Linux auf Apple-Silicon-Macs: Asahi-Projekt stellt auf Fedora um

11. Aug. 2023 13:00 Uhr - Redaktion

Unter dem Namen Asahi befindet sich seit einigen Jahren eine native Linux-Umsetzung für Macs mit Apple-Prozessor in der Entwicklung. Linux wird dabei nicht als Gastsystem innerhalb von macOS ausgeführt, sondern nach dem Einschalten des Rechners direkt geladen. Nun kündigte das Projekt eine bedeutende Änderung an.

Demnach basiert Asahi ab sofort auf der Linux-Distribution Fedora und nicht mehr auf Arch Linux. Im Gegensatz zu Arch Linux habe man direkten Kontakt zu den Fedora-Entwicklern, was eine enorme Hilfe sei, heißt es im Asahi-Blog:

"Die Zusammenarbeit mit Experten für die Integration von Distros und die Nutzung von Distro-Infrastrukturen wie dieser gibt uns die Möglichkeit, uns weiterhin auf das zu konzentrieren, was wir am besten können: Reverse Engineering von Hardware und die Entwicklung maßgeschneiderter Treiber und Software. Aber nicht nur das, es bedeutet auch, dass wir den Benutzern von Linux auf Apple Silicon ein noch besseres Erlebnis bieten können!"

 
macOS Ventura
 
Projekt Asahi: Apple-Silicon-Macs booten in Linux.
Bild: asahilinux.org.

 

Eine erste Asahi-Version basierend auf Fedora soll zum Monatsende erscheinen. Es ist ein äußerst ambitioniertes Vorhaben, da es von Apple keinerlei Hilfestellung gibt und die Entwickler die Unterstützung der Apple-Silicon-Hardware inklusive GPU-Beschleunigung selbst implementieren müssen. In der Selbstbeschreibung des Projekts heißt es:

"Unser Ziel ist es nicht nur, Linux auf diesen Maschinen [Apple Silicon] zum Laufen zu bringen, sondern es so weit zu verbessern, dass es als tägliches Betriebssystem verwendet werden kann. Dies erfordert eine enorme Menge an Arbeit, da Apple Silicon eine völlig undokumentierte Plattform ist. Insbesondere werden wir Reverse Engineering für die Apple-GPU-Architektur einsetzen und einen Open-Source-Treiber für sie entwickeln."

Das Projekt befindet sich weiterhin in einem sehr frühen Stadium (Alpha) und richtet sich derzeit nur an Entwickler und erfahrene Anwender zum Experimentieren.