Mit dem iPhone hat Apple im Jahr 2007 den Grundstein für den Smartphone-Markt gelegt. Nach einem Jahrzehnt des rasanten Wachstums scheinen die goldenen Zeiten nun aber endgültig vorbei zu sein. Einer Studie von IDC zufolge ist der Smartphone-Absatz inzwischen rückläufig. Demnach sanken die weltweiten Verkaufszahlen im letzten Jahr um 0,5 Prozent auf 1,46 Milliarden Geräte.
Es handelt sich um das erste Jahresminus seit Begründung dieser Gerätekategorie. Dies hat mehrere Ursachen. Erstens besitzen in den Industrienationen inzwischen weite Teile der Bevölkerung ein Smartphone. Zweitens gibt es im Gegensatz zu früher nur noch selten größere Innovationen, wie beispielsweise Apples Face-ID-Gesichtserkennung. Entsprechend geringer fällt der Anreiz aus, sich jedes Jahr ein neues Gerät zu kaufen.
Drittens haben sich die Nutzungszyklen verlängert, weil die Smartphones mittlerweile sehr ausgereift sind, viele Funktionen besitzen und problemlos mehrere Jahre eingesetzt werden können. Geringere Subventionen seitens der Mobilnetzanbieter gepaart mit zuletzt deutlich gestiegenen Preisen für High-End-Modelle - die die neuen Features zuerst erhalten - sind ebenfalls ein Faktor bei der Kaufzurückhaltung.
Bild: IDC.
Die Marktforscher von IDC sind zwar grundsätzlich optimistisch, wenn es um die Zukunftsaussichten des Smartphone-Marktes geht (sie erwarten für die kommenden Jahre ein leichtes Wachstum), abgesehen vom Verweis auf aufstrebende Märkte (wo immer noch viele Menschen kein Smartphone haben) liefern sie dafür jedoch keine Begründung. Außerdem sind derartige Prognosen immer mit Vorsicht zu genießen. Auch für letztes Jahr erwartete IDC ein Absatzplus (von 4,2 Prozent), daraus wurde ein Minus von 0,5 Prozent.
Zudem ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch in Brasilien, China, Indien, Russland und anderen Schwellenländern die Smartphone-Verbreitung so hoch ist wie in den Industrienationen. Auch ein dritter Plattform-Anbieter, der dem zwischen iOS und Android aufgeteilten und festgefahrenen Markt aufmischen und neue Impulse geben könnte, ist weit und breit nicht in Sicht.