Wenn Apple in wenigen Wochen die 2019er iPhones vorstellt, dürfte es kaum Überraschungen geben – die wesentlichen Neuerungen (Triple-Kamera, Aufladen von AirPods, WLAN 6, A13-Chip...) sind in den letzten Monaten aus der asiatischen Zuliefererindustrie durchgesickert und werden von Insidern als plausibel eingestuft. Die große Frage ist, was die Kalifornier sonst noch in petto haben. Tut sich möglicherweise etwas bei den iCloud-Speicherplänen?
Fakt ist: Mit fünf GB kostenlosem iCloud-Speicherplatz kommt der Nutzer heutzutage nicht mehr weit. Seit dem Jahr 2011 – so lange verharrt das Gratis-Angebot bereits bei fünf GB – sind die Datenmengen erheblich angestiegen. Backups von iOS-Geräten fallen größer aus, die iPhone-Kameras liefern höhere Auflösungen, was beim Hochladen von Bildern und Videos entsprechend ins Gewicht fällt. Für zusätzlichen Speicherplatzbedarf wird das iCloud-Drive-Sharing von macOS Catalina und iOS 13 sorgen: Einzelne Ordner können für andere Nutzer via Links zugänglich gemacht werden.
Bild: apple.com.
Wer ernsthaft auf iCloud setzt, kommt daher um ein kostenpflichtiges Speicherplatz-Upgrade nicht herum. Dabei zeigt sich Apple wenig flexibel: 50 GB, 200 GB, zwei TB – mehr Optionen gibt es nicht. In puncto kostenfreiem Speicherplatz sind konkurrierende Anbieter großzügiger, zum Beispiel gibt es bei Google 15 GB gratis - dreimal so viel wie bei Apple.
Wenn Apple künftig mehr Nutzer von iCloud überzeugen will – auch im Hinblick auf das angestrebte weitere Umsatzwachstum der Servicesparte -, wird das Unternehmen um eine Überarbeitung der Tarifstruktur nicht herumkommen. Die mickrigen fünf GB als Gratis-Angebot taugen jedenfalls kaum, um Anwender davon zu überzeugen, iCloud einmal auszuprobieren. Auch das Fehlen von Optionen wie 500 oder 1000 GB schmeckt vielen Usern nicht.
Zeitgemäß wäre eine Anhebung des kostenfreien Speicherplatzes auf mindestens zehn GB und eine Überarbeitung der kostenpflichtigen iCloud-Tarife - zum Beispiel wären 100 GB für monatlich 0,99 Euro ein attraktives Angebot. Wird es dazu im Herbst endlich kommen? Das weiß nur Apple. Es hat sich jedoch schon so lange nichts mehr bei den iCloud-Speicherplänen getan, dass Änderungen eher mittel- als langfristig zu erwarten sind - sofern Apple ein ernsthafter Player im Cloud-Business bleiben will.