Nach vier Quartalen in Serie mit Umsatzrückgängen gelang Apple im Weihnachtsquartal 2023 ein kleiner Befreiungsschlag: Die Einnahmen stiegen wieder - wenn auch nur geringfügig um zwei Prozent. Für das vergangene, Ende März abgeschlossene Quartal sind die Finanzexperten aber weniger optimistisch - ein weiterer Umsatzrückgang ist möglich. Apple wird die Zahlen am 2. Mai bekanntgeben - wahrscheinlich inklusive einer Dividendenanhebung.

Die Erwartungen der Analysten liegen bei 90,6 Milliarden US-Dollar beim Umsatz und bei 1,51 US-Dollar je Anteilsschein beim Gewinn. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres erwirtschaftete Apple einen Umsatz von 94,8 Milliarden US-Dollar und einen Gewinn von 1,52 US-Dollar je Aktie. Unter dem Strich wird also mit einem Umsatzrückgang von etwa 4,5 Prozent gerechnet.

Vor allem die iPhone-Absatzschwäche in China soll dem Konzern in den ersten drei Monaten des neuen Jahres zu schaffen gemacht haben. Auf der positiven Seite steht die Markteinführung des MacBook Air M3, die den Mac-Umsatz angekurbelt haben dürfte. Das Mixed-Reality-Headset Vision Pro wurde ebenfalls im vergangenen Quartal eingeführt, aufgrund der geringen Stückzahlen und der auf die USA begrenzten Verfügbarkeit hat das Produkt aber keine nennenswerten Auswirkungen auf den Apple-Umsatz.

 

Weitere Produktankündigungen erfolgten im vergangenen Quartal nicht - auch das Ausbleiben von iPad-Neuerungen könnte das Quartal negativ belastet und insgesamt zu einer Fortsetzung des im Weihnachtsquartals unterbrochenen Umsatz-Abwärtstrends beigetragen haben.

Die Hoffnungen ruhen daher wieder einmal auf der Servicesparte - dem einzigen Geschäftsbereich, der jahrelanges Wachstum aufweist. Hier erhöhte das Unternehmen im Herbst kräftig die Monatsgebühren für Apple TV+, Apple Arcade und Apple One. Insidern zufolge investiert Apple jährlich etwa eine Milliarde Dollar in die Produktion neuer Serien und Filme - stand einst der Konkurrenzkampf mit Microsoft, Samsung & Co. im Mittelpunkt, verschieben sich die Gewichte weiter hin zur Rivalität mit Netflix, Disney & Co.

Apple wird die Zahlen des zweiten Quartals des Geschäftsjahres 2024, das am 31. Dezember begann und am 30. März abgeschlossen wurde, am 2. Mai nach Börsenschluss in den USA vorlegen. Bei der Dividende steht die jährliche Erhöhung an, erwartet wird hier ein Plus von etwa vier bis fünf Prozent. Auch das laufende Aktienrückkaufprogramm könnte abermals aufgestockt werden.

Im Anschluss an die Veröffentlichung des Quartalsberichts findet eine telefonische Bilanzpressekonferenz mit Analysten und Journalisten statt, die als Audio-Livestream übertragen wird. Apple-Geschäftsjahre weichen vom Kalenderjahr ab: Das zweite Quartal eines Apple-Geschäftsjahres entspricht dem ersten Quartal eines Kalenderjahres.