Mit Apple-Geräten sicher surfen

06. Okt. 2022 08:00 Uhr - Redaktion

Apple-Geräte sind aufgrund vieler hard- und softwareseitiger Schutzmechanismen von Haus aus gut abgesichert gegen die Gefahren im Internet. Trotzdem gibt es verschiedene Dinge zu beachten und Einstellungen im System vorzunehmen. Und schließlich hängt die Sicherheit letztendlich auch vom Benutzer ab - Stichwort gesunder Menschenverstand.

Sicherheitsfunktionen des Betriebssystems nutzen

Das meistverbreitete Apple-Produkt ist das iPhone. Es bietet serienmäßig ein hohes Sicherheitsniveau, das von einem abgesicherten Betriebssystem über Hardwarefunktionen wie Face ID und Secure Enclave bis hin zu fortgeschrittenen Mechanismen wie Blockiermodus und - dies ist eine Neuerung der Systemversion iOS 17.3 - einem "Schutz für gestohlene Geräte" reicht.

Apple gibt iPhone-Besitzern auch Tipps mit auf dem Weg, um das Gerät besser abzusichern. Dazu gehört zum Beispiel die Aktivierung der Funktion "Mein iPhone suchen". Dadurch können über Apples "Wo ist?"-Netzwerk verlorene oder gestohlene Geräte gefunden werden, zudem lässt sich verhindern, dass unberechtigte Personen das iPhone aktivieren. Sogar die Fernlöschung ist möglich.

Die neue Passkeys-Technologie hat ebenfalls das Zeug dazu, das Surfen im Internet sicherer zu machen. Passkeys sind sicherer als Passwörter, da sie von dem Gerät des Nutzers für jeden Account einzigartig generiert werden und weniger anfällig für Phishing-Angriffe sind. Auch Passkeys können Nutzer auf Wunsch einschalten. Endpoint Security und andere Sicherheitslösungen können ebenfalls von Nutzern in Erwägung gezogen werden.

 
iPhone 14 Pro

 

iPhone: Serienmäßig ein hohes Sicherheitsniveau.
Bild: Apple.

 

Ein weitere Sicherheitsebene kann ein VPN für Handy sein. Mobile Endgeräte werden unterwegs häufig mit freien WLAN-Hotspots benutzt, um Inhalte aus dem Internet schneller abzurufen als über eine Mobilfunkverbindung (was zudem Datenvolumen spart). Da solche freien Netze jedoch meistens nur schwach oder gar nicht gesichert sind, können auch Hacker sie nutzen. Angreifern gelingt es nirgends leichter, an Daten anderer Nutzer zu gelangen als über ein öffentlich zugängliches WLAN.

Anwender, die ein VPN auf ihrem iPhone, iPad oder auch Mac installiert und konfiguriert haben, können aber auch solche freien Netze bedenkenlos nutzen. Das VPN verschlüsselt die Daten, sodass sie nicht mehr für andere User zu gebrauchen sind. Zudem werden die Daten über diverse Server geleitet. Dabei findet eine Überschreibung der IP-Adresse statt. Deshalb lässt sie sich keinem Anwender mehr zuordnen. Wer mit einem VPN surft, ist anonym im Internet unterwegs.

Zudem kann mit einem VPN eine Länderbegrenzung überwunden werden. Wahrscheinlich ist es schon jedem User einmal passiert, dass Inhalte nicht angezeigt werden können, weil sie nur für Nutzer in bestimmten Ländern zulässig sind. Wer beispielsweise auf interessante Inhalte aus den USA zugreifen möchte, die nur für die dort lebenden Menschen erlaubt sind, kann diese Restriktion mit einem VPN-Dienst umgehen, der Server in den USA bereitstellt.

Ein starker Geräte-Code, automatische Aktivierung der Bildschirmsperre und die Konfiguration der Funktionen, die ohne Entsperren des Geräts verfügbar sind, gelten als weitere wichtige Sicherheitsmaßnahmen für iPhones.

Vorsicht vor Phishing-Versuchen

Aber auch ein stark geschütztes Betriebssystem und andere Sicherheitsmaßnahmen nützen nichts, wenn der Anwender zu sorglos ist. Bestes Beispiel ist das sogenannte Phishing. Dabei versuchen Angreifer, an Zugangsdaten oder andere vertrauliche Informationen zu gelangen.

Zu den größten Ärgernissen gehören sogenannte Phishing-Mails, mit denen Betrüger versuchen, vertrauliche Informationen von Nutzern abzugreifen, wie beispielsweise Website-Logins, Kreditkartendaten oder PIN- und TAN-Nummern. Die Vorgehensweise: Mit gefälschten, aber möglichst authentisch aussehenden E-Mails soll der Eindruck erweckt werden, dass die Mitteilung direkt von einem Anbieter stammt.

Aus einem vorgetäuschten Grund sollen Nutzer dann auf eingebettete Links klicken, die zu manipulierten Web-Seiten führen. Wer dort vertrauliche Daten eingibt, tappt in die Falle. Nun sind Phishing-Mails kein neues Phänomen. Es gibt sie seit vielen Jahren, in regelmäßigen Abständen ist auch Apple davon betroffen: Betrügerische E-Mails erwecken den Anschein, als kämen sie direkt von Apple bzw. dem iTunes-Store oder dem App-Store, und sollen den Nutzer zum Handeln animieren.

Bei den meisten Phishing-Mails erkennt man sofort bzw. spätestens nach genauerem Hinsehen, dass es sich um Fälschungen handelt, beispielsweise anhand von Rechtschreibfehlern, Kodierungsproblemen, merkwürdiger grafischer Formatierung oder schlechtem Deutsch. Mit gesundem Menschenverstand gibt es dann nur eine Reaktion: Ab in den Mülleimer damit. Denn es gilt der oberste Grundsatz: Kein seriöser Anbieter fragt Sie per E-Mail nach vertraulichen Daten.

Phishing-Versuche gibt es nicht nur per E-Mail, sondern auch per SMS und Messenger-Dienste. Auch hier gilt: Niemals auf Anfragen nach Nutzerdaten reagieren, sondern löschen und ggf. Absender blockieren.