Auf fast jedem Smartphone wird ein Messenger genutzt

17. Mai 2021 12:30 Uhr - Redaktion

Wer ein Smartphone hat, greift fast immer auch auf Messenger-Dienste wie WhatsApp, Signal oder Threema zurück. 9 von 10 (88 Prozent) Nutzern von Smartphones verwenden entsprechende Apps, das entspricht rund 50 Millionen Menschen in Deutschland. Bei den 16- bis 29-Jährigen (100 Prozent) und 30- bis 49-Jährigen (96 Prozent) sind es sogar praktisch alle, bei den 50- bis 64-Jährigen beträgt der Anteil 88 Prozent und selbst unter den Senioren ab 65 nutzt fast die Hälfte (45 Prozent) einen oder mehrere Messenger.

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage in Deutschland ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Rund 290 Milliarden Messenger-Nachrichten werden in Deutschland nach einer Bitkom-Berechnung voraussichtlich in diesem Jahr empfangen. Dabei dominiert WhatsApp. So haben zum Beispiel in einer weiteren aktuellen Bitkom-Umfrage unter Eltern schulpflichtiger Kinder 25 Prozent angegeben, dass Lehrerinnen und Lehrer sie über WhatsApp kontaktieren und informieren. Lediglich in vier Prozent der Fälle werden dazu andere Messenger genutzt.

 
Threema
 
Threema: Messaging, Sprach- und Videoanrufe mit Fokus auf Privatsphärenschutz.
Bild: Threema.

 

"Messenger sind inzwischen das am häufigsten genutzte Kommunikationsmittel. Umso wichtiger ist, dass Kommunikation über Messenger in einem absolut vertrauensvollen und sicheren Umfeld stattfinden kann. Die aktuelle Diskussion um die Nutzungsbedingungen von Whatsapp hat hier viel Verunsicherung ausgelöst", sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Dabei werde auch deutlich, welch hohen Stellenwert Datenschutz bei vielen Menschen habe, ihnen aber oft unklar sei, worauf sie genau achten müssten.

"Momentan erleben wir, dass die oft an rein theoretischen Risiken orientierte Datenschutz-Debatte eher zu mehr Verunsicherung führt als zu mehr Aufklärung“, so Rohleder. "Verständlichere Erläuterungen sowohl durch Anbieter als auch durch die Datenschutzbehörden würden Nutzerinnen und Nutzern wirklich helfen."

Anwender, die auf ein hohes Maß an Daten- und Privatsphärenschutz Wert legen, sollten sich - abseits vom exklusiv für Apple-Plattformen angebotenen iMessage - Threema des gleichnamigen Herstellers aus der Schweiz näher ansehen. Threema erhebt keinerlei Nutzerdaten - ein Upload des Adressbuchs wie bei WhatsApp findet nicht statt. Es gibt zudem keine Identifikation über die Rufnummer. Die Threema-Infrastruktur befindet sich vollständig in der Schweiz. Die App kostet 3,99 Euro, ein nativer Mac-Client befindet sich in der Entwicklung.

Die Unterschiede zwischen Threema und WhatsApp sind auf dieser Web-Seite übersichtlich aufgeführt.