Apple Vision Pro: Nachfrage soll deutlich schwächeln

24. Apr. 2024 11:00 Uhr - Redaktion

Rund ein Vierteljahr nach der US-Markteinführung von Vision Pro soll das Interesse an der neuen Hardware spürbar abgenommen haben. In Medienberichten ist von einem deutlich reduzierten Absatzziel für das Mixed-Reality-Headset und von nur noch geringer Nachfrage in Apples Ladengeschäfte die Rede. Der Hype sei verflogen, aus der Wahrnehmung vieler Anwender sei Vision Pro verschwunden, heißt es.

"Die Nachfrage nach Vorführungen ist stark zurückgegangen. Wer einen Termin bucht, kommt oft nicht, und die Verkaufszahlen sind - zumindest an einigen Standorten - von ein paar Geräten pro Tag auf nur eine Handvoll in einer ganzen Woche gesunken. Apple musste auch das Marketing auf seiner Online-Homepage verstärken. Oben auf der Website ist eine riesige Werbeanzeige für den Vision Pro zu sehen - die aggressivste Werbung, seit das Gerät Anfang Februar in den Handel kam", berichtet der Apple-Experte Mark Gurman für die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg.

Vom Analysten Ming-Chi Kuo heißt es: "Apple hat seine Vision Pro-Lieferungen für 2024 auf 400-450k Einheiten reduziert (gegenüber dem Marktkonsens von 700-800k Einheiten oder mehr). Apple hat die Bestellungen vor der Markteinführung des Vision Pro in den Nicht-US-Märkten gekürzt, was bedeutet, dass die Nachfrage auf dem US-Markt deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, was Apple zu einer vorsichtigen Einschätzung der Nachfrage in den Nicht-US-Märkten veranlasst."

 
Apple Vision Pro
 
Apple Vision Pro: Der Hype ist verflogen.
Bild: Apple.

 

Einen neuen "iPhone-Moment" habe Apple mit Vision Pro nicht erzeugen können, so der Tenor von Experten. Die Kritikpunkte sind der hohe Preis, Probleme beim oder nach längerem Tragen des Headsets, die geringe Akkulaufzeit, die komplexe Bedienung (bei vielen Aufgaben kommt man mit iPhone und iPad schneller zum Ziel), das Fehlen von Apps, die einen Unterschied machen, und generell die Abneigung vieler Menschen, ein schweres Headset auf dem Kopf zu tragen.

Zum Vergleich: Die Apple Watch schwächelte am Anfang zwar ebenfalls, durch den sich rasch einstellenden Fokus auf Fitness und Gesundheit und aufgrund des Umstands, dass sie bequem am Handgelenk getragen werden kann, ohne zu stören, wurde sie schließlich zum Erfolg.

Wie geht es nun mit Vision Pro weiter? Für den Jahresverlauf ist mit der Markteinführung in weiteren Ländern zu rechnen. Eine zweite Generation und/oder ein günstigeres Modell wird nicht vor dem Jahr 2026 erwartet.

Vorzeitig abschreiben sollte man die Produktkategorie auf keinen Fall. Vielleicht wird Vision Pro der Durchbruch auch gar nicht auf der Ebene der Konsumenten gelingen, sondern in ganz anderen Bereichen wie Forschung, Entwicklung, medizinische Anwendungen oder Konstruktion. Dort kann ein High-Tech-Headset wie Vision Pro neue Möglichkeiten eröffnen, die bislang noch gar nicht oder nur vage zu erkennen sind.