Lob für iPhone-Bedienungshilfen

06. Aug. 2009 13:00 Uhr - sw

Apple hat das iPhone 3GS mit diversen Bedienungshilfen ausgestattet, um auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen die Nutzung des Geräts zu ermöglichen. Beispielsweise hat der Hersteller den aus Mac OS X bekannten Screenreader VoiceOver (Bildschirmlesefunktion) in das iPhone 3GS integriert. VoiceOver liest alle auf dem Display angezeigten Inhalte und Funktionen vor und ermöglicht es blinden Menschen, das iPhone zu benutzen. Doch wie funktioniert das in der Praxis? Sehr gut, meint der blinde EDV-Berater Marco Zehe, der über seinen Erfahrungen mit dem iPhone 3GS in seinem Blog schreibt.

"Alles in allem bereue ich den Kauf des iPhone 3G S überhaupt nicht. Es ist ein Mainstream-Handy mit eingebautem, vollwertigem, Screen Reader, basierend auf modernen Programmierschnittstellen, die bei korrekter Implementierung keinen Zweifel an der Richtigkeit der Informationen aufkommen lassen. Die Stimmen sind klar und verständlich, die Reaktionsgeschwindigkeit enorm hoch", spart Zehe nicht mit Lob für Apple. Er wünscht sich aber für die Zukunft, dass auch Copy & Paste von VoiceOver unterstützt wird und sich VoiceOver einfacher ein- und ausschalten lässt. Letzteren Wunsch dürfte das demnächst erscheinende iPhone OS 3.1 erfüllen.

Ob jedoch ein Touchscreen-Gerät für jeden Blinden gleichermaßen zu empfehlen sei, müsse jeder für sich entscheiden, so Zehe. "Ähnlich wie auch nicht jedes Blindenhilfsmittel für jeden Blinden gleichermaßen geeignet ist (z. B. fühlbare Armbanduhren versus sprechende), ist auch das iPhone ein Gerät, das nicht jeder (übrigens auch nicht jeder Sehende) bedienen kann." Zehe rät, das iPhone ausführlich bei einem Händler zu testen.