E-Mail-Software: Microsoft geht neue Wege mit Outlook

09. Jan. 2023 08:00 Uhr - Redaktion

Wenn es um E-Mail geht, vertrauen viele Nutzer von Mac, iPhone und iPad auf das mitgelieferte Programm Mail. Für Privatanwender mag die Apple-Software durchaus eine solide Lösung sein, gerade im Business-Umfeld haben jedoch andere Lösungen die Nase vorn, zumal Apple Mail so seine Probleme hat.

Beispielsweise hat Apple mit macOS Sonoma 14 die bisherige Plug-in-Schnittstelle in Mail abgeschaltet, zugunsten einer neuen Lösung. Bisher bestehende Plug-ins laufen nicht mehr, die betreffenden Entwickler müssen umfangreiche Neuentwicklungen basierend auf dem neuen MailKit-Framework vornehmen. Allerdings ist MailKit noch eine Art Work-in-Progress, es gibt jede Menge fehlende Funktionen und Probleme. Insgesamt liegt der Fokus bei der Weiterentwicklung von Apple Mail klar auf Privatnutzer, wie die macOS-Versionsanmerkungen der letzten Jahre zeigen. Auf den Business-Bereich zugeschnittene Features? Kaum zu finden.

Outlook von Microsoft spielt diesbezüglich in einer anderen Liga. Als Teil der Office-Lösung Microsoft 365 ist die E-Mail-Software mit integriertem Kalender auf die Bedürfnisse von Unternehmen und Arbeitsgruppen zugeschnitten. Der Funktionsumfang ist reichhaltig und im Verbund mit Hosted Exchange lassen sich maßgeschneiderte Lösungen bereitstellen. Allerdings war auch die Nutzung von Outlook in den vergangenen Jahren etwas holprig, da Microsoft die Anwendung vollständig überarbeitet hat.

 

Office 2019
 
Microsoft Outlook: Die Basisversion für den Mac ist seit kurzem kostenfrei.
Bild: Microsoft.

 

"Outlook für Mac ist eine native App, die für macOS entwickelt und für Apple Silicon optimiert wurde, um die Leistung gegenüber früheren Versionen zu verbessern. Außerdem unterstützt die App neue macOS-Integrationen wie Profile", erläutert der Hersteller und verspricht: "Microsoft plant, weiterhin erstklassige native Apps für macOS und iOS zu entwickeln und zu pflegen. Progressive Web Apps (PWAs) sind für Mac Outlook nicht geplant."

Derzeit arbeitet Microsoft nach eigenen Angaben unter anderem an der AppleScript-Unterstützung für Outlook. "Es gibt noch mehr zu tun, und wir freuen uns, Outlook für Mac um viele weitere Funktionen zu erweitern. Wir bauen Outlook für Mac von Grund auf neu auf, um schneller und zuverlässiger zu werden und um ein Outlook für alle zu sein", so das Unternehmen weiter.

Was kaum bekannt ist: Die Basisversion von Outlook ist seit einigen Monaten kostenfrei, sie kann ohne Microsoft-365-Abonnement genutzt werden, sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Umfeld. Unterstützt werden IMAP-, Outlook.com-, Gmail-, iCloud- und Yahoo-Accounts. Natürlich gibt es bei der Gratis-Variante einige Einschränkungen.

So gibt es Werbeeinblendungen, Beschränkungen beim Postfach- und Cloudspeicher sowie nur grundlegende Sicherheitsfunktionen. Diese Limitierungen lassen sich durch den Kauf einer Abo-Variante, zum Beispiel Microsoft 365 Single oder Microsoft 365 Family, aufheben. Dennoch ist das kostenfreie Outlook auch für Privatanwender, die mit Apple Mail unzufrieden sind, einen Blick wert. Zumal auch Apple für Zusatzdienste wie zusätzlichen Speicherplatz oder "E-Mail-Adresse verbergen" eine monatliche Gebühr verlangt.

Seine volle Leistungsfähigkeit kann Outlook im Verbund mit der Textverarbeitung Word, der Tabellenkalkulation Excel, der Präsentationssoftware PowerPoint, dem Web-Browser Edge und anderen Microsoft-Anwendungen ausspielen. Grundsätzlich ist Outlook aber als native macOS-Anwendung auch im Zusammenspiel mit anderen Mac-Apps gut zu verwenden.

Was die Systemanforderungen betrifft, hat Microsoft bereits vor längerer Zeit auf die offizielle Apple-Linie umgeschwenkt. Neue Outlook-Versionen gibt es nur für die aktuelle macOS-Versionsreihe sowie den Vorgänger und den Vorvorgänger. Aktuell sind dies macOS Sonoma 14, macOS Ventura 13 und macOS Monterey 12.