drei Sensoren so leistungsstark wie sieben Kameraobjektive zusammen sein. Die Hauptkamera liefert 48 Megapixel, zudem werden durch einen größeren Sensor und eine spezielle Nanobeschichtung Linsenreflexionen minimiert werden. Auch der Nachtmodus sowie die Bildübertragung auf den Mac wurden optimiert.

Neu ist die ACES-Color-Encoding Technologie, über die das iPhone 15 Pro Spatial-Videos aufzeichnen kann, die sich dann auf der Vision Pro abspielen lassen. Das kleinere Modell ist für 1.199 Euro erhältlich, für das iPhone 15 Pro Max müssen Apple Fans sogar 1.449 Euro zahlen.

Apple Watch Ultra 2 mit Gestensteuerung

Die Apple Watch Ultra 2 wurde für die Nutzung im Outdoor Bereich optimiert. Das Display zeichnet sich mit bis zu 3000 Nits durch eine verbesserte Lesbarkeit unter direkter Sonneneinstrahlung aus. Der Nachtmodus startet bei schlechteren Lichtverhältnissen automatisch. Im Vergleich zu den Vorgängermodellen bietet die neue Apple Watch außerdem erweiterte Sport Trekkingmöglichkeiten, um das eigene Training zu optimieren. Auch die Laufzeit wurde verbessert. Bei normaler Nutzung soll der Akku bis zu 36 Stunden und im Energiesparmodus sogar bis zu 72 Stunden halten.

Der Chip liefert laut Apple eine um bis zu 30 % schnellere GPU und ermöglicht außerdem den Zugriff auf Gesundheitsdaten über die Siri-Sprachsteuerung. Zu den wichtigsten neuen Funktionen gehören die schnellere Übertragung von Kontaktdaten mittels "Namedrop" sowie die Möglichkeit, die Apple Watch über UWB mit dem HomePod zu vernetzen. Die prominent beworbene Funktion "Double Tap" macht es möglich, mit einem doppelten Tipp zwischen Zeigefinger und Daumen bestimmte Funktionen auf dem Display auszulösen.

Neu ist auch das Material des Gehäuses, es besteht laut Apple zu 95 % aus Recyclingmaterialien und wird damit als besonders umweltfreundlich beworben. Die Apple Watch Ultra 2 ist in fünf Alu-Farben sowie drei Stahl-Designs ab 449 EUR erhältlich, die kleinere Apple Watch SE kostet etwa 279 Euro.

Apple Vision Pro: die Zukunft des Computings?

Zu den bahnbrechenden Tech Neuheiten gehört ganz sicher Apple Vision Pro, das das Unternehmen wieder auf den Wachstumspfad bringen soll. Die Nutzung von körperlosen Displays, die im Raum zu schweben scheinen, kennen wir aus Science-Fiction Filmen. Diese Vision hat Apple nun mit dem ersten räumlichen Computer umgesetzt. Der eigentliche Rechner befindet sich in einem Headset mit Augendisplay, eine Art "VR-Brille", die jedoch von Apple selbst nicht so bezeichnet wird. Das Headset projiziert das Display in wählbarer Größe direkt vor das Auge des Nutzers und erzeugt somit die optische Illusion eines Displays im Raum.
Das dazugehörige, erste räumliche Betriebssystem, heißt visionOS. Es bietet dem Nutzer eine nahezu unendliche Arbeitsfläche für Apps. Die Benutzeroberfläche ist dreidimensional und wird intuitiv durch die Augen, die Hände und die Stimme des Benutzers gesteuert. Dabei projiziert das Gerät zwei Displays in ultrahoher Auflösung mit insgesamt 23 Millionen Pixeln.

Apple feiert Vision Pro als bahnbrechenden Meilenstein, ähnlich wie damals die Erfindung des Personal Computing oder die Erfindung des Smartphones. Die Entwicklung hat viele Jahre gedauert, sie basiert auf den Grundlagen von macOS, iOS und iPadOS.

Zu den wichtigsten Vorteilen des räumlichen Computings zählt sicher auch die Möglichkeit, dieses vergleichsweise kleine Gerät überall und jederzeit nutzen zu können. In den Werbevideos sind Menschen zu sehen, die über Vision Pro nicht nur arbeiten, sondern beispielsweise auch Filme schauen.