Vor einem Jahr wurde es erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt, seit sechs Monaten ist es im Handel erhältlich – das iPhone von Apple. Trotz zahlreicher Unzulänglichkeiten und im Vergleich zum gesamten Handymarkt bislang niedrigen Verkaufszahlen hat das Mac OS X-basierte Smartphone den IT-Markt kräftig aufgemischt und Apple eine enorme mediale Aufmerksamkeit verschafft. Über die Entstehungsgeschichte des Geräts war bislang aber nur wenig bekannt. Jetzt versucht das Online-Magazin Wired mit einer umfangreichen Hintergrundstory, etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Demnach habe Steve Jobs bereits im Jahr 2002 angefangen, über die Entwicklung eines Handys nachzudenken.
Jobs habe einerseits bemerkt, dass viele Menschen es bevorzugten, einen digitalen Alleskönner bei sich zu haben anstatt separate Geräte fürs Telefonieren, Mailen/Surfen und Musikhören herumzuschleppen. Andererseits sah er in genau diesen digitalen Alleskönnern eines Tages eine Bedrohung für den aufstrebenden iPod, schreibt das Magazin. Aus diesen Überlegungen sei die Idee für das iPhone entstanden.
Laut Wired habe die Entwicklung des iPhone angeblich mehr als 150 Millionen Dollar verschlungen. Vor der Weltpremiere auf der Macworld Expo 2007 hätten nur rund 30 Personen das Handy tatsächlich in der Hand gehabt. Apple habe enorme Anstrengungen unternommen, um das Vorhaben geheim zu halten. Selbst die Entwicklungsteams für Hard- und Software hätten getrennt voneinander operiert und nichts vom iPhone als Ganzes gewusst.
Die Softwareentwickler hätten anfangs mit Linux als Betriebssystem geliebäugelt, aber Jobs habe es abgelehnt, für das iPhone fremde Software zu benutzen. So sei die Entscheidung gefallen, Mac OS X eine Schlankheitskur zu verpassen und es fit für die geringen Speicher- und Prozessorkapazitäten eines Mobiltelefons zu machen.
In die Touchscreen-Oberfläche hatte Apple angeblich bereits ein Jahr Arbeit für einen Tablet-Computer investiert und diese Technologie dann für das iPhone weiterentwickelt. Das iPhone trug nach Angaben von Wired während der Entwicklungsphase den Codenamen "Purple 2".
Wie gut sich das iPhone im Jahresendgeschäft verkauft hat, wird Apple vermutlich in der nächsten Woche auf der Macworld Expo 2008 bekannt geben. Für dieses Jahr wird die zweite Generation des Multifunktionshandys erwartet, ebenso eine Ausweitung des Vertriebs auf weitere Länder.