Bundesnetzagentur veröffentlicht Jahresbericht 2021: Datenvolumen erneut kräftig gestiegen

03. Juni 2022 14:30 Uhr - Redaktion

Die Bundesnetzagentur hat heute ihren Jahresbericht für das Jahr 2021 vorgelegt. Die Behörde informiert darin über die Entwicklungen im Marktbereich der Telekommunikation mit Festnetz, Mobilfunknetz, Datenvolumen und weiteren Themen.

Marktzahlen Telekommunikation

Sachinvestitionen

Die Investitionen auf dem Telekommunikationsmarkt sind im Jahr 2021 weiter gestiegen. Mit 11,0 Mrd. Euro übertrafen sie den Wert des Vorjahres um knapp zwei Prozent (0,2 Mrd. Euro). Die Unternehmen investierten überwiegend in neue Breitband-Netzinfrastrukturen. Hierunter fallen Investitionen, welche die Versorgung mit bzw. die Leistungsfähigkeit von Anschlüssen erhöhen. Im Jahr 2021 betrug ihr Anteil an den Gesamtinvestitionen ungefähr 70 Prozent. Die Investitionstätigkeit hat sich im Bereich des Festnetzes auf den Glasfaserausbau und die Aufrüstung der Kabelnetze auf Gigabit-Datenübertragungsraten konzentriert. Der Fokus im Mobilfunk lag auf dem Ausbau der 5G-Netze.

Glasfaseranschlüsse

Zum Jahresende 2021 stieg die Verbreitung aktiver Glasfaseranschlüsse auf prognostizierte 2,6 Mio. und übertraf den Bestand Ende 2020 um ca. 600.000. Zum Ende des Jahres 2021 entfielen rund 1,7 Mio. Anschlüsse auf FttH (65 Prozent) und rund 0,9 Mio. auf FttB (35 Prozent). Die Zahl der mit FttH/FttB versorgten bzw. unmittelbar erreichbaren Kunden hat sich nach vorläufigen Berechnungen der Bundesnetzagentur auf 8,9 Mio. zum Ende des Jahres 2021 erhöht. Damit konnte im Vergleich zum Vorjahr (6,7 Mio.) ein Anstieg von 2,2 Mio. erzielt werden.

Infolge der positiven Nachfrageentwicklung ist der Anteil der aktiven FttH/FttB-Anschlüsse an den gesamten aktiven Breitbandanschlüssen in Festnetzen von 5,5 Prozent im Jahr 2020 auf 7,1 Prozent zum Jahresende 2021 gestiegen. Für die kommenden Jahre wird erwartet, dass sich der FttH/FttB-Anteil deutlich erhöhen wird. Die Take-up-Rate, also der Anteil aktiver Glasfaseranschlüsse an den versorgten bzw. unmittelbar erreichbaren Kunden, liegt zum Ende des Jahres 2021 bei etwa 29 Prozent.

 
Bandbreiten im Festnetz
 
DSL-Upgrades und Glasfaser-Ausbau: Der Trend bei den Festnetz-Bandbreiten zeigt weiter nach oben.
Bild: Bundesnetzagentur.

 

Gesprächsminuten Festnetz und Mobilfunknetz

Das über Festnetz abgewickelte Gesprächsvolumen war bis zum Jahr 2019 rückläufig. Auch im Pandemie-Jahr 2021 wurde mit insgesamt etwa 102 Mrd. Gesprächsminuten (2020: 104 Mrd.) wieder ein höheres Gesprächsvolumen über Festnetze geführt. Ü

ber die Mobilfunknetze im Inland wurden rund 163 Mrd. abgehende Gesprächsminuten geführt. Dies entspricht 127 Gesprächsminuten monatlich je SIM-Karte. Das Gesprächsvolumen im Mobilfunk übersteigt mittlerweile deutlich das über Festnetz abgewickelte Volumen.

Mehr Datenvolumen im Festnetz und Mobilfunknetz

Das Datenvolumen im Festnetz ist im Jahr 2021 erneut gestiegen. Das durch die Covid-19-Pandemie bedingte veränderte Nutzungsverhalten der Verbraucher führte unter anderem dazu, dass sich das festnetzbasierte Gesamtvolumen bis zum Jahresende 2021 nochmals deutlich auf schätzungsweise 100 Mrd. Gigabyte steigerte. Umgerechnet auf die einzelnen Breitbandkunden in Festnetzen entsprach dies einem durchschnittlichen Datenverbrauch von 226 Gigabyte pro Monat.

Das mobile Datenvolumen steigt weiter steil an. Während zum Jahresende 2020 das Datenvolumen 3.972 Mio. Gigabyte betrug, lag es Ende 2021 bei 5.457 Mio. Gigabyte. Dies entspricht einer Zuwachsrate von 37 Prozent. Die absolute Steigerung ist mit 1.485 Mio. Gigabyte die höchste je von der Bundesnetzagentur erhobene. Der überwiegende Teil (95 Prozent) des Datenverkehrs wurde dabei über LTE realisiert. Im Jahr 2021 hat sich das durchschnittlich genutzte Datenvolumen pro aktiver SIM-Karte und Monat gegenüber dem Vorjahr um etwa 39 Prozent auf 4,3 Gigabyte erhöht.

Vermehrte Nutzung von SMS

In Deutschland wurden im vergangenen Jahr 7,8 Milliarden SMS verschickt und damit 0,8 Milliarden mehr als 2020.

Grund für die zunehmende SMS-Nutzung könnte unter anderem die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung sein, mit der sich Verbraucher zusätzlich zum normalen Passwort beispielsweise bei Bezahldiensten ausweisen können.

Der SMS-Versand erreichte 2012 mit 59,8 Milliarden verschickter Kurznachrichten seinen Höhepunkt. Mit der Verbreitung internetfähiger Smartphones wechselten Verbraucherinnen und Verbraucher auf andere Kommunikationskanäle, wie beispielsweise WhatsApp, Signal, oder Threema. Die Zahl der verschickten SMS sank.

Der komplette Jahresbericht 2021 der Bundesnetzagentur liegt als PDF-Dokument vor.